Kaiserslautern 6105 Kilometer bis Kigali

Eine Astgabel am Drei Berge Blick zeigt nun die Entfernung nach Kigali, der Hauptstadt Ruandas.
Eine Astgabel am Drei Berge Blick zeigt nun die Entfernung nach Kigali, der Hauptstadt Ruandas.

„Guten Morgen, Bonjour, Good Morning, Muraho!“ Muraho, ein guter Morgen in ihrer Landessprache, ließ die Herzen der Gäste aus Ruanda höher schlagen. Die Kinder der 3. Klasse der Grundschule Erzhütten wussten, mit was sie dem Besuch aus Afrika eine Freude machen konnten.

Von Erfenbach haben sie sich gestern Vormittag zusammen mit Mitgliedern des Partnerschaftsvereins Ruanda der katholischen Gemeinde Erfenbach zum Aussichtspunkt „Drei Berge Blick“, einer Anhöhe im Wald von Erzhütten und Erfenbach, auf den Weg gemacht. Anlass war die Wiedereröffnung des Aussichtspunktes „Drei Berge Blick“. Der wurde vom Forstamt Kaiserslautern unter Mitwirkung von Revierförster Klaus Platz und tatkräftiger Unterstützung durch die Neue Arbeit Westpfalz wieder auf Vordermann gebracht. Wild gewachsene Bäume und Sträucher wurden entfernt, neue Hinweistafeln und Sitzbänke aufgestellt. Jetzt ist der Blick wieder frei auf die „Großen Drei“ der Nord- und Westpfalz, den Donnersberg, (22 Kilometer), den Königsberg (14) und den Potzberg (22). Gleichzeitig bietet sich eine wunderschöne Aussicht auf einen hügeligen Grüngürtel der Region. Im Halbkreis aufgestellte Astgabeln verweisen nicht nur auf die Entfernung der drei Berge. Entfernungsangaben gibt es auch nach Paris, Lissabon und Berlin. Neu hinzugekommen ist ein Baumstamm, der in die Himmelsrichtung nach Kigali, der Hauptstadt Ruandas, zeigt. Ihn zu enthüllen, machte der Klasse von Grundschullehrerin Birgit Kopnarski vor den Augen der Ruander ein besonderes Vergnügen. Zumal die Grundschule Erzhütten seit Jahren eine Partnerschaft mit der Grundschule in Nkombo pflegt, deren Schulleiter der Delegation angehört. 6105 Kilometer sind es laut Hinweistafel nach Kigali. Revierförster Klaus Platz hatte die Idee von Barbara Schneider, der Leiterin des Partnerschaftskreises, anlässlich des Besuches aus Ruanda die Astgabeln mit einem Hinweis auf Kigali zu ergänzen, gerne aufgegriffen. Und so kam es, dass sich Vertreter von Erfenbach, Erzhütten und Ruanda an einem sommerlichen Morgen am „Drei Berge Blick“ ein Stelldichein gaben. Ute Fenkner-Gies, die Leiterin des Forstamts Kaiserslautern, zeigte sich erfreut über den Feinschliff, den der „Drei Berge Blick“ bekommen hat. Froh sei sie auch, dass die Gäste aus Ruanda trotz Problemen bei der Einreise rechtzeitig eingetroffen seien (wir berichteten). Weiter erinnerte sie an „Umuganda“, einen so genannten freiwilligen monatlichen Arbeitstag in Ruanda, an dem sich die Bürger dem Gemeinwohl verpflichtet fühlen. 2014 hätten sich Studenten aus Ruanda bereiterklärt, zusammen mit Bürgern ein nahe gelegenes Waldstück vom Wildwuchs zu befreien. „Wir wollen, dass unser Wald gut aussieht und die Menschen eine Freude an ihm haben“, dankte Fenkner-Gies den Mitarbeitern der Neuen Arbeit Westpfalz für ihren Einsatz, den „Drei Berge Blick“ wieder aufzufrischen. „Wir haben ein Herz für unsere Waldbesucher.“ Reiner Kiefhaber und Thorsten Peermann, die Ortsvorsteher von Erfenbach und Erzhütten, hießen die Gäste aus Ruanda willkommen, freuten sich über die gelungene Herrichtung des Ausblicks und das partnerschaftliche Miteinander über Orts- und Landesgrenzen hinweg.

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