Kaiserslautern blickpunkt: unsere promi-reporter auf dem altstadtfest: Mit und ohne Gedränge

Menschen so weit das Auge reicht! Es ist das alljährliche Bild der Steinstraße beim Altstadtfest.
Menschen so weit das Auge reicht! Es ist das alljährliche Bild der Steinstraße beim Altstadtfest.
Aufs Neue in Kaiserslautern verliebt

Der diesjährige Altstadt-Abend mit meiner Frau beginnt am Martinsplatz. Unser Ziel ist der Stockhausplatz, auf dem unser Freund Stephan Flesch auftritt. Unser gemeinsamer Weg zum Stockhausplatz führt an vielen − uns nach fast 40 Jahren Wohnen, Arbeiten und Leben in Kaiserslautern − sehr vertrauten Orten vorbei. Am Martinsplatz haben wir viele Sommernächte am Brunnen im Schatten der Bäume verbracht. Linker Hand kommen wir danach an der Pizzeria Firenze, unserem Lieblings-Italiener in Kaiserslautern, vorbei. Rechter Hand liegt die Volkshochschule, an der meine Frau viele Jahre als Übungsleiterin im Bereich Sport gearbeitet hat. Weitere Erinnerungen auf dem Weg zum Stockhausplatz werden am Altstadthotel sowie am Theodor-Zink-Museum geweckt. Hier haben wir über die Jahrzehnte viele Besucher aus fernen Ländern untergebracht und mit der pfälzischen Kultur vertraut gemacht. Auch der Wadgasser Hof weckt Erinnerungen an vergangene FCK-Zeiten. Hier haben wir nicht wenige Gläser unseres damaligen Biersponsors in guter Gesellschaft getrunken und gefeiert. Jetzt haben wir unser Ziel, den Stockhausplatz, erreicht. Wie jedes Jahr ist der Platz überflutet von Menschen. Alle sind in froher Erwartung des Auftritts von Stephan Flesch. Er ist eine Sänger-Ikone in Kaiserslautern. Seine „Warten aufs Christkind“-Konzerte in der Vorweihnachtszeit in der Kammgarn sind ein „Muss“ für echte Lauterer. Er schafft es immer wieder, die besten Musiker um sich zu versammeln. Auch heute Abend produziert seine Band einen tollen Sound, der nur noch durch Stephans Stimme überstrahlt wird. Am Besten hat mir die Interpretation meines Lieblingsliedes „I believe I can fly“ von R. Kelly gefallen. Nach einem solchen Abend beim Altstadtfest haben wir uns wieder aufs Neue in unsere Heimatstadt verliebt. Allerlei leckere Biersorten Meinen Rundgang beginne ich an der Martinskirche, wo ich meine kulinarische Reise mit einem Schluck fair gehandelten Kaffees aus Ruanda starte. Gleich in der Nähe gibt`s Honig von einem Familienunternehmen mit über 50-jähriger Tradition. Nach einem netten Plausch nehme ich mir je ein Gläschen Rosmarin- und Lavendelhonig mit. Ich bummele weiter zu Hun-Manna, einem Stand mit handgefertigten veganen Süßigkeiten, denen Naturprodukte wie Safran oder Rote Bete Farbe verleihen. Im kulinarischen Mittelalter-Gässchen ergattere ich außerdem eine Flasche unbehandelten Apfelsafts und zwei super leckere Brote von der Feldbeckerey. Auf dem Altstadtfest wird dieses Jahr auch wieder für den guten Zweck gesammelt: Mama/Papa hat Krebs veranstaltet Tombolas und ruft zu Spenden auf und der Erlös aus kleinen Schnäpsen von der Malteser Pflasterstube geht an die Obdachlosenhilfe. Ein echtes Highlight ist für mich das Bier aus „Peters Taverne“: Samt super nettem Service gibt es allerlei leckere Biersorten. Alle Getränke werden hier in handgetöpferten Bechern serviert - auf Plastik wird verzichtet. Und ich freue mich, dass es dieses bunte Fest in Kaiserslautern gibt, bei dem man so ganz zwanglos mit vielen Leuten ins Gespräch kommt, gutes Essen genießen darf und auch musikalisch jede Menge geboten wird. Nach dem Auftritt in die Menge Nachdem wir nach gefühlten zwei Stunden unser Wohnmobil geparkt haben (Josh hat’s eben nicht so mit Parken), laufen wir zur Antenne-Bühne. Gitarre und Ukulele sind dabei und wir freuen uns schon aufs Freibier, welches wir von den lieben Kollegen sicherlich bekommen. Wir sind da, sagen kurz hallo und Sebastian Huber bringt uns direkt zwei Radler vorbei. Perfekt, besser können wir nicht in den Tag starten. Soundcheck geht bei uns sowieso immer schnell, da wir nur zu zweit sind. Umso besser, dann beißen wir jetzt erst einmal in die Frikadelle rein. Musikerleben. Gut oder? Mal sehen, wie unsere neuen Songs hier in der Heimat so ankommen. Los geht’s! O.k., es ist echt warm hier oben. Wir gucken uns gegenseitig an und sehen, wie wir nur so dahin schmelzen. Musikerleben. Wir lieben es! Nach dem Auftritt erst einmal zurück an unser Wohnmobil. Wir müssen uns umziehen, das müssen wir wirklich. Ab jetzt können wir das Altstadtfest als normale Besucher genießen. Ich gehe kurz zur Bank, bevor wir dann in die Stadtmitte losgehen. Als ich rauskomme, sehe ich, wie Josh und sein Bruder oberkörperfrei Handstände üben. Gehört das auch noch zum Musikerleben? Irgendwie schon, ich ziehe mein Shirt aus und mache mit. Oberkörperfrei ist obligatorisch. Auf geht’s in die Menge. Es füllt sich ja auch immer mehr. Überall riecht man gutes Essen und von allen Ecken hört man handgemachte Musik. Könnte doch immer so sein. Das Schöne am Altstadtfest ist, dass man hier so viele bekannte Gesichter trifft. Alle sind draußen und jeder ist gut drauf. Als Musiker sind wir verpflichtet, bis tief in die Nacht singend durch die Straßen zu laufen und weiterhin für gute Laune zu sorgen. Entspannt und ohne Platznot Habt ihr Lust auf einen Bummel übers Altstadtfest am Samstagmittag? Oh, so früh schon, aber warum eigentlich nicht! Und so schlenderten wir mit einem befreundeten Paar zu ungewohnter Festzeit durch Lauterns Altstadt. Natürlich war alles an seinem gewohnten Platz, aber viel ruhiger und im Begriff aufzuwachen. Für mich ein neuer Eindruck von gewohnten Bildern. Und noch einen Vorteil konnte ich verbuchen, nämlich ganz entspannt, ohne Gedränge und Platznot mein persönliches Altstadtfestprogramm erleben. Weil wir zur Mittagszeit gestartet waren, stand erst einmal das Sorgen für das leibliche Wohl an. Im Innenhof des Theodor-Zink-Museums lockten Pfälzer Leckereien, die mit Wertbons eingelöst werden mussten. Nostalgischer kann das Bezahlen von Essen und Trinken nicht sein. Frisch gestärkt ging’s dann zum Auffüllen der heimischen Gewürzvorräte am jährlich besuchten, gut sortierten Marktstand. Zugegeben, ohne Zwischenstopp schafften wir den Weg nicht - das Verlangen nach Dolce Italiana war beim Anblick dieser Köstlichkeiten einfach zu groß. Noch besser gelaunt konnte ich danach meinen diesjährigen Plan, einen robusten Ledergürtel mit ausgefallener Schließe zu kaufen, erfolgreich angehen. Vom Anfang bis zum Ende wurden wir übrigens von toller Livemusik begleitet, der ich mehr Publikum gewünscht hätte. Also, nächstes Jahr auch mal mittags zum Altstadtfest − es lohnt sich. Auftakt mit dem Backbuch Stockhausplatz, seit Jahr und Tag meine erste Anlaufstelle für den Samstagabend. Und seit über 20 Jahren auch erste Adresse für die vielen Fans von gepflegtem Soul, Pop, Jazz und Rock mit der Stephan Flesch Band. Einen Großteil des Programms habe ich schon am Nachmittag gehört. Denn „mein“ Altstadtfest beginnt nicht mit dem Konzert meines Mannes, Stephan Flesch, und seiner Band am Samstagabend, sondern bereits am Freitag. Dann sitze ich über einem Backbuch und suche neue Rezepte raus. Traditionell trifft sich die Band am Samstag gegen Mittag bei uns daheim zuerst zu Kaffee und Kuchen, geht dann die Songs durch, checkt die Tonarten und probt die Arrangements. Es wird viel gelacht, wild durcheinandergeredet und teilweise noch wilder geprobt und gejammt. Unsere armen Nachbarn! Es ist bereits sehr gut gefüllt und auf meinem Weg über die Steinstraße treffe ich viele Bekannte und Freunde, die mir zurufen, dass wir uns gleich an der Stockhausplatz-Bühne treffen. Natürlich passiert es mir immer wieder, dass ich auch einen professionellen Blick aufs Geschehen werfe, schließlich gehören Großveranstaltungen in nah und fern und deren Sicherheitskonzepte zu meinem täglichen Brot. Umso mehr genieße ich es, heute nicht dafür, sondern nur für das Wohlergehen meines Göttergattens und dessen Band verantwortlich gewesen zu sein. Übrigens: In diesem Jahr gab es Philadelphia-Torte und „Kerscheplotzer“ und bestimmt lag es an meinem tollen Crew-Catering, dass Sänger und Band umwerfend gut drauf waren und mit den vielen hundert Gästen vor der Bühne ausgelassen gespielt, gesungen und gefeiert haben. Abschluss einer Wettspielsaison Fünf Jahre sind es her, seit mein Freund und Teamkollege Christian Classen und ich die Organisation für den Getränkestand des Tennisclubs Rot-Weiß auf dem Altstadtfest übernommen haben. Glücklicherweise, mit vollem Erfolg! Wir sind sehr zufrieden mit unserer Lage am Stockhausplatz, der tollen Auswahl an Bands und Auftritten auf der Bühne und dem bunten Rahmenprogramm. Mittlerweile wird das Event durch die aktiven Damen- und Herrenmannschaften, das Trainerteam und engagierte Clubmitglieder komplett ehrenamtlich umgesetzt. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an alle Helfer! Das Altstadtfest ist für uns immer eine schöne Möglichkeit, um nach der Wettspielsaison, die circa bis Mitte Juni läuft und während der die vier Herren- und drei Damenmannschaften wie eine große Familie sind, noch einmal gemeinsam ein tolles Wochenende zu verbringen. Durch die große Zahl der Helfer freuen wir uns jedes Jahr aufs Neue, ein buntes Publikum begrüßen zu dürfen. Die gute Stimmung und die tolle Musik sorgen dafür, dass die drei Tage wie im Flug vergehen und es an Helfern nicht mangelt. Die Gewinne werden anschließend anteilig dem Verein und Förderverein zugeführt, so dass wir das Vereinsleben und die Jugendarbeit unterstützen können. Wir freuen uns, auch im nächsten Jahr wieder mit von der Partie zu sein!

Das Altstadtfest macht Laune. Man sieht’s!
Das Altstadtfest macht Laune. Man sieht’s!
Gebummelt: Maike Susann Gemba, Café Susann.
Gebummelt: Maike Susann Gemba, Café Susann.
Geschwitzt: Aljoscha Steffens (links) und Chanin Vizcarra, Musiker, Band Marii.
Geschwitzt: Aljoscha Steffens (links) und Chanin Vizcarra, Musiker, Band Marii.
Geschlendert: Stefan Löhrke, TU-Vize.
Geschlendert: Stefan Löhrke, TU-Vize.
Genossen: Brigitte Rottberg, Veranstaltungsmanagerin.
Genossen: Brigitte Rottberg, Veranstaltungsmanagerin.
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