Grünstadt Telekom kommt an die Haustür

Mit unerwartetem Besuch müssen die Asselheimer gegenwärtig rechnen: Vertriebsmitarbeiter der Deutschen Telekom klappern die Haustüren ab und versuchen, Verträge für ein schnelleres Internet an den Mann und die Frau zu bringen. Das hat mit dem Verlegen von Glasfaserleitungen im Jahr 2018 zu tun.

Nicht bei allen Asselheimern kommen die Hausbesuche der Telekom-Mitarbeiter gut an. Vergangene Woche etwa klingelten zwei Frauen an der Haustür von Stefan Berg – und der fand das Ganze eher sonderbar. Die beiden gaben an, im Auftrag der Deutschen Telekom unterwegs zu sein. Sie wollten ihm, so kam es bei Berg an, einen Vertrag für schnelles Internet verkaufen. „Der Aufhänger war, dass die Telekom hier kürzlich Glasfaserkabel verlegt hat“, berichtet der Asselheimer. Die Damen hätten ihm gesagt, dass damit eine höhere Leistung verbunden sei. Berg ist jedoch bei einem anderen Anbieter – und will dort auch bleiben. „Mir kam das Ganze irgendwie dubios vor, deswegen habe ich die Frauen wieder weggeschickt“, sagt er. Verständlich ist diese Reaktion in Zeiten, in denen die Polizei immer wieder vor Abzockern, Trickbetrügern und Dieben warnt, die sich als jemand anderes ausgeben, um in die Häuser ihrer Opfer zu gelangen. Allerdings scheint diese Sorge in Asselheim unbegründet. Wie eine Anfrage bei dem Telekommunikationsunternehmen ergab, sind in „Asselheim und Umgebung“ momentan tatsächlich „Vertriebsmitarbeiter der Deutschen Telekom unterwegs, um die Bürgerinnen und Bürger zu Hause zu besuchen und auf Wunsch zu beraten“. Es ist weithin bekannt, dass das zum üblichen Vorgehen gehört, wenn ein Unternehmen Glasfaserkabel in Städten oder Dörfern verlegt hat. Denn damit gehen Kosten einher, die durch das Abschließen von Verträgen wenigstens teils wieder hereingeholt werden können. Die „professionell geschulten Kundenberater“ der Telekom seien an ihrem Outfit leicht zu erkennen, heißt es in einer Erklärung des Unternehmens. Wem das nicht genug ist, der könne sich aber auch den Lichtbildausweis und das Autorisierungsschreiben der Telekom vorlegen lassen. Ferner gelten für Haustürgeschäfte – also Verträge, die direkt bei einem solchen unaufgeforderten Hausbesuch abgeschlossen werden – die gleichen Widerrufsfristen wie im Internet: Die Vereinbarungen können innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen zurückgenommen werden. Die Telekom hat 2018 Kabel für den Breitbandausbau in Grünstadt, Asselheim und Sausenheim verlegt. Dort ist das Internet nun wesentlich schneller als vorher. Ähnlich wie beim Stromnetz können davon aber nicht nur Telekom-Kunden, sondern auch Kunden anderer Anbieter profitieren, soweit sie ein entsprechendes Angebot buchen.

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