Kaiserslautern Daumen für die Kandidaten

Wie haben sich die drei Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters, Achim Bertram, Klaus Weichel und Nico Welsch, bei der RHEINPFALZ-Podiumsdiskussion geschlagen? Das haben wir junge Menschen gefragt, genauer gesagt die Mitglieder des Leistungskurses Sozialkunde aus der zwölften Jahrgangsstufe des Albert-Schweitzer-Gymnasiums. Mit ihrem Lehrer Mario Hoffmann schauten sie sich die einzelnen Kandidaten unter zuvor festgelegten Kriterien an, schrieben ihre Beobachtungen auf und vergaben auch noch einen Daumen.

Achim Bertram

Zu Beginn der Diskussion schenkte der Kandidat seinen Rivalen ein Buch mit dem Titel „Die Kunst des klugen Handelns – 52 Irrwege, die Sie lieber anderen überlassen“. Trotz dieser stichigen Einleitung konnte er im weiteren Verlauf des Abends nicht überzeugen und wurde an den Rand des Geschehens gedrängt. Generell hatte Achim Bertram nur einen geringen Redeanteil und verfing sich oft in Metaphern und Symbolen, so dass seine Argumentationen zum Teil schwer nachvollziehbar waren. Trotz schwammiger Antworten brachte er zum Ende der Diskussion einige sachlich begründete Verbesserungsvorschläge ein, auf die seine Rivalen eingehen mussten. Insgesamt kann jedoch gesagt werden, dass Bertram im der Podiumsdiskussion nicht hervorstach und von den beiden anderen Kandidaten in den Schatten gestellt wurde. Klaus Weichel . Der Amtsinhaber konnte nicht nur durch humorvolles Auftreten überzeugen, sondern auch durch seine sehr schnellen Antworten. Dabei waren vor allem seine Begründungen stark und leicht verständlich zugleich. Seine Ehrlichkeit und die Zugeständnisse den anderen Fraktionen im Stadtrat gegenüber waren wohl auch ein Grund dafür, warum er sich durch die teilweise scharfe Kritik seiner Konkurrenten nicht aus der Ruhe bringen ließ. Dennoch gelang es ihm manchmal nicht auf Fragen direkt und konkret Stellung zu beziehen. Sein leichter Dialekt und die Umgangssprache waren zwar nicht ganz professionell, unterstrichen allerdings sein lockeres Auftreten, wodurch er Sympathiepunkte sammeln konnte. Nico Welsch Während der Podiumsdiskussion agierte Nico Welsch fair und höflich gegenüber seinen Mitstreitern und zeigte sich in vielen Themen kompromissbereit. Sehr ansprechend war außerdem seine bürgerorientierte Argumentationsstruktur, bei der er seine Konzentration nicht auf Statistiken, sondern auf die tatsächliche Wahrnehmung der Bürger legte. Zahlreiche negativ gestimmte (unqualifizierte) Zwischenrufe der SPD ließen Welsch kalt, und er blieb souverän. Allerdings führte er seine Ansichten des öfteren nicht konkret aus und wirkte etwas steif und gezwungen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Nico Welsch durch seine sachlichen und gut strukturierten Antworten einen guten Eindruck bei den Zuschauern hinterlassen hat und damit durchaus einen ernstzunehmenden Rivalen des gerade amtierenden Oberbürgermeisters darstellt.

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