Kaiserslautern Betze-Geflüster: Schnuppertraining bei den Profis

Die Profis umkurven auf dem Trainingsplatz Hütchen, sprinten und passen. Am Rande steht einer, der alles ganz genau verfolgt: Gunther Metz. Der Trainer der U19 des 1. FC Kaiserslautern saugt alles auf, was er da sieht, beobachtet die Laufwege, stellt fest, was klappt und wo es hakt, und merkt sich die Übungen. Der 47-Jährige genießt die Zeit, die er auf dem Betzenberg verbringen darf. „Das ist eine tolle, interessante Sache. Es ehrt mich, dass ich die Möglichkeit kriege, dabeizusein.“ Die Ini-tiative zur Zusammenarbeit über Mannschaftsgrenzen hinweg ging von Sportdirektor Markus Schupp aus. „Der hat das ein oder andere Spiel der A-Jugend und der U23 verfolgt.“ Und Metz und sein Kollege von der U17, Philipp Dahm, durften ein paar Tage im Trainingslager in Belek dabeisein. Genauso wie U23-Trainer Konrad Fünfstück bekam er dann die Möglichkeit, zu den Trainingseinheiten dazuzustoßen, „wenn es passt“. Seitdem tauscht sich Metz regelmäßig mit dem Trainerteam der Profis aus, kennt die Inhalte der Übungseinheiten im Voraus und steht immer mal wieder mit auf und neben dem Platz. Vor allem dann, wenn was Interessantes ansteht. Nicht unbedingt eine Krafteinheit oder Regenerationstraining. Ihn reizt da mehr, „wenn sie am System arbeiten, besondere Sachen machen“. Er mag die Philosophie, die dahintersteckt. Es geht darum, ein paar Eindrücke zu vermitteln aus dem Profibereich, dass man enger zusammenrückt, zusammenarbeitet, die Spielphilosophie aus der Profiabteilung mitnimmt in den Nachwuchsbereich“, erklärt der U19-Trainer. Er will dazulernen, immer wieder neue Eindrücke bekommen. „Es ist wichtig, dass man sich weiterentwickelt, für alles offen ist“, betont er. „Der Fußball lebt auch. Stillstand ist Rückschritt.“ Metz will wissen, wo der Trend im Trainerbereich hingeht. Und er genießt es, dass er bei den Profis was vom frischen Wind mitbekommt. Er ist dabei, wenn Videos ausgewertet, die Einheiten analysiert werden, hört sich die Meinungen seiner Kollegen an und sagt auch selbst mal was dazu. „Alleine die Diskussionen sind brutal gewinnbringend für mich“, sagt der 47-Jährige. Er nimmt viel von dem, was er da sieht und hört, mit ins Nachwuchsleistungszentrum. Erzählt seinen Jungs dann von den Einheiten bei den Profis, baut das ein oder andere Element in sein Training ein. Seine Jungs saugen auf, was er sagt. „Sie wollen alle dahin, und es ist gut zu wissen, was da verlangt wird.“ Metz weiß, dass die Übungen, die er bei den Großen sieht, bei den Nachwuchstalenten so noch nicht funktionieren. „Die Fertigkeiten der Profis sind nahezu perfekt, die technische Ausführung. Wenn ich dieselbe Passübung in meinem Bereich mache, gibt es vielleicht schon den einen oder anderen, der auf dieses Niveau kommt, es gibt aber auch den anderen, der noch zulegen muss.“ Wenn ihr Trainer wieder mit einer Übung von den Profis kommt, sind seine Kicker hoch motiviert und konzentriert bei der Sache. Metz lässt sie ausprobieren. „Ich glaube, das hilft ihnen, irgendwann den Sprung zu vollziehen“, sagt ihr Coach, der sich auch gern mal was vom Training der U23, der U17, U15, U14 abschaut und sich gern mit seinen Kollegen austauscht. „Wir diskutieren ständig im Sportpark, über Spielformen, Trainingssysteme.“ Für den FCK sei die enge Zusammenarbeit wichtig. Auch wenn die Ziele der Profis und der Amateure andere sind: „Sie wollen aufsteigen, wir wollen ausbilden.“

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