Eisenberg Stadtbürgermeister-Wahl: So hat Eisenberg entschieden

Aufmunternde Worte von Peter Funck an Sissi Lattauer.
Aufmunternde Worte von Peter Funck an Sissi Lattauer.

Der alte ist auch der neue Eisenberger Stadtbürgermeister: Amtsinhaber Peter Funck (FWG) hat sich in der Stichwahl gegen Herausforderin Sissi Lattauer (SPD) durchsetzen können. Knapp 300 Stimmen machten am Ende den Unterschied.

Die große Bühne gab es an diesem Wahlabend nicht. Anders als am 9. Juni, als noch der große Saal des Evangelischen Gemeindehauses vorgehalten wurde, mussten sich die beiden Kandidaten ums Eisenberger Stadtbürgermeisteramt mit dem Sitzungssaal des Rathauses arrangieren. Immerhin: Die Technik funktionierte diesmal und man konnte live über eine Leinwand verfolgen, wie Eisenberg gewählt hat. Stadtbürgermeister Funck beobachtete einen Großteil der recht kurzen Auszählung von einem Stuhl im Sitzungssaal aus, wirkte angespannt. Und auch Sissi Lattauer war ein bisschen aufgeregt, als die Auszählung losging.

Vorher, sagten beide im anschließenden RHEINPFALZ-Gespräch, seien sie eigentlich nicht nervös gewesen. Die große Wahlkampftrommel hatten beide in den vergangenen zwei Wochen auch nicht mehr gerührt, zeigten aber jeweils noch mit einem Stand auf dem Wochenmarkt Gesicht.

„Einmal hatte ich aufs Ergebnis geschaut und dachte: Huch, das sieht ja ganz gut aus, da lag ich sogar für fünf Minuten vorn“, so Lattauer, die dann aber mit dem zweiten Blick feststellen musste, dass da gerade nicht ein Gesamtergebnis, sondern nur die Auszählung in Stauf angezeigt wurde.

Weniger Wähler an der Urne

Am Ende hat es dann doch nicht für sie gereicht. Peter Funck holte 57,3 Prozent der Stimmen, Lattauer 42,7. In absoluten Zahlen entschieden sich 1358 Wähler für den Amtsinhaber, 1011 für die ihn herausfordernde Sozialdemokratin. Schade: Von 6608 Wahlberechtigten zog es diesmal nur 2406 Wähler an die Urne, die Wahlbeteiligung lag bei 36,4 Prozent. In der ersten Runde lag sie noch bei 57,5 Prozent, sprich: 3809 Wähler hatten ihre Stimme abgegeben. Es hätten diesmal ruhig ein bisschen mehr sein dürfen, da waren sich beide Kandidaten einig. Gerade bei den Briefwählern sei der Rücklauf nicht mehr ganz so stark gewesen.

Dennoch: Mit ihren Ergebnissen waren sowohl Funck als auch Lattauer am Ende einverstanden. „Sicher hätte ich gerne gewonnen, aber ich bin mit dem Erreichten zufrieden. Einen großen Dank an das Team, das mich in den vergangenen Wochen so gut unterstützt hat“, sagte Lattauer. Auch Funck dankte seiner Mannschaft.

Was die beiden aus dem Wahlkampf mitnehmen? „Ideen haben wir im Wahlkampf, der ja sehr fair geführt wurde, einige gesammelt. Da werden wir in den kommenden Wochen sicher noch drüber brüten“, so Funck.

Der alte und neue Stadtchef ließ den Wahltag mit einem kleinen Fest beim TC Eisenberg ausklingen: Fußball-EM inklusive, am Abend spielte ja noch die deutsche Nationalmannschaft gegen die Schweiz. Lattauer zog es indes auf eine von ihr organisierte Grillparty.

Der Stichwahl vorangegangen war ein Rennen ums Stadtbürgermeisteramt mit absoluter Rekordbeteiligung. Gleich fünf Kandidaten hatten Interesse bekundet, in Zukunft die Geschicke der Stadt lenken zu wollen. Neben Amtsinhaber Funck und der Beigeordneten Lattauer stellten sich auch Pia Zimmer (CDU), Ingo Henke (FDP) und der parteilose Stefan Lauble zur Wahl.

Im ersten Durchgang holte Funck 41,4 Prozent und Lattauer 22,8 Prozent. Stefan Lauble, den die meisten als Gründer des Vereins Bürger für Bürger kennen, kam auf 18,9 Prozent. Pia Zimmer, früher Sozialdemokratin und gerade erst zur CDU gewechselt, konnte 14,5 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen. FDP-Mann Ingo Henke, in Eisenberg noch eher unbekannt, erzielte 2,5 Prozent. Ergebnisse, mit denen damals alle Beteiligten leben konnten, wie eine Nachfrage der RHEINPFALZ am Wahlabend ergab.

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