Grünstadt Schwarze Panther bekommen auf die Tatzen

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OBERSÜLZEN. Der Aufsteiger VfR Grünstadt II sorgt in der Fußball-A-Klasse weiter für Furore. Der Neuling kam am Freitagabend vor 40 Zuschauern beim SV Obersülzen zu einem 2:1 (1:1)-Auswärtssieg. Für das Team von Trainer Oliver Müller war es der vierte Dreier im sechsten Spiel. Beim SVO ärgerte sich unterdessen Spielertrainer Stefan Neurohr über sich selbst.

In schwarzen Jerseys an diesem dunklen Freitagabend wollten die Obersülzer das Derby unbedingt gewinnen. Die SVO-Akteure wirkten in ihrem Outfit wie Raubkatzen, die zur Attacke bereit waren. Es wurde aber nichts. Die schwarzen Panther vom Sülzer Tor schlichen um 21.45 Uhr mit hängenden Köpfen vom eigenen Kunstrasenspielfeld. „Wir haben gut gespielt, aber unglücklich verloren“, fasste Coach Stefan Neurohr die Partie in einer sehr kurzen Analyse zusammen. Der Obersülzer Oberpanther wirkte angefressen. Weil er wusste: Er hatte die Niederlage mitverschuldet. „Die Chance zum Ausgleich in der 90. Minute, die hätte ich nutzen müssen. Das ist ganz klar“, entschuldigte sich der Routinier. Als die Grünstadter mitten in der Vorwärtsbewegung den Ball verloren, tauchte der SVO-Coach alleine vor dem VfR-Schlussmann Sven Spangenberger auf. Eigentlich eine klare Sache. Normalerweise macht Neurohr die Dinger mit verbundenen Augen rein. Doch diesmal nicht. Der Ball ging am Tor vorbei. Kurz danach war Schluss. Grünstadt bejubelte einen 2:1-Erfolg. „Und das nach einem, wie ich finde, schlechten Spiel von uns“, sagte VfR-Trainer Oliver Müller, dessen Team sich auf fremden Plätzen in dieser Runde aktuell offenbar am wohlsten fühlt. Vier Auswärtsbegegnungen hat der Aufsteiger in dieser Saison absolviert. Viermal gewann der VfR II. Coach Oliver Müller wusste nach Spielschluss, bei wem er sich zu bedanken hatte: „Ich denke, dass unser Torwart Sven Spangenberger den Sieg gerettet hat.“ Tatsächlich hielt der Grünstadter Keeper im zweiten Durchgang ganz stark. Auch Stefan Neurohr scheiterte mehrfach an Spangenberger. Das Derby begann schon gar nicht gut für den SV Obersülzen. Dennis Schlachter musste nach zwölf Minuten verletzt vom Platz. Für ihn kam SVO-Co-Trainer Mark Balzke. Und der avancierte nach einer knappen halben Stunde zum Unglücksraben, als er eine VfR-Flanke unglücklich ins eigene Netz köpfte – Grünstadt führte mit 1:0 (29.). Bis dato nicht einmal unverdient. Doch vor der Pause gelang den Platzherren mit der ersten richtig guten Torgelegenheit des ersten Durchgangs der Ausgleich. Andreas Maurer lenkte eine Flanke mit dem Hinterkopf unhaltbar für Sven Spangenberger ins Grünstadter Netz – 1:1 (39.). Nach dem Seitenwechsel drängte Obersülzen auf den Führungstreffer. Chancen ergaben sich für die schwarzen Panther genug. Doch beim Abschluss war der SVO erschreckend fahrlässig und glücklos. Letzteres auch, weil VfR-Keeper Spangenberger ganz stark hielt. So kam es, wie es kommen musste. Nach einem Freistoß köpfte der Grünstadter Sandro Ferraris den 2:1-Siegtreffer (65.) für den Liganeuling. Obersülzen hatte danach zwar noch Zeit genug, um zurückzuschlagen. Aber es sollte nicht sein. Stefan Neurohr konnte sein Team diesmal auch nicht retten. So spielten sie SV Obersülzen: Wolf – Schlachter (12. Balzke), Knickel, Adelmann, Henz – Limpert (85. Zindler), Steck, Berck, Gerber – Neurohr, Maurer. VfR Grünstadt II: Spangenberger – Töpfl, Botzner, Steven Bechtel (46. Marusak), Ferraris – Siegmeier, Oberle, Wiesner, Michael Bechtel, Henschel – Staiber. Tore: 0:1 Balzke (Eigentor, 28.), 1:1 Maurer (39.), 1:2 Ferraris (65.). Beste Spieler: Steck – Spangenberger, Ferraris. Z uschauer: 100.

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