Kandidaten im Porträt Uli Keidel traut sich das Amt als Bockenheims Ortschef zu

Der selbstständige Schnapsbrenner Uli Keidel will seinen Heimatort voranbringen.
Der selbstständige Schnapsbrenner Uli Keidel will seinen Heimatort voranbringen.

Nachdem Ortsbürgermeister Gunther Bechtel (SPD) bei der kommenden Kommunalwahl nicht mehr kandidiert, traut sich Uli Keidel (parteilos) das höchste Amt in der Ortsgemeinde zu. Denn er schätzt den Zusammenhalt und das Engagement der Bockenheimer.

Eines steht für Uli Keidel fest: In Bockenheim braucht es dringend eine neue Kita. Die bereits bestehende Protestantische Kita kann keine weiteren Kinder aufnehmen. Doch die Anmeldungen für das kommende Kita-Jahr zeigen: Der Bedarf ist da. Deswegen möchte Uli Keidel, selbst Vater zweier erwachsener Töchter, den Umbau des nun beschlossenen zweiten Kita-Standorts vorantreiben.

„Auch die Erweiterung des Bockenheimer Gewerbegebiets ist Thema“, erzählt der 59-jährige selbstständige Schnapsbrenner. „Wir haben einen Gewerbetreibenden, der sich vergrößern will. Schaffen wir es also nicht den benötigten Platz zu schaffen, bricht der Gewerbetreibende hier vielleicht seine Zelte ab.“ Die Folge daraus wären auch weniger Einnahmen für die Gemeinde, so Keidels Befürchtungen.

Nahversorgung und Tourismus

Außerdem brauche es in Bockenheim wieder einen Nahversorger, beispielsweise einen Bäcker. „Nichts Großes, einfach ein kleiner Laden mit Dingen für den täglichen Bedarf“, sagt Keidel. Zwar habe es schon mal Pläne für einen Nahversorger zwischen der Obrigheimer Straße und dem Friedhof gegeben. Diese seien mittlerweile aber hinfällig. „Das wäre auch für den Tourismus im Dorf gut. Warum sollen Übernachtungsgäste hierher kommen, wenn sie sich zum Brötchenkaufen erst einmal ins Auto setzen müssen?“, gibt er zu bedenken.

Keidel ist zuversichtlich, all diese Themen neben seinem Vollzeitjob unter einen Hut zu bekommen. Nicht zuletzt, weil er den Rückhalt seiner Familie hat: „Es ist eine große Aufgabe, die ohne Unterstützung nicht zu bewältigen ist“, betont er. Als Selbstständiger könne sich Keidel seine Zeit frei einteilen und auch tagsüber Termine für die Gemeinde wahrnehmen. Außerdem blickt er auf „fünf Lehrjahre in der Kommunalpolitik mit hilfreichen Erfahrungen in Verwaltungsrecht und Bürokratie“: Keidel sitzt seit 2019 im Gemeinderat, ist zudem Erster Beigeordneter. „Ich habe gelernt, dass man viel Geduld braucht und wir nicht die einzige Gemeinde in der Verbandsgemeinde sind.“

Vertrauen und Transparenz

Falls er nach dem 9. Juni die Geschicke Bockenheims lenken darf, vertraue er auf eine gute Zusammenarbeit im Gemeinderat, „wie schon in der letzten Periode“. Zwar wisse er, dass er es als Bürgermeister nicht jedem recht machen könne, „trotzdem durfte im Rat bisher jeder seine Meinung sagen“.

Ähnlich vertrauensvoll und kommunikativ soll auch seine Führung aussehen. „Das Wichtigste ist, dass Verantwortung gut verteilt wird. Denn wer sich mitgenommen fühlt, ist auch bereit, mitzuarbeiten“, erläutert Keidel, der Teamarbeit auch in seinem Ehrenamt als Wehrführer der Bockenheimer Feuerwehr schätzt.

Drei Bekenntnisse

1. Ich lebe gerne in Bockenheim, weil... es ein unheimlich schönes Fleckchen in der Pfalz ist.
2. Überhaupt nicht leiden kann ich, ... wenn jemand bereits am Boden liegt und noch nachgetreten wird.
3. Bürgermeister werden will ich, weil ... ich die bisherige gute Arbeit im Rat fortführen und den Ort nach vorne bringen möchte.

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