Kaiserslautern Amazon: Verdi kritisiert Arbeitsbedingungen – Unternehmen weist Vorwürfe zurück

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Die Gewerkschaft Verdi kündigt an, mit der Kampagne „Wir sind keine Roboter“ die Amazon-Beschäftigten über ihre Rechte informieren zu wollen. Dazu werden am Donnerstag die Amazon-Standorte Frankenthal und Kaiserslautern in den Fokus genommen. Anlass des Besuches sind laut Verdi die vielen Beschwerden der Beschäftigten: „Es geht um die Unterdrückung der Beschäftigten und den psychischen Druck, den Amazon auf die Beschäftigten ausübt.“ Ein Beispiel für den psychischen Druck sei der permanente Leistungsdruck: Die Führungsperson komme mit einem Laptop zu einzelnen Beschäftigten. Hier bekämen sie Zahlen vorgelegt und man teile ihnen mit, dass sie zu langsam sind und schneller werden müssen, schildert Verdi. Dabei arbeiteten viele Beschäftigte am Limit. Die Gewerkschaft kündigt für Donnerstag an, einen Info-Stand in der Kantine aufzustellen, die Beschäftigten mit einem Flugblatt zum Thema zu versorgen und Fragen zu beantworten. Auf die Kritik angesprochen, weist ein Amazon-Sprecher die Vorwürfe zurück: „Wir haben an allen etablierten Logistikzentren seit über 20 Jahren gewählte Betriebsräte. Diese haben aktuell rund 400 gewählte Mitglieder, die von den Mitarbeitern gewählt wurden. Eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihnen ist uns sehr wichtig.“ In Kaiserslautern habe gerade am Montag eine Betriebsratswahl stattgefunden. Der Amazon-Sprecher kündigt an: „Wie auch an anderen Standorten werden wir positiv und konstruktiv mit dem Betriebsrat zusammenarbeiten.“ Zum Vorwurf, dass Druck auf Mitarbeiter ausgewirkt wird, sagt der Sprecher: „Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Amazon individuelle Leistungsvorgaben hat. Das ist aber nicht der Fall. Vielmehr geht es darum, eingespielte Teams zu haben, die mit modernster Technik arbeiten.“ Ohne diese Technik und Digitalisierung sei moderne Logistik nicht denkbar.

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