Kaiserslautern betze-geflüster: Typen mit FCK-DNA

Hätte der 1. FC Kaiserslautern keine Sorgen, man könnte sich schon jetzt auf die Betze-Sommernacht am 17. Juni im Fritz-Walter-Stadion freuen. Von 18 bis 20 Uhr spielen die Bands Moon Sun und Marii, dann verwandelt sich der Berg zum Open-Air-Kino. Der Film „Das Wunder von Bern“ erinnert am 15. Todestag von Fritz Walter an die Ikonen des Vereins, die Weltmeister von 1954, den Fritz, Ottmar Walter, Horst Eckel, Werner Liebrich und Werner Kohlmeyer. Im Alltag aber gibt’s derzeit wenig Grund zum Feiern. Von den letzten fünf Spielen hat der FCK drei verloren, nur zwei von 15 möglichen Punkten geholt. Heute (13 Uhr) kommt die SpVgg Greuther Fürth auf den Betze. „Wenn die Mannschaft weiter so auftritt, kämpft wie in den beiden letzten Spielen, dann wird sie sich auch wieder belohnen und Spiele gewinnen“, sagt Uwe Stöver. Die Kaderplanung des Sportdirektors und des Cheftrainers für eine bessere sportliche Zukunft – durch die knappen Barmittel eh eine Herkulesaufgabe – wird durch die Abstiegsgefahr erschwert. Welcher begabte Kicker unterschreibt schon bei einem Klub, dessen Zukunft in den Sternen steht? Gehalten werden soll auf alle Fälle Marcel Gaus, der seit vier Jahren beim FCK spielt. „Wir haben uns ja schon sehr früh um eine Vertragsverlängerung mit ihm bemüht, bestimmt sieben, acht Gespräche geführt. Marcel ist einer, der die Grundtugenden dieses Vereins verinnerlicht hat. Er ist ein Führungsspieler“, betont der Manager die Bedeutung des 28-Jährigen. Gaus, der sich zum Vertragspoker nicht äußert, spielt am liebsten am linken Flügel, ist aber auch als Linksverteidiger ein Leistungsträger, einer der rennt, grätscht, ackert und rackert. „Die Chancen stehen 50:50, dass er bleibt“, mutmaßt Stöver. Typen mit dieser DNA sucht Olaf Marschall. Der einst von den Fans als Fußballgott besungene Torjäger arbeitet seit letzten Sommer als Scout für den FCK. Der Riecher des einstigen Torjägers ist gefragt, der auf der halben Welt auf der Suche nach Verstärkungen ist. Gut, jung und preiswert sollen die Neuen sein. „Wir brauchen Typen, die zum FCK passen, Jungs, die brennen und voran gehen“, sagt Marschall, der mit seiner Familie 1994 nach Kaiserslautern kam, mit seiner Frau in Niederkirchen lebt. „Ich bin Sachse, aber fast die Hälfte meines Lebens bin ich jetzt in der Pfalz“, sagt der 51-Jährige, für den der FCK nicht nur Job, sondern Herzenssache ist. Auch als Marschall nicht beim FCK in Lohn und Brot stand, verlor er kein böses Wort über den Verein. Als Trainer der Zukunft gilt Alexander Bugera, der Coach der Lauterer U17, der 2018 zum Fußball-Lehrer-Lehrgang möchte. Bugera ist seit 2007 im Verein und vertraut im Abstiegskampf auf die Fähigkeiten von Norbert Meier. „Ich habe ja in Duisburg unter ihm gespielt. Da hatten wir auch mal eine Negativserie im Abstiegskampf, fünf Spiele in Folge verloren – aber wir hatten immer das Gefühl, Norbert Meier hat alles in Griff“, sagt Bugera.

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