Stauf Warum das Jugendheim seinen Betrieb noch nicht aufnehmen kann

Beim Fest führten die baldigen Bewohner einen Tanz auf.
Beim Fest führten die baldigen Bewohner einen Tanz auf.

Es war allerhand los beim Sommerfest rund ums Kinder- und Jugendheim am Fuße der Staufer Burg. Die Kinder und Jugendlichen, aber auch die Erwachsenen, genossen das vielseitige und umfangreiche Programm. Die Mitarbeiter der Einrichtung hatten allerlei Attraktionen vorbereitet.

Das bunte Treiben auf dem Gelände um das grundlegend sanierte und erweiterte Staufer Jugendheim wurde von einem Wermutstropfen begleitet. Denn abends kehrte wieder die für solch ein Haus ungewöhnliche Ruhe ein. Nach den umfangreichen Bauarbeiten ist die Zielgruppe noch nicht eingezogen und die Räumlichkeiten stehen immer noch leer. Nur die Mitarbeiter der Verwaltung haben vor einigen Monaten dort ihre Arbeit aufgenommen.

Der alleinige Grund für den Leerstand liegt darin, dass das zuständige Landesjugendamt bisher die erforderliche Betriebserlaubnis noch nicht erteilt hat. Bevor aus Mainz grünes Licht gegeben wird, dürfe das Haus nicht belegt werden, sagte Michael Beck, der als Vorstand für die operativen Bereiche und Personal der Evangelischen Heimstiftung verantwortlich zeichnet, am Rande des Sommerfestes im Gespräch mit dieser Zeitung.

Bereits im Januar des Jahres sei der Antrag für die Betriebserlaubnis beim Landesjugendamt eingereicht worden, so Beck. Und seitdem werde der Antrag bearbeitet. Ohne diese Betriebserlaubnis, in der unter anderem der Personalschlüssel festgelegt werde, dürfe das Haus nicht belegt werden. Schließlich bilde dieser Personalschlüssel die Basis für die außerdem noch anstehenden Entgeltverhandlungen. Als zuständiger Träger der Jugendhilfe müssen die mit dem Donnersbergkreis geführt werden. Und erst nach Abschluss dieser Verhandlungen könne das Haus endlich seiner Bestimmung übergeben werden.

Beck wies darauf hin, dass alle Voraussetzungen für den Heimbetrieb vorlägen und auch keinerlei Hinderungsgründe baulicher Art festgestellt wurden. Ausgerüstet ist das ab 2020 grundlegend sanierte und erweiterte Gebäude auf dem neuesten Stand der Technik mit Wärmepumpe, Lüftungstechnik und Photovoltaikanlage auf dem Dach. Aufgrund der deutlich gestiegenen Preise bei einzelnen Gewerken und durch die unvorhergesehenen Böschungsbefestigungen stiegen die Gesamtkosten auf rund 3,7 Millionen Euro.

Gute Laune trotz Ungewissheit

Trotz der Ungewissheit, wie lange es noch bis zum Einzug der Kinder und Jugendlichen in ihre Wohngruppen dauern wird, amüsierten sich alle Sommerfestbesucher. Nicht nur die Kleinen erfreuten sich in dem kuschelig gestalteten Raum, wo die originell gestylten „Omas“ Uschi und Hannelore mit ihren Märchenerzählungen die aufmerksamen Zuhörer begeisterten. Unter anderem sorgten Dosenwerfen, Kinderschminken, Armbrustschießen, und Bastelmöglichkeiten für weitere Beschäftigungsmöglichkeiten.

Nicht zu kurz kam auch die Verpflegung. Mit Süßem, Deftigem vom Grill und einem leckeren Salatbüffet war für jeden Geschmack etwas dabei. Begeistern konnte ebenso der Eröffnungstanz der Kleinsten und die musikalische Umrahmung durch den Posaunenchor aus Ludwigshafen-Rheingönnheim. Führungen durch das Haus erlaubten den interessierten Besuchern schon einen Einblick in die künftigen Wohnverhältnisse.

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