Grünstadt „Wie ich zu mir selbst fand“

Wojtek Czyz, vielen Grünstadtern als ehemaliger Fußballer des VfR bekannt, zählt zu den erfolgreichsten Sportlern in Deutschland. Dabei beendete eine schwere Verletzung bei einem Heimspiel am 15. September 2001 jäh seinen Traum von der Profikarriere als Fußballer. Wie mehrfach berichtet, musste Czyzs linker Unterschenkel amputiert werden. Nur elf Monate später wurde er Deutscher Meister im 100-Meter-Lauf und im Weitsprung. Danach stellte er mehrere Weltrekorde auf und gewann unter anderem vier paralympische Goldmedaillen.

Ein junger Mann ist Vollblut-Sportler und auf dem Sprung zum Fußballprofi. Den Vertrag bei Zweitligist Fortuna Köln schon in der Tasche, verletzt sich der junge Wojtek beim letzten Spiel für den VfR Grünstadt. Die zunächst ausbleibende Erste Hilfe und Behandlungsfehler in der Folge führen zu einer Unterschenkelamputation. Plötzlich ist nichts mehr wie es war. Von diesem schweren Schicksalsschlag, vor allem aber von seinem Weg zurück in ein erfülltes Leben, erzählt Wojtek Czyz eindrücklich in seiner Autobiografie „Wie ich mein Bein verlor und so zu mir selbst fand“. Denn nur ein dreiviertel Jahr nach dem Unfall gehört er zur Leistungsspitze im deutschen Behindertensport. Schließlich wird er mehrfacher Goldmedaillengewinner bei den Paralympischen Spielen in Athen, Peking und London. Und sagt von sich: „Ich lebe meinen Traum.“ Doch Wojtek Czyz berichtet auch offen von Rückschlägen, sei es gesundheitlich, sportlich oder privat; und davon, dass er als behinderter Sportprofi gegen viele Vorurteile ankämpfen musste: „Als erfolgreicher Athlet erlebte ich häufig, dass viele Menschen eine Behinderung nicht mit Leistung, Erfolg und Wohlstand vereinbaren können.“ Czyzs Geschichte beeindruckt vor allem durch seinen unbeirrbaren Optimismus und die Motivation, die er allen Hindernissen zum Trotz nie verliert. Ein bewegendes Buch über Schicksal, Grenzerfahrungen, Glück und den Willen zu leben. Bei Garamond berichtet er am 13. November aus einem bewegten Leben, von dem er sagt: „Erst durch meine Amputation habe ich erkannt, was Glück bedeutet.“ (red)

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