Kaiserslautern Blutspender gesucht

Mit einer Blutspende kann bis zu drei Menschen geholfen werden, sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Axel Gilcher.
Mit einer Blutspende kann bis zu drei Menschen geholfen werden, sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Axel Gilcher.

Willi Stark hat schon mehr als 100-mal Blut beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) gespendet. Damit ist er allerdings die Ausnahme. Viel zu wenige Menschen spenden regelmäßig Blut. Und das, obwohl der Bedarf dauerhaft hoch ist.

„Meine Frau hat mich anfangs dazu überredet, Blut spenden zu gehen, das müsste irgendwann Anfang der 2000er gewesen sein“, erzählt Willi Stark. Davon, dass er zu Beginn überzeugt werden musste, ist inzwischen nichts mehr zu spüren. Es sei für ihn „Routine geworden“, berichtet Stark. So sehr, dass er inzwischen bereits seinen 103. Blutspende-Termin beim DRK online reserviert habe. Bei seiner Frau sei es der 81. „Das liegt daran, dass Männer öfter dürfen als Frauen. Bei mir ist es sechsmal im Jahr, bei meiner Frau viermal.“ Dass einige Wochen zwischen zwei Vollblutspenden liegen müssen, liegt laut DRK daran, dass der Körper den Blutverlust wieder ausgleichen muss, dazu einzelne Bestandteile wie rote Blutkörperchen neu bildet. Auch der Eisenverlust durch die Blutspende muss erst einmal wieder aufgefangen werden.

Essen und viel trinken

Stark spendet so oft er kann. „Nur wegen einer Operation habe ich mal vier Monate ausgesetzt, aber ansonsten mache ich das, solange der Arzt mir das Okay gibt.“ Im Grunde gebe es keine Altersbeschränkung, so Stark. Dennoch könne es sein, dass man ab einem gewissen Alter nicht mehr spenden dürfe. Das sei aber sehr individuell. Stark betont, ihm tue das Blutspenden gut. „Das ist wie ein moderner Aderlass“, sagt er. Er habe nie mit Kreislaufproblemen oder ähnlichem zu tun gehabt, im Gegenteil: „Nach der Spende geht es mir sogar besser als vorher.“ Vor einer Blutspende empfiehlt er „essen und besonders ganz viel trinken“. Das sei wichtig, damit einem der Flüssigkeitsverlust nichts ausmache.

Für eine Blutspende erhalte man beim DRK keine Bezahlung, sondern nur etwas Verpflegung in Form von Schokolade oder Keksen. Für Stark ist das aber auch völlig nebensächlich. „Der Punkt ist, man könnte es ja selbst mal brauchen.“ Mit diesem Wissen geht er zu den Terminen. Er will anderen gerne helfen, schließlich könne es jeden treffen. „Irgendwann liegst du da und dann willst du ja auch, dass dir jemand hilft.“

Jede Blutspende wird dringend gebraucht

Um mehr Menschen wie Willi Stark zu erreichen, bietet der DRK-Blutspendedienst West Termine an unterschiedlichen Orten an. Aktuell gebe es fünf Termine jährlich an der Kammgarn, sagt Axel Gilcher, der Kreisgeschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes Kaiserslautern. „Und um auch Menschen anzusprechen, die vielleicht normalerweise nicht zur Blutspende gehen, organisieren wir immer wieder Sondertermine. Beispielsweise beim Globus, an der Uni oder in verschiedenen anderen Unternehmen.“ Das sei wichtig, um Engpässen entgegen zu wirken. „Die Lager erreichen immer wieder alarmierend niedrige Stände, gerade um die Feiertage herum“, weiß Gilcher. Jede Blutspende werde dringend gebraucht, unabhängig von der Blutgruppe. „Grundsätzlich gibt es immer einen hohen Bedarf“, sagt der Kreisgeschäftsführer. Aktuell spende nur etwa 0,1 Prozent der Bevölkerung in Kaiserslautern Blut bei ihnen – zu wenig, um den Bedarf zu decken.

„Viele denken bei Blutspenden direkt an schwere Unfälle oder Verletzungen, aber tatsächlich werden Blutpräparate hauptsächlich bei Krebserkrankungen, Herzerkrankungen und Magen- und Darmkrankheiten benötigt“, erklärt Gilcher. Es gebe viele Fälle, in denen Blutspenden unverzichtbar seien und auch durch nichts anderes ersetzt werden könnten. Dabei kann man mit einer einzigen Spende schon einiges bewirken. „Theoretisch kann mit einer einzigen Blutspende – das sind ungefähr 500 Milliliter – bis zu drei Menschen geholfen werden“, sagt Gilcher. Das liege daran, dass eine Spende in drei verschiedene Präparate aufgeteilt und verarbeitet werden könne.

Info

Der nächste Termin des Blutspendedienstes West des DRK findet am 12. November von 15 bis 19 Uhr in der Kammgarn statt, das Blutspendemobil steht auch am 6. November von 11 bis 16 Uhr an der Uni und am 8. November von 13 bis 19 Uhr am Globus in Kaiserslautern. Termine können online auf www.blutspendedienst-west.de reserviert werden.

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