Kaiserslautern Appell an die Eltern

Peter Jung von der Firma Wall hängt an der Haltestelle Alex-Müller-Straße/Theodor-Heuss-Schule das neue Plakat der Kinderunfallk
Peter Jung von der Firma Wall hängt an der Haltestelle Alex-Müller-Straße/Theodor-Heuss-Schule das neue Plakat der Kinderunfallkommission auf.

„Eltern machen vor nichts halt“, so der Slogan eines neuen Plakats, mit dem die Kinderunfallkommission Kaiserslautern (KUK) auf die Verkehrssituation vor Grundschulen aufmerksam macht. Das vom Kaiserslauterer Fotografen Thomas Brenner inszenierte Plakatmotiv wurde gestern an der Haltestelle Alex-Müller-Straße/Theodor-Heuss-Schule der Öffentlichkeit vorgestellt.

Dargestellt wird ein Auto, in dem Eltern ihre Kinder bis fast ins Klassenzimmer chauffieren. Die Verkehrssituation vor vielen Kaiserslauterer Schulen sei jeden Morgen und an Nachmittagen kritisch, weil sogenannte Helikopter-Eltern ihrem Nachwuchs den Schulweg nicht mehr selber zutrauten und sie bis fast ins Klassenzimmer fahren, von dort wieder abholen und dabei nicht selten direkt vor den Schulen ein Verkehrschaos anrichteten, so Willibald Weigel, Geschäftsführer der KUK. Aus Sorge um das eigene Kind verhielten sich viele Eltern als Autofahrer rücksichtslos gegenüber anderen Kindern, die als Fußgänger oder Radfahrer im Straßenverkehr unterwegs sind. „Sie parken im Halteverbot, direkt auf dem Zebrastreifen oder in zweiter Reihe auf der Straße“, schilderte Weigel die Situation. So werde es für alle Kinder direkt vor der Schule oftmals richtig gefährlich. Hinzu komme, dass die Kinder zur Unselbstständigkeit erzogen würden, weil sie sich nur mit Hilfe im Straßenverkehr bewegten. Während es über Aktionen und Projekte relativ leicht gelinge, Kinder zu verkehrsgerechtem Verhalten zu erziehen, sei es bei Erwachsenen um ein Vielfaches schwieriger. Ein Grund für die Kinderunfallkommission, 2008 mit dem Kaiserslauterer Fotokünstler Thomas Brenner eine Plakataktion zu starten. Die Plakatmotive, bisher sieben an der Zahl, sollen Autofahrer dazu anregen, über ihr eigenes Verhalten nachzudenken und mehr Rücksicht auf Kinder zu nehmen. Bewährt habe sich vor Grundschulen die Aktion „Gelbe Füße“, berichtete Weigel und verwies auf die Grundschule in Erlenbach, wo seit der Einführung der Warnung sich die Verkehrssituation wesentlich verbessert habe. Mittlerweile haben die Kaiserslauterer Plakate bundesweit Beachtung gefunden und wurden von vielen Organisationen und Schulen bestellt. Bei der Vorstellung des neuen Plakats waren gestern zahlreiche Sponsoren anwesend, ohne deren Unterstützung die Aktion nicht möglich wäre, ebenso war eine Klasse der Theodor-Heuss-Grundschule dabei.

x