Steinborn Vorschulkinder auf Exkurion: Was sie im Eisbach entdeckt haben

Die Forscher aus der Kita waren mit viel Eifer am Eisbach unterwegs.
Die Forscher aus der Kita waren mit viel Eifer am Eisbach unterwegs.

Auf Entdeckertour sind die Schlaumeier-Vorschulkinder der Kita „Haus für Kinder“ gegangen. Gemeinsam mit Stefan Weigand von der Naturakademie aus Hettenleidelheim erforschten sie die Lebewesen an Bächen und Teichen. Ein Workshop mit allerlei spannenden Erkenntnissen.

Unter dem Motto „Lebewesen an Bach und Teich“ verbrachten Vorschulkinder eine spannende Zeit mit Stefan Weigand. Insgesamt drei Tage hatten die Kinder Gelegenheit, die Lebewesen in Bächen und Teichen näher kennenzulernen. Los ging es am ersten Tag mit altersentsprechender Theorie und Fragen wie: Welche Tiere gibt es? Welche Tiere leben im Salzwasser? Welche im Süßwasser oder an Land?“

Im Anschluss wurden Miniatur-Tiere angeschaut – teilweise Stofftiere, aber auch Tiere aus Überraschungseiern oder von Schleich –, die dann von den Kindern nach deren Lebensbereiche sortiert werden sollten. „Das haben sie schon ziemlich gut gemacht“, lobte Weigand. Es folgten eine kleine Geschichte und ein Film, zu dem die Kinder die Tierstimmen nachgeahmt hätten. Das Erarbeitete sei dann auf Arbeitsblättern zusammengefasst und in einen Portfolio-Ordner geheftet worden, den die Kinder auch später immer zur Hand nehmen können.

Gemeinsames Experimentieren

Auf die Theorie folgte der spannendste Tag: Es stand ein Ausflug an den Eisbach auf dem Programm. „Wir wollen heute Wassertiere finden, fangen und bestimmen und über die Tiere auf die Wasserqualität schließen“, kündigte Weigand an. Elf kleine Forscherkinder waren mit Eifer dabei und konnten es kaum abwarten, im Bach Tiere zu entdecken. Bereits nach kurzer Zeit hatte Weigand den ersten Bachflohkrebs gefangen und in eine weiße Schüssel gesetzt, damit dieser gut beobachtet werden konnte.

Die meisten Kinder zeigten Interesse, aber so richtig begeistert waren sie erst, als eine Erzieherin beim Herumstochern im Bachbett einen großen Krebs aus einem Netz herausholte, der mit seinen Zangen wackelte. „Das ist eine der invasiven Krebsarten, eindeutig größer als unsere heimischen Krebse“, erklärte Weigand, der fast zeitgleich einen kleineren heimischen Krebs aus dem Bach herausholte. Beide Krebse wurden in separate Schüsseln gesetzt, damit sie sich nicht bekämpfen.

Naturakademie arbeitet mit kindlicher Neugier

„Der Größere ist der Fressfeind des Kleineren, er würde den Kleinen sicher attackieren, das wollen wir nicht provozieren“, betonte der Fachlehrer für Naturwissenschaft, Biologie und Chemie, der die Naturakademie 2021 ins Leben rief. Die Idee der Naturakademie fuße auf dem natürlich angelegten Forschergeist bei Kindern, sagte der Pädagoge.

„Für die naturwissenschaftliche Herangehensweise, die auf der Wahrnehmung, Entdeckung und Beobachtung von Originalphänomenen und Objekten unter Realbedingungen beruht, das heißt auf einer aktiven, selbst gesteuerten Auseinandersetzung mit der Umwelt, bleibt in Institutionen wie Kitas oder Schulen selten ausreichend Zeit“, beklagte er. Dafür möchte Weigand da sein. Ein besonderer Schwerpunkt der Naturakademie sei das Experimentieren, das gemeinsam mit den Kindern durchgeführt werde.

Altersgerechtes Programm

Am letzten Tag der Naturakademie folgte der Abschlusstest, bei dem die Steinborner Kinder beispielsweise den Unterschied zwischen Süßwasser und Salzwasser herausstellen mussten. „Wir haben einen Test mit einer Traube und einem Ei gemacht – im Süßwasser gehen beide unter, im Salzwasser schwimmen sie“, erklärte Weigand.

Eine Hausaufgabe erhielten die jungen Entdecker ebenfalls. Mit für Vorschulkinder zur Verfügung stehenden Mitteln wie Schere, Buntstift und Klebstoff wurde spielerisch die Entwicklung vom Ei zum Frosch zunächst erarbeitet und dann kindgerecht dokumentiert.

„Der Besuch der Naturakademie wurde uns schon mehrfach von den Walther-Werken gesponsort, letzte Woche etwa die Aktion Wasser – drinnen und draußen – und diese Woche die Lebewesen an Bach und Teich“, berichtete Erzieherin Kerstin Heilmann. Am Ende gab es noch ein positives Ergebnis bezüglich der Wasserqualität des Eisbachs. Weigand sagte: „Sie muss gut sein, denn Krebsvorkommen sind ein eindeutiger Hinweis auf gute Wasserqualität.“

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