Kaiserslautern Das rettende Ufer ist nach wie vor in Sicht

Das Schlusslicht der Ersten Basketball-Regionalliga Südwest, der 1. FC Kaiserslautern, startet am Samstag (19.30 Uhr/Sporthalle West) mit einem Auswärtsspiel bei seinem punktgleichen Rivalen MTV Stuttgart ins neue Jahr. Zu ihrer Glanzzeit kämpften beide Mannschaften in der Zweiten Bundesliga um Punkte, diesmal geht es aber darum, Zähler gegen den Sturz in die Fünftklassigkeit zu sammeln.

Für die Roten Teufel endete die Hinrunde Ende Dezember mit einem psychologisch wichtigen Erfolgserlebnis. Beim 84:73 gegen den haushohen Favoriten aus Koblenz legte die Mannschaft von Trainer Theo Tarver den Grundstein mit einer bärenstarken Abwehrleistung. „Die Leistungsträger haben gezündet“, hob Kaiserslauterns Sportlicher Leiter, Jan Christmann, nach dem Spiel hervor. Gemeint waren in erster Linie Waldemar Nap und Japhet McNeil, die ihr Team gemeinsam mit Kevin Luyeye zum Sieg führten. Nap, der bis dato unter dem Radar flog und nur selten an die starken Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen konnte, war mit 25 Punkten und neun Rebounds ein Turm in der Schlacht. Auch McNeil (18 Punkte/8 Vorlagen) trat deutlich selbstbewusster auf als in den Wochen zuvor. Er machte gegen Koblenz sein bislang bestes Spiel im FCK-Trikot. Ob der erste Sieg nach neun Niederlagen in Folge die Trendwende oder nur ein Strohfeuer war, muss die Mannschaft in Stuttgart zeigen. „Das ist ein Vier-Punkte-Spiel, daran gibt es nichts zu rütteln“, stellt Christmann unmissverständlich klar. Beide Mannschaften zieren mit einer Bilanz von drei Siegen bei zehn Niederlagen gemeinsam mit dem SV Tübingen das Tabellenende. Das rettende Ufer ist nach wie vor in Sicht, der Rückstand auf den Tabellenzehnten USC Heidelberg II beträgt zwei Punkte. „Je nachdem wie die direkten Vergleiche gegen die direkten Konkurrenten laufen, brauchen wir noch vier bis sechs Siege, um die Klasse zu halten“, mutmaßt Christmann. Das punktearme Hinspiel entschied der MTV Stuttgart am 1. Spieltag mit 64:52 zu seinen Gunsten. Drei Probleme, die den FCK fortan begleiten sollten, wurden damals bereits offensichtlich: Die potenziellen Leistungsträger waren nicht auf der Höhe, die Konzentration reichte nur für 30 Minuten, und im Spiel nach vorne drückte der Schuh. Aber gegen Koblenz bekam die Mannschaft sämtliche Baustellen in den Griff und ging prompt als Sieger vom Parkett. Dass die Roten Teufel von den letzten sechs Mannschaften nach Heidelberg bislang die wenigsten Punkte zuließen, könnte im Kampf um den Klassenverbleib ein entscheidender Faktor werden. Headcoach Tarver, der im Hinspiel aufgrund der angespannten Personalsituation noch selbst auf dem Feld stand, muss gegen die Schwaben erneut den Ausfall von Genc Sefaja kompensieren. Für den seit Wochen verletzt fehlenden Topscorer der Kaiserslauterer kommt das Spiel laut Christmann „ein bis zwei Wochen zu früh“. Für MTV-Coach Torsten Böhringer ist das Kellerduell gegen den FCK der erste Auftritt vor heimischer Kulisse. Bei seinem Debüt gegen Schwenningen kam seine Mannschaft Ende Dezember mit 54:98 heftig unter die Räder und ließ dabei sämtliche Tugenden vermissen, die man im Abstiegskampf braucht. Mit Ex-Profi David Rotim (10,4), Routinier Marco Schlafke (12,9), Jonas Leidel (12,6) und Spielmacher Dino Begagic (13) stehen vier Spieler im Aufgebot, die im Schnitt zweistellig punkten. Sie gilt es, besonders zu beachten. „Das ist kein Endspiel“, ist Christmann darum bemüht, Druck vom Kessel zu nehmen. Richtungsweisend ist es aber allemal. |kkm

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