Grünstadt Undefinierbares Fall-Objekt?

Bockenheim: Dem Frankenthaler Peter R. ist bei einer Wanderung Anfang August ein mysteriöser Schnappschuss gelungen. Der 69-Jährige ist sich sicher, dass auf dem Foto ein Verkehrsflugzeug zu sehen ist, das nördlich von Bockenheim etwas abwirft oder verliert. Für die Deutsche Flugsicherung dagegen ist auf dem Bild ein Zusammenhang „nicht hinreichend sicher belegbar“.

„Zunächst hab’ ich selbst nicht bemerkt, was für ein außergewöhnlicher Schnappschuss mir bei der Trullo-Wanderung praktisch aus Versehen gelungen ist. Erst daheim, als ich mir die vergrößerten Fotos am Bildschirm angesehen habe, wurde ich auf das unbewusst fotografierte Flugzeug aufmerksam, aus dem etwas Größeres herabgefallen ist.“ Erste Vermutung des Wanderers: Da hat man sich vielleicht vom Inhalt der Bordtoilette getrennt. Bestärkt in seinem Verdacht sah er sich auch durch eine Erfahrung, die seine Wandergruppe früher einmal auf einem Parkplatz in Gimmeldingen gemacht hat: „Da hatten wir nach einer Wanderung auf einmal viele braune Flecken auf unseren Autos, als wir zurückkamen.“ Schon damals vermuteten die Wanderer als Ursache die Entleerung einer Flugzeugtoilette. Während damals nichts unternommen wurde, ist der Rentner diesmal tätig geworden, weil er der Meinung ist, „dass diese Art der Entsorgung bestimmt verboten ist“. Er hat das Foto und seine Vermutungen dazu der Polizei Frankenthal und der RHEINPFALZ gemailt. Unsere Nachfragen beim Luftfahrtbundesamt und der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) in Braunschweig haben bislang nicht weitergeholfen. Ein Mitarbeiter der BFU sagte zu dem übermittelten Foto, dass „man aus dem Bild etwas Sinnvolles nicht herausfinden kann. Ich wäre auch vorsichtig, den abgebildeten Gegenstand dem Flugzeug zuzuordnen. Der BFU liegt jedenfalls keine Meldung vom 7. August 2016 über den Verlust irgendwelcher Flugzeugteile vor.“ Und auf unsere weitergehenden Nachfragen: „Die BFU wird auf der Basis eines solchen Fotos in der Qualität keinerlei Spekulation anstellen, worum es sich bei dem Gegenstand gehandelt haben könnte. Ich möchte darauf hinweisen, dass ein Zusammenhang mit dem auf dem Foto abgebildeten Flugzeug nicht hinreichend sicher belegbar ist.“ Eine unbefriedigende Antwort, zumal für den Frankenthaler auf dem Originalfoto „ein Zusammenhang des herabfallenden Gegenstands mit dem Flugzeug ganz eindeutig belegbar“ ist. Er geht davon aus, dass durch das Verschicken des Fotos Qualität verloren ging: „Würde sich der Flugexperte das Foto bei mir ansehen, würde er anders entscheiden“, sagt der 69-Jährige. Nach seinen Recherchen müsste es sich bei dem Flugzeug um eine Verkehrsmaschine von „Star Alliance“ handeln. Das jedenfalls hat er anhand des Logos am Flugzeugheck herausgefunden. Mehr allerdings auch nicht. Von der eingeschalteten Polizei ist wohl auch nichts Neues zu erwarten, da die Beamten den üblichen Dienstweg einzuschlagen und bei den üblichen Stellen für Flugunfalluntersuchungen Anfragen gestellt haben. Deren bisherige Einschätzung ist bekannt. Etwas Hoffnung setzt der Hobby-Fotograf in die Veröffentlichung seines Glücksfotos in der RHEINPFALZ. Vielleicht haben ja Wanderer oder Landwirte Teile des „Ufos“, also „undefinierbaren Fall-Objektes“, gefunden? Mögliche „Ufo-Landeplätze“ könnten das Zellertal sein oder auch der Großraum Alzey-Worms. Das Foto wurde jedenfalls in Bockenheim in die Grobrichtung Norden geschossen. Vielleicht haben auch andere das „Ufo“ beobachtet. Auf dem Foto als „Tatzeit“ festgehalten wurde Sonntag, 7. August, 13.24 Uhr. Für Hinweise, die zu einer Klärung führen, wären nicht nur die RHEINPFALZ und der Frankenthaler dankbar– auch die BFU hätte allerletzte Gewissheit, ob ein Zusammenhang zwischen Gegenstand und Flugzeug belegbar ist – oder auch nicht. Leser-Hinweise Wer am Sonntag, 7. August, 13.24 Uhr das „undefinierbare Fall-Objekt“ nördlich von Bockenheim gesehen oder danach Teile des „Ufos“ bei Zellertal/Alzey/Worms gefunden hat, kann sich an die Lokalredaktion Grünstadt wenden: E-Mail redgru@rheinpfalz.de oder Telefon 06359/9330-29 zwischen 10 und 12 Uhr.

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