Grünstadt Vlad Cotuna avanciert zum Matchwinner

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BOCHUM/GRÜNSTADT. Mit eindrucksvollen Leistungen, die das Saison-Rekordergebnis von insgesamt 315,80-Wertungszählern deutlich unterstreicht, und einem 36:27-Sieg (6:6 Geräte) kehrten die Kunstturner der TSG Grünstadt erschöpft, aber glücklich von ihrem Auswärtskampf beim TZ Bochum-Witten zurück (die RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete).

Garant für den zweiten Saisonsieg in Folge am vierten Wettkampftag der Zweiten Bundesliga Nord war wieder einmal die rumänische Neuerwerbung Vlad Bogdan Cotuna, der mit 21 Scores Top-Scorer des Tages in der Nordgruppe wurde. Wirft der Statistiker zum Vergleich einen Blick auf die Süd-Gruppe der Zweiten Liga, wird er feststellen, dass der Top-Scorer des vierten Wettkampftages, Florian Wissert vom derzeitigen Vierten TV Herbolzheim, dort 19 Scores erreichte. Cotuna ist damit der „Kunstturner der Stunde“ in der Zweiten Bundesliga. Immerhin sorgten die Gastgeber mit starken Leistungen für Spannung, zumindest bis zur Halbzeit, denn nach drei Geräten führten die Pfälzer nur knapp mit 20:18, hatten lediglich das Pferd mit 11:2 deutlich gewonnen. Das war aber sehr wichtig. Boden (4:6) und Ringe (5:10) gingen dagegen klar an Bochum-Witten. Dank ihres rumänischen Nationalturners, der von den 20 Scores nach drei Geräten alleine 13 ergatterte, ließen die Pfälzer den Bochumern aber wenig Entfaltung. So schaffte Tim Volz gegen Jannis Darvish am Boden ein Remis und verwies nach den vier Scores von Cotuna an diesem Gerät die Gastgeber in Schranken. Niko Weickert und Jan Damrau turnten ihre Übungen ebenfalls glänzend durch, mussten jedoch jeweils drei Scores abgeben. Am Pferd gab es dann die Wende. Cotuna schaffte mit einer sicheren Übung vier Scores, Damrau punktete ebenfalls viermal, und David Jäger überzeugte an diesem Kraftgerät mit Sicherheit und hamsterte drei Scores ein. Viktor Weber, der seine Übung am Pferd fehlerfrei durchturnte, hatte es mit dem ehemaligen niederländischen Nationalturner Anthony von Assche zu tun: Weber sorgte dafür, dass sein direkter Kontrahent nur zwei Scores holte. An den Ringen mussten Damrau, Weber und Jäger ihren Gegnern die Punkte überlassen, während Cotuna fünf Scores für seine Glanzübung erhielt. Dann kam der große Auftritt von Tim Brand beim Sprung: Der 22-Jährige musste gegen den ehemaligen georgischen Nationalturner Shalva Dalakishvili, stärkster Bochumer, der mit zwölf Scores hinter Cotuna Rang zwei der Top-Scorer belegte, ran. Sein Sprung, ein Tsukahara mit eineinhalbfacher Schraube, gelang, der favorisierte Georgier musste sich mit einem 0:0 gegen den „Langen“ aus der Pfalz begnügen. Cotuna (3 Scores), Weber und Weickert (jeweils 1) ließen nichts anbrennen, sorgten für einen 5:0-Gerätesieg. Dann erlebten die Zuschauer eine Weltklasseübung von Cotuna am Barren mit dem höchsten Endwert des Tages von 15,15. Fünf Scores waren dem Olympiateilnehmer von London und Rio sicher, zwei Scores hamsterte Jäger ein, und Weber gelang gegen von Assche ein wichtiges 0:0. Lediglich Damrau zog an diesem Gerät gegen Dalakishvili den Kürzeren. 32:22 führte Grünstadt vor dem letzten Gerät, dem Reck, das hauchdünn mit 4:5 aus Sicht der Pfälzer verloren ging. Unentschieden endete der Vergleich zwischen von Assche und Cotuna, Damrau und Jäger unterlagen ihren Gegnern, ließen allerdings zusammen nicht mehr als fünf Scores zu , und Weber verdiente sich vier Scores für eine Galaübung. Der Grünstadter Sieg stand fest. Überglücklich zeigten sich nach dem Erfolg die Trainer Alexander Pogoreltsev und Florian Bachmann. Ihr Kollege, Michael Danner, durfte nach einer Hüftoperation die lange Fahrt mit dem Bus ärztlicherseits nicht mitmachen. Pogoreltsev schwärmte: „Die beste Saisonleistung brachte eine deutliche Steigerung, und die Jungs sind noch nicht am Ende.“ Cotuna sei genau die richtige Entscheidung gewesen. Pogoreltsev: „Der Junge verbreitet viel Sicherheit und Optimismus und gibt allen Selbstvertrauen.“ Besonders habe ihn, so Pogo, wie er von Fans und Turnern genannt wird, sehr beeindruckt, dass kein Akteur einen großen Fehler in seinen Übungen machte. |lau

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