Grünstadt Wie die Mutter, so die Tochter

Die Grünstadter Titelsammlung wächst: Emily Keßler siegte bei den deutschen Jugendmeisterschaften.
Die Grünstadter Titelsammlung wächst: Emily Keßler siegte bei den deutschen Jugendmeisterschaften.

«Oberböbingen.» Für Furore sorgen derzeit die Nachwuchsathleten des KSV Grünstadt. Eine Woche nach dem Team-Erfolg bei den deutschen Schüler-Mehrkampfmeisterschaften holte sich Nils Feil bei den nationalen Titelkämpfen der Jugend die Bronzemedaille. Eine große Überraschung gelang Emily Keßler mit dem Sieg in der Klasse bis 63 Kilogramm.

Damit tritt die 16-jährige Gymnasiastin aus Flonheim in die Fußstapfen ihrer Mutter Petra Keßler-Löwenstein, die bereits im Mai den Titel bei der Masters-DM gewann und von ihrer überglücklichen Tochter natürlich sofort als Erste telefonisch benachrichtigt wurde. Derweil rieb sich in der Römerhalle im schwäbischen Böbingen die Konkurrenz noch erstaunt die Augen: Mit Keßlers Zweikampfergebnis von 145 Kilogramm hatte wohl kaum jemand gerechnet – außer der Athletin selbst und Trainer John Attilo, der sagte: „Ich habe es ihr durchaus zugetraut. Zwischendurch war ich mir allerdings nicht ganz sicher, ob wir die richtige Entscheidung getroffen hatten.“ Vorausgegangen waren mehrere Gewichtsklassen-Wechsel der Gegnerinnen. Auch Keßler stand vor der Wahl, eventuell eine Kategorie höher anzutreten – entschied sich dann aber dagegen. So kam es zum Dreikampf mit Laura Rößler vom KSC 07 Schifferstadt und Kyra Loose vom ASV Ladenburg. Letztere hielt jedoch schon im Reißen dem Druck nicht stand und verabschiedete sich mit nur einem gültigen Versuch aus dem Titelrennen. Keßler musste ebenfalls einen Fehlversuch hinnehmen, brachte aber dennoch mit 64 Kilo eine neue Bestleistung in die Wertung. Rößler lag zu diesem Zeitpunkt mit 67 Kilo in Führung, scheiterte aber an ihrem zweiten Versuch. Keßler dagegen packte im dritten Durchgang 81 Kilo, schraubte ihre Zweikampfleistung auf 145 kg nach oben und lag am Ende mit einem Kilo Differenz vor der Schifferstadterin. Eine gute Vorstellung bot auch Nils Feil, der in der Gewichtsklasse bis 62 Kilogramm antrat und seinen dritten Platz aus dem Vorjahr verteidigte. Mit 81 Kilo im Reißen und 102 Kilo im Stoßen erzielte er zudem neue persönliche Rekorde. Zwar war er gegen den späteren Sieger Maximilian Bröse aus Berlin ohne Chance, das Duell um die Silbermedaille blieb aber bis zum Schluss offen. Um Karl Hein (SV Emperor Berlin) zu übertreffen, musste der 17-jährige Sausenheimer im dritten Stoßversuch 108 Kilo auflegen lassen – diese Last war an diesem Tag aber zu schwer für ihn. Keinen Grund zum Jubeln hatte Bastian Feil, der in der Klasse bis 77 Kilogramm am Start war. Er blieb im Reißen an seinem Anfangsversuch von 75 Kilo hängen und erreichte mit einer Zweikampfleistung von 176 Kilo den siebten Platz. In der Vereinswertung kam der KSV Grünstadt auf den sechsten Rang von 37 teilnehmenden Clubs.

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