Kaiserslautern Abwechslung im Training ist viel wert

Vielseitig: Jana Frank ist im Leichtathletik-Fünfkampf erfolgreich, turnt und ist als Trainerin tätig.
Vielseitig: Jana Frank ist im Leichtathletik-Fünfkampf erfolgreich, turnt und ist als Trainerin tätig.

Wie klappt es, die Kurve zu kriegen, sich immer wieder für den Sport zu motivieren? Die Deutsche Fünfkampf-Meisterin Jana Frank sagt dazu ganz klar, was man wirklich will, das kann man auch schaffen.

Sie sind erfolgreiche Fünfkämpferin, Turnerin und noch Trainerin. Gibt es ein Leben neben dem Sport?

Einen großen Zeitfaktor spielt momentan noch die Schule. Freunde treffen, auf Veranstaltungen gehen und neue Erfahrungen sammeln, darf natürlich neben dem Sport nicht zu kurz kommen. Klingt nach einer Woche mit mindestens zehn Tagen. Sie beherrschen offensichtlich das Zeitmanagement. Wie geht diese gute Organisation? Ich weiß selbst nicht so recht, wie ich das alles unter einen Hut bekomme, aber wenn man es wirklich hinbekommen möchte, dann schafft man das auch. Dennoch schreibe ich mir immer alle Termine auf und schaue, dass sich nichts überschneidet. Was war zuerst da, die Aschebahn der Leichtathletik oder der Stufenbarren in der Turnhalle? Meine Mutter hat früher geturnt. Somit war ich der Sportart von Beginn an nah und war mit zwei Jahren wohl auch beim Mutter-Kind-Turnen. Zuerst habe ich also den Stufenbarren in der Turnhalle kennengelernt. Die Leichtathletik kam dann mit sechs Jahren dazu. Das kam von mir aus, ich wollte mich damals schon öfter als zweimal die Woche bewegen. Wie passt nun das Kugelstoßen zum Bodenturnen? Eigentlich gar nicht. Aber genau diese Herausforderungen machen mir Spaß und die Vielfältigkeit motiviert mich. Sie bewältigen eine Fülle an Disziplinen. Andere schaffen es nicht, sich für eine einzige zu motivieren. Wie geht das? Ich bin jemand der Abwechslung im Training braucht. Falls es Tage gibt, an denen eine Disziplin so gar nicht klappen will, trainiere ich einfach eine andere. Somit können trotz der verpatzen erste Trainingseinheit positive Rückschlüsse in die nächsten Einheiten mitgenommen werden. Bei all dem sind Sie auch noch Turntrainerin. Warum nicht Leichtathletiktrainerin? Im Turnen ist aus meiner Sicht viel mehr an Traineraktivität gefordert. Auch ist die Verantwortung wesentlich höher. Man gibt den Kids nicht nur technische Anweisungen, sondern die Kinder werden gehalten oder aufgefangen, falls sie stürzen. Genau das macht es aus. Wenn mir die Kinder das Vertrauen schenken und sich trauen, wenn ich sage, dass sie das Element nun alleine turnen sollen, das ist schon schön. Sie wurden gerade zum zweiten Mal Deutsche Meisterin im Leichtathletik-Fünfkampf. Nimmt man so ein Erlebnis mit in den nächsten Trainingswochen oder ist erst einmal die Luft raus? Normal wäre jetzt erst mal die Luft raus, doch direkt ein Wochenende später stand das Leichtathletikabitur auf dem Plan. Zurzeit ist jetzt aber erst mal Wettkampfpause. Was wird beim Leichtathletikabitur denn verlangt? Wäre auch ein Turnabi denkbar? Im Leichtathletikabitur wird ein Vierkampf gefordert. Eine Sprintstrecke, eine Sprungdisziplin, eine Wurf-/ Stoßdisziplin und eine Mittelstrecke. Ich persönlich werde 100 Meter sprinten, Weitspringen, Kugel stoßen und 800 Meter rennen. Im Januar wird dann das Turnabitur zwischen den schriftlichen Abiturprüfungen stattfinden. Das kommt bei mir auch noch dran. Angenommen ihr Tag war einer der miesen Art, Sie sind müde und haben zu nichts Lust. Das Training wartet. Was tun Sie: Lassen Sie den Sport ausfallen oder überzeugen Sie sich selbst, dass Sport jetzt gerade richtig ist? Genau in solchen Situationen gehe ich zum Sport. Ich kann mich auspowern und meine Grenzen kennenlernen, oftmals läuft an solchen Tagen das Training besonders gut, da man locker in die Trainingseinheit startet und sich keine utopischen Ziele setzt.

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