Kaiserslautern Bürger sollen mitbestimmen, ob die Lauter zurückkehrt

Auf dem Platz vor dem Pfalztheater könnte bald die Lauter plätschern.
Auf dem Platz vor dem Pfalztheater könnte bald die Lauter plätschern.

Bürgerbeteiligung ist ein Mittel gegen Politikverdrossenheit. Deshalb geht die Stadtverwaltung neue Wege. Sie will wissen, was die Kaiserslauterer wollen. Am Samstag sind Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, vors Pfalztheater zu kommen und mit den Verantwortlichen über das Herz der City zu sprechen.

Konkret geht es darum, Ideen zu sammeln, wie in Zukunft der Platz vor dem Pfalztheater und der Parkplatz direkt am Casimirschloss, der derzeit als Baustellenlager dient, gestaltet werden sollen. „Wir setzen damit auch einen ausdrücklichen Wunsch der Politik um“, sagt Elke Franzreb, Leiterin des Referats Stadtentwicklung. Ganz bewusst mache sie mit ihrem Team keine Vorgaben. „Das soll eine ganz freie Ideensammlung sein. Es existiert noch kein fertiges Konzept.“

Laut Franzreb gibt es hohe Anforderungen an die Gestaltungsqualität, allein schon wegen der zentralen Lage des Areals. Wichtig sei es, dass die Menschen sich dort in Zukunft gerne aufhalten. „Wir wollen herausfinden, ob die Bürger dort lieber verweilen wollen und Wert auf viel Grün legen, oder ob sie es vorziehen, sich sportlichen Aktivitäten hinzugeben.“ Stichwort Boulebahn. Vorgegeben sei, dass der Parkplatz neben dem Casimirschloss entsiegelt wird und die alten Bäume an der Stelle erhalten bleiben. Das ist schon im Bebauungsplan aus dem Jahr 2012 so festgesetzt. Öfter schon wurde der Vorschlag geäußert, dort einen Biergarten einzurichten, wie es ihn früher schon einmal gab. Auch ein Kiosk oder eine Strandbar waren schon Thema.

Die Lauter als zentrales Element

Bei der Umgestaltung der Wiese ist die Erlebbarmachung der Lauter eigentlich schon gesetzt. Dafür hat sich zumindest der Stadtrat ausgesprochen. Jetzt sollen die Bürger dazu ihr Votum abgeben, sollen sich festlegen, ob sie sich die Lauter als Rinne wünschen oder als naturnahen Wasserlauf, gefragt wird, was sie von Sitzstufen und Spielflächen im Umfeld halten.

Sonnensegel und Wasserflächen

Am Samstag wird es Informationen auf Stellwänden geben, Bürger können mit den Verantwortlichen aus der Verwaltung diskutieren und ihre Meinung sagen. Oberbürgermeisterin Beate Kimmel wird von Anfang an dabei sein. Vorbereitet sind kleine Sticker, die Wunschnutzungen vorgeben. Die können auf einem Plan gezielt platziert werden, um zu sehen, was sich die Menschen wo wünschen. Als Symbole tauchen Sonnensegel, Biergarten, Wasserflächen, großes Schachspiel, Spielgeräte, Sitzgelegenheit, Pergola, Skateanlage auf. Sind alles aber nur Anregungen. Franzreb sagt, die Verwaltung sammele die Eingaben, sortiere sie und überprüfe sie auf ihre Machbarkeit. Nicht alles werde umsetzbar sein, „aber wir hoffen auf eine Schwerpunktsetzung durch die Bevölkerung.“ Aus ihrer Sicht ist es wichtig, dass keine weiteren Flächen versiegelt werden. „Wir müssen den Klimawandel und die Starkregenvorsorge im Blick haben.“ Urbanität spiele an der Stelle ebenso eine große Rolle. „Wir sind im Herzen der Stadt.“ In die Umsetzung wird laut Franzreb ein Landschaftsplaner eingebunden. „Wir holen uns bewusst Expertise von außen“, so Franzreb.

Das kleine Sträßchen, das von der Burgstraße hoch zum Rathaus führt, spielt bei den Gedankenspielen keine Rolle. Es ist längst beschlossen, dass es für den Individualverkehr gesperrt werden soll.

„Das Vorgehen ist für uns als Verwaltung ganz neu, wir gehen diese Bürgerbeteiligung aber mit Freude an. Das Visionäre, das Offene, das finden wir gut“, sagt Franzreb. Es müsse generell das Ziel sein, Bürger stärker einzubinden. So würden Planungen glaubwürdiger.

Info

Diskutiert wird am Samstag, 7. September, von 10.30 bis 15 Uhr oberhalb der Wiese vorm Pfalztheater.

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