Stadtleben in Kaiserslautern Auf die richtige Atmung kommt es an: Tai-Chi im Stadtpark

In der Jugend bei Tai-Chi hängen geblieben: Dietlinde Sand.
In der Jugend bei Tai-Chi hängen geblieben: Dietlinde Sand.

Dietlinde Sand steht seit ungefähr 32 Jahren auf der Matte. Anfangs, um Tai-Chi zu lernen, später um es zu lehren. Mit einer Freundin besuchte sie in der Jugend einen Kurs und war sofort von der Kampfkunst angetan. Sand stammt aus dem Ruhrgebiet und zog für ihr Studium nach Kaiserslautern. 2004 wurde die Tai-Chi-Akademie in Kaiserslautern gegründet, bei der Sand Trainerin und Meisterin ist. Eigentlich ist sie Architektin.

„Die Mütter aller Kampfkünste“, wie Sand das Tai-Chi beschreibt, entstand im Kaiserreich China und werde noch heute von circa 300 Millionen Menschen praktiziert. Bei dieser Kampfkunst sei die richtige Atmung ein wichtiger Aspekt. Das Ziel ist es, die verschiedenen, in Zeitlupe ausgeführten Bewegungsabfolgen mit der Atmung in Einklang zu bringen.

Was zunächst nicht sonderlich schwer klingt, bringt die Übenden oft an ihre Grenzen, berichtet Sand. Denn wenn es eine Sache gibt, die Schüler mitbringen müssen, dann sei es Geduld. Insgesamt gibt es nämlich über 256 Bewegungen. Manche Formen, also Bewegungsabfolgen, können laut der Trainerin bis zu einer Dreiviertelstunde dauern. Die Bewegungen die einem „langen Tanz“ gleichen, können bei schneller Durchführung auch im Kampf benutzt werden.

Meditation im Training als wichtiger Baustein

Doch in der Tai-Chi-Akademie dreht sich viel um die Meditation, die mit der Kampfkunst einhergeht. „Man muss im hier und jetzt sein“, sagt Sand. Es gehe darum, die Bilder des Alltags abzuschalten. Nur so könne die Konzentration erreicht und aufrecht gehalten werden, die gebraucht werde, um Kontrolle über Atmung und Körper zu erlangen. Deswegen gibt es im Training neben Laufrunden auch viele Übungen zur Meditation. Damit soll die Wahrnehmung verbessert werden: Die Teilnehmer lernen unter anderem sich wie Pflanzen im Wasser zu bewegen. Beim Training sei jeder willkommen. Die Übungen könnten auch für Menschen mit Handicaps angepasst werden.

Der Verein ist „mit Herz und Seele dabei“, sagt Sand. Dies wollen die Mitglieder am Samstag, 27. April, unter Beweis stellen. Am Welt-Tai-Chi-Tag findet von 14 bis 15 Uhr ein öffentliches Training für Jedermann im Stadtpark statt. Wer mitmachen will, sollte bequeme Kleidung tragen.

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