Kaiserslautern Brotlose Kunst bleibt unbelohnt

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Haiger. Kellerduell beim TSV Steinbach, der 1. FC Kaiserslautern II spielt deutlich besser als bei seinem letzten Heimspiel gegen Homburg und nimmt wenigstens einen Punkt mit. Das war der Plan, mit dem das Team von Hans Werner Moser nach Hessen gereist ist. Er ging nur zur Hälfte auf. Das mit dem Punkt hat nicht geklappt.

Warum es nicht klappte? Kapitän Michael Schindele schüttelt betrübt den Kopf. „Wir sind alle ein bisschen ratlos.“ Er versucht trotzdem was zu finden und landet bei dem Gegentor, dem 1:0 für Steinbach, dem einzigen Tor der Partie. „Vor dem Gegentor haben wir die Riesenchance. Fast im Gegenzug fällt das 1:0.“ Was für ein guter Spielzug. Nils Seufert legte klug zu Florian Pick, der trickste sich mit dem Ball an drei, vier Steinbachern vorbei, zwei lagen schließlich am Boden, Pick zog ab und schoss knapp links am Pfosten vorbei. Im Gegenzug machte es Sargis Adamyan besser, er lief aufs Tor des FCK zu, legte sich den Ball zurecht, guckte den Torwart aus und feuerte die Kugel ins Netz. „Den kann man machen“, kommentiert Steinbachs Trainer Matthias Mink Picks brotlose Kunst und sucht und findet Gründe, warum sein Team trotz fehlender Spritzigkeit erfolgreich war. „Vielleicht ist es dieser Punkt Erfahrung mehr und Klasse, die Kaiserslautern gefehlt hat. Wir hatten sie, hatten den Lucky Punch vor der Halbzeit“, freut er sich über den Treffer in der 41. Minute und die drei Punkte. „Sechs Punkte in drei Tagen, zehn in vier Spielen“, zählt er auf und ist zufrieden mit der Ausbeute, wenn auch nicht mit dem Spiel. Sein Kollege aus Kaiserslautern sieht das genau umgekehrt. Hans Werner Moser ist mit der Leistung seiner jungen Truppe zufrieden und hätte ihr gewünscht, dass sie sich mit wenigstens einem Punkt dafür belohnt. „Die Mannschaft ist total enttäuscht. Sie hat gewusst, dass sie nicht so schlecht gespielt hat“, sagt er, als er aus der Kabine kommt. Viel zu tadeln hatte er nicht. Moser hatte umgestellt, Carlo Sickinger auf die für ihn ungewohnte Außenverteidigerposition gestellt, Christoph Becker in die Innenverteidigung gezogen und Erik Wekesser über die linke Seite laufen lassen. „Sie haben das richtig gut gemacht. Wir waren spielerisch die bessere Mannschaft, haben in der zweiten Halbzeit fast nur in eine Richtung gespielt.“ Als Christian Kuehlwetter das 1:1 auf dem Fuß hatte, knapp am Keeper scheiterte (90.+3), ging ein Raunen durchs Sportzentrum Haarwasen. Die Anhänger des TSV wussten, dass die drei Punkte alles andere als sicher sind. Aber sie hatten wieder Glück, wie beim Lucky Punch. Ihr Torwart stach, und die drei Punkte blieben in Steinbach. „Da muss man jetzt nicht viel sagen“, sinniert Kapitän Schindele, bevor er in der Kabine verschwindet. „Wir wussten, um was es geht“, versichert Nils Seufert, der immer wieder den Ball forderte, sich im Zentrum durchbiss, bis er Krämpfe hatte. „Wir hatten noch genug Zeit, aber wir haben ihn nicht reingekriegt. Steinbach hat komplett zugemacht, wir haben versucht, uns durchzukämpfen.“ Moser versucht sich übers Spiel zu freuen und mit der fehlenden Punktausbeute zu leben, „aber für die Jungs ärgert es mich. Sie haben hart geschuftet.“

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