Kaiserslautern Bauarbeiten für Kletterturm auf dem Uni-Gelände sind gestartet

Freuen sich auf das Gemeinschaftsprojekt: DAV-Bundestrainer Johannes Lau, Kurt Sendldorfer, stellvertretender Uni-Kanzler, Max S
Freuen sich auf das Gemeinschaftsprojekt: DAV-Bundestrainer Johannes Lau, Kurt Sendldorfer, stellvertretender Uni-Kanzler, Max Sprenger, Leiter des Zentrums für Sport, Gesundheit und Wohlbefinden der RPTU Kaiserslautern-Landau und Lothar Lukoschek, Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland-Pfalz des DAV (von links). Nicht im Bild: Jan Christmann, Leiter des Sportzweiges des Heinrich-Heine-Gymnasiums Kaiserslautern.

Drei Jahre nach den ersten Plänen starten Heinrich-Heine-Gymnasium, Deutscher Alpenverein und Uni das Projekt Kletterturm. Alle erhoffen sich davon eine Win-Win-Situation, der DAV-Landesverband als Bauherr, die Uni als Betreiber, der Nachwuchskader und die Kletterschüler des HHG als Nutznießer. Doch auch Studenten und Breitensportler sollen den Turm nutzen können, der jetzt entsteht. Seit Montag rollen die Bagger auf dem Unigelände.

Das Feld ist abgesteckt, die Aufgaben sind verteilt. Am Montag rollten die ersten Bagger auf den ehemaligen Tennisplätzen der Uni an und schaufelten die Grube für das Fundament. Auf 7,5 mal elf Meter, oder wie Lothar Lukoschek, Vorsitzender des Landesverbandes des Deutschen Alpenvereins, welcher der Bauherr ist, erklärt: „die Größe eines Siedlungshauses“.

Ist die Betonplatte gegossen, rollt die Firma TWall aus Offenbach/Main an, die sich auf Kletterwandsysteme spezialisiert hat. Sie errichtet zunächst ein Gerippe und dann eine Verkleidung aus Holz. Ende Oktober, Mitte November soll der Turm stehen. Dann folgen Restarbeiten wie das Anbringen eines Aufprallschutzes am Boden, das Verlegen von Rasen und Gittersteinen und das Anbringen von Griffen und Haken. Im Frühjahr soll das erste Mal offiziell am Turm geklettert werden können, erläutert Lukoschek.

Einzigartig in Deutschland

Der sich aus DAV-Sicht ebenso auf den Turm freut wie seine Partner, mit denen gemeinsam die Idee entstanden ist. „Wenn der Turm steht, hat Kaiserslautern eine vernünftige Kletterinfrastruktur“, meint er. Und Norbert Lau, Lehrertrainer am HHG, DAV-Landestrainer und fürs Scouting zuständig, drückt es noch deutlicher aus: „Ein leistungssportliches Training mit Anbindung an Schule und Internat gibt es nirgendwo in Deutschland.“

Dass die Idee von Klettern als Schwerpunktsportart an der Eliteschule des Sports so eingeschlagen hat, überrascht und erfreut auch heute noch Jan Christmann, Sportzweigleiter am HHG. „Klettern ist sofort beliebteste Sportart geworden.“ 18 Klettertalente werden derzeit leistungssportlich an der Schule gefördert, haben die ersten bundesweiten Erfolge eingefahren und sind auch schon international gestartet. „Das ist ein Musterprojekt, Alleinstellungsmerkmal in Rheinland-Pfalz und was die Kooperation betrifft einmalig bundesweit“, sagt er.

Kooperationspartner aus der Stadt

Die Idee kam so gut an, dass Sponsoren schnell gefunden waren. Über die Hälfte des mit 640.000 Euro kalkulierten Bauwerks übernehmen das Land, der DAV-Landesverband und das HHG, das 40.000 Euro zuschießt. Hauptsponsor ist die Softwarefirma TopDesk, die den Turm als Möglichkeit sieht, „Gründe zu bieten, damit Leute herkommen, die hierbleiben. Solche Dinge braucht Lautern viel mehr“, verkündete Geschäftsführer Michael Kraft und erklärte, dass seine Firma als Lauterer Unternehmen alles unterstützen wolle, was Lautern besser mache.

Zu den Kooperationspartnern in Sachen Kletterturm gehört die RPTU Kaiserslautern-Landau, die unkompliziert das Grundstück zur Verfügung stellen wollte, was dann aber formell nicht möglich war. Ein Erbpachtrecht musste eingetragen werden für den DAV, was den Zeitplan verzögerte. Dabei kam die Idee von Anfang an bei der Uni gut an. Die Verantwortlichen dort sahen die Möglichkeit, auf ihrem Gelände „interessante, trendige Angebote für Spitzensport, Schulsport und Breitensport zugänglich zu machen“, wie Kurt Sendldorfer, der Vertreter des Kanzlers, erläuterte.

Events am Turm geplant

Dass das Projekt jetzt gestartet ist, freut Max Sprenger, den Leiter des Zentrums für Sport Gesundheit und Wohlbefinden der RPTU. Denn die Uni hat eigene Pläne, wie sie vom Turm profitieren kann. Sie ist Betreiber, kümmert sich um das Buchungssystem, den Einlass. „Wir sind da Profis“, sagt Sprenger und verweist auf die Kletterwand, die es im Unifit gab, das Kletterteam mit lizenzierten Trainern. Studenten könnten nicht nur als Kletterer vom Turm profitieren, die RPTU will dort auch Events ausrichten.

Das erste könnte schneller kommen als gedacht. Lau: „Es laufen Vorgespräche, nächstes Jahr einen nationalen Wettkampf auszurichten.“

Die Tennisplätze an der Uni weichen und machen Platz für den Kletterturm, der dort emporragen soll, wo jetzt kleine gelb markier
Die Tennisplätze an der Uni weichen und machen Platz für den Kletterturm, der dort emporragen soll, wo jetzt kleine gelb markierte Hölzchen stecken.
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