Eisenberg Sicher im Wasser: Verbandsgemeinde bringt Kindern das Schwimmen bei

Die beiden Bademeister Björn Weigel und Kai Koch geben sich viel Mühe beim Schwimmkurs.
Die beiden Bademeister Björn Weigel und Kai Koch geben sich viel Mühe beim Schwimmkurs.

Schwimmen zu können, ist überlebenswichtig. Die Verbandsgemeinde Eisenberg unterstützt daher Grundschulkinder beim Lernen, wie man sich im Wasser richtig und sicher bewegt. Besuch bei einem Schwimmkurs.

Schwimmen ist mehr als nur ein Sport. Die Fähigkeit, sich über Wasser halten zu können, kann überlebenswichtig sein. Unter Kindern bis zehn Jahre ereigneten sich im vergangenen Jahr bundesweit mindestens 16 Todesfälle im Wasser, so der Dachverband der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Bei kleinen Kindern zählt das Ertrinken zu den häufigsten Todesursachen.

Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, unterstützt der Eisenberger Verbandsgemeinderat seit wenigen Jahren Aktionen der Grundschulen. Das Ziel: Jedes Kind, das die Grundschule verlässt, soll in der Lage sein, sich im Wasser sicher bewegen können. Und so beteiligten sich unter dem Motto „Schwimmen – ich bin dabei“ auch in diesem Jahr wieder 100 Kinder an einer entsprechenden Initiative. Neben der Pestalozzi-Grundschule Eisenberg waren diesmal auch einige Jungen und Mädchen aus Kerzenheim dabei.

Rund die Hälfte der Kinder können nicht schwimmen, erklärt der Eisenberger Schulleiter Markus Fichter. Durch das Erlernen von Schwimmtechniken könnten sie aber in Notsituationen besser reagieren und ihre Überlebenschancen deutlich erhöhen. Die Schule könne dieses Lernen unterstützen, meinte Fichter. Die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass die Kinder schwimmen lernen, liege aber bei den Erziehungsberechtigten.

Training an Wissensstand angepasst

Sechs Wochen vor Abschluss des Schuljahres begannen die Viertklässler ihren Unterricht im Eisenberger Waldschwimmbad. Bademeister Kevin Frank und sein Team kümmerten sich um den lernwilligen Nachwuchs. Die Schulklassen wurden jeweils in zwei Gruppen aufgeteilt. Diejenigen, die sich bereits im Wasser zurechtfanden, bekamen andere Lerninhalte vermittelt als komplette Neulinge.

In diesem Jahr waren die Wetterbedingungen nicht gerade förderlich für den Schwimmbadbesuch: viel Regen, auch die Temperaturen waren nicht wirklich einladend. An Motivation hat es den Kindern aber dennoch nicht gefehlt, sie waren mit Spaß und Einsatz bei der Sache.

Zunächst gab es Trockenübungen am Beckenrand, dann wurden die Bewegungsabläufe im Wasser trainiert. Natürlich stand auch hier die Sicherheit im Vordergrund. Neben den Schwimmlehrern standen auch schulische Lehrkräfte parat und beaufsichtigten die Aktionen. Für die Kinder hieß es: Schwimmgürtel und Schwimmflügel anlegen, Schwimmbrett schnappen und ab ins Spaßbecken.

Schwimmen lernen biete Kindern auch die Möglichkeit, in einer Gruppe aktiv zu sein und soziale Kontakte zu knüpfen, erklärt Schulleiter Fichter. Zudem stärke das Erlernen neuer Fähigkeiten das Selbstvertrauen.

Zum Abschluss des diesjährigen Kurses konnten einige Schüler die Qualifikation zum Seepferdchen oder auch das Schwimmabzeichen „Bronze“ (Freischwimmer) ablegen. Hierfür mussten sie sich nach festgelegten Regeln im Wasser bewegen, bestimmte Distanzen oder Zeiten schwimmen und in die Tiefe tauchen, um einen Gegenstand zu bergen. Am letzten Schultag erhielten die Kinder ihre Teilnahmeurkunden sowie ein Aufnäher für die Badekleidung. Der Betreiber des Waldschwimmbades, Energieversorger Keep, spendierte den Kindern zudem ein Badetuch.

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