Kaiserslautern Das erwartet die Besucher beim „Alles muss raus“-Festival

Tanzbar_bremen war im vergangenen Jahr mit dem Tanz „Bonnie and Clyde“ in der Innenstadt. Dieses Jahr schickt die Truppe gemeins
Tanzbar_bremen war im vergangenen Jahr mit dem Tanz »Bonnie and Clyde« in der Innenstadt. Dieses Jahr schickt die Truppe gemeinsam mit dem walisischen Hijinx Theatre 30 Roboter über den Schillerplatz.

Nach Altstadtfest und Schiller-Events steht in Kaiserslautern das nächste Großereignis an: Am Wochenende, 19. bis 21. Juli, steigt das Festival„Alles muss raus“. Die Innenstadt verwandelt sich drei Tage lang in eine große Bühne, auf der 200 Mitwirkende aus acht Ländern ihre Kunst zeigen.

„The Beez“, die Australier Deta und Rob Gayner, sind seit der Festivalpremiere – am Wochenende findet die nunmehr 17. Auflage statt – dabei und haben mittlerweile viele Fans in Kaiserslautern. Zwischenzeitlich hat die Formation aufgestockt. Auf dem Schillerplatz setzt sie gemeinsam mit zwei „Ehren-Beez“ am Sonntagabend ab 19 Uhr auf ihre eigene poetisch-verrückte Art und Weise den Schlusspunkt unter das Festival-Wochenende.

Bis es soweit ist, gibt es viel zu entdecken. Zum Beispiel ein Duo aus Neuseeland, das erstmals bei „Alles muss raus“ vertreten ist: Der Maori Rodney Bell ist Rollstuhl-Artist und zeigt mit Chloe Lotus seine Kunst bei einem Tanzstück in luftiger Höhe. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir die zwei nach Kaiserslautern locken konnten“, sagt Organisator Andreas Meder. Auf welche Programmpunkte freut sich Meder besonders? „Wir haben viele Jahre dafür gesorgt, dass sich ganz Lautern auf ein tolles abendliches Spektakel bei ,Alles muss raus’ freut. Dies wird auch dieses Jahr wieder ein absoluter Höhepunkt.“

Wie bei Olympischen Spielen in Barcelona

Am Freitag und Samstag verwandelt die französische Gruppe „Plasticiens Volants“ die Innenstadt ab 22 Uhr in eine magische Unterwasserlandschaft. Aus ihrer Werkstatt in Toulouse bringen die Künstler ihre mit Helium gefüllten Riesenfische, meterhohe Muränen und leuchtende Quallen mit. Von der Wiese des Pfalztheaters bewegt sich die „Aquatic Parade“, die bereits bei den Olympischen Spielen in Barcelona begeistert hatte, durch die Fußgängerzone bis zum Stiftsplatz.

Meder freut sich allerdings auch auf die kleinen Dinge: „Da ist das Programm im Hof der Stiftskirche. Hier gibt es einen improvisierten Tanzboden, wo mehrere kleine Ensembles spielen werden. Im wunderbaren Ambiente des Wadgasserhofs spielen das Theater Stap und das Theater FroeFroe ihr Theaterstück ,My sweet Panther’, frei nach Dürrenmatts ,Besuch der alten Dame’. Ein tolles, inklusives Ensemble, das normalerweise drinnen spielt. So ist es für uns alle ein Experiment, ob Masken- und Figurentheater auch draußen funktioniert.“ Gespielt wird am Samstag, 15.30 und am Sonntag um 15 Uhr.

Besucher können zum Pinsel greifen

Die Eröffnungsrevue in der Fruchthalle ist ausverkauft. Dennoch hat Meder für Freitagabend noch einen Tipp parat: Auf dem Schillerplatz tritt ab 20.30 Uhr mit „Make a Move“ eine „sehr tanzbare Band auf. Die spielen normalerweise große Festivals und sind eigentlich eine Nummer zu groß für uns.“ Umso mehr freut es den Organisationschef, dass es gelungen ist, die sieben Musiker mit ihrer Mischung aus Brass, Funk und Rap nach Kaiserslautern zu locken. Ebenfalls auf dem Schillerplatz lässt am Samstagabend ab 20.30 Uhr „21 downbeat“ das Berlin der 1920er Jahre musikalisch-literarisch wieder aufleben.

Wem gehört der öffentliche Raum? Wer hat wo Platz – und wie viel davon? Die Performance „Ground Zero“ stellt diese Fragen an die Zuschauer, die sich durch das Betreten des Spiel-Raums selbst zu Mit-Spielern machen (Samstag und Sonntag jeweils vor der Stiftskirche). Viele Lautrer werden sich an das „Alles muss raus“-Festival im Jahr 2019 erinnern, bei dem der Verein Art Obscura im Wadgasserhof ein großes Wohnzimmer in bunten Farben gestaltet hatte. Auch in diesem Jahr lädt Art Obscura ein, zum Pinsel zu greifen. Auf dem Stockhausplatz warten große Leinwände darauf, von den Besuchern gemeinsam mit den Künstlern bearbeitet zu werden.

Späße und Musik

Das walisische Hijinx Theatre schickt zusammen mit „tanzbar_bremen“ rund 30 Roboter über den Schillerplatz, die ein überraschendes Eigenleben entwickeln. Pere Hosta aus Katalonien bringt eine Tür mit und lädt dazu ein, die Schwelle zu überschreiten. Was dahinter liegt? Straßentheater par excellence, auf das man sich freuen darf.

Die Marchingband Brass2Go wird zum ersten Mal das Festival bereichern. Mit ihrem Mix aus traditioneller Blasmusik über Disco, Rock und Pop bis zum Billie-Eilish-Cover bringen die sieben Jungs in den roten Anzügen die Straße zum Tanzen. Bekannte Wiederholungstäter sind Les Grooms aus Frankreich. Die Brass-Musiker in Hotelpagen-Uniform verwandeln die Stadt in ein Freiluft-Opernhaus und verzaubern ihr Publikum mit frechen Späßen und mitreißender Musik.

Info

Am Samstag startet das Programm ab 11 Uhr, am Sonntag ab 12 Uhr und dauert bis in den Abend hinein. Nähere Infos und genaue Programmdaten unter alles-muss-raus-festival.de.

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