Kaiserslautern Der Lichttunnel zeigt, wie wichtig die richtige Kleidung im Straßenverkehr ist

Unterschiedlich gekleidete Playmobil-Figuren machen im Lichttunnel die Bedeutung passender Kleidung deutlich.
Unterschiedlich gekleidete Playmobil-Figuren machen im Lichttunnel die Bedeutung passender Kleidung deutlich.

Rund 25.800 Kinder unter 15 Jahren sind im Jahr 2020 bundesweit bei Unfällen im Straßenverkehr zu Schaden gekommen. Das teilt das Statistische Bundesamt mit. Ein häufiger Grund: die Kleidung. Der Lichttunnel der Kinderunfallkommission macht deutlich, warum das so ist.

Ein Großteil der Unfälle mit Fußgängern, die bei Dunkelheit oder schlechten Sichtverhältnissen passiert sind, wäre durch das Tragen reflektierender Kleidung wahrscheinlich vermeidbar gewesen. Kinder gehen oft davon aus, dass sie von ihrem Umfeld gut wahrgenommen werden. Allerdings sind die Kleinen häufig so gekleidet, dass sie sich aus Autofahrerperspektive kaum vom Hintergrund abheben und schlecht zu sehen sind. Für Fußgänger und Radfahrer im Straßenverkehr ist helle, auffällige Kleidung das Mindeste, um gesehen zu werden. Sogenannte retro-reflektierende Kleidung ist besonders vorteilhaft. Durch sie erfolgt eine deutliche Steigerung der Erkennbarkeit.

Welche Kleidung macht erkennbar?

Die Kinderunfallkommission möchte das Problem der Erkennbarkeit anhand eines sogenannten Lichttunnels sowohl Kindern als auch Erwachsenen verdeutlichen. Er soll spielerisch zeigen, welche Kleidung erkennbar macht und welche nicht. Entwickelt wurde der Lichttunnel im Eigenbau von Axel Wieczorek von der Firma Says Marketing. Er beantwortet eindrücklich die Frage: Wie stark beeinflusst unterschiedliche Kleidung das rechtzeitige Erkennen von Verkehrsteilnehmern?

Wer das wissen möchte, muss einfach in die rund 30 Zentimeter breite Röhre hineinsehen. Auf der einen Seite guckt die Versuchsperson hinein, auf der anderen Seite schaut ein manuell verschiebbarer Stab heraus. Beim ersten Blick ist nichts zu sehen. Dann schiebt eine zweite Person in bestimmten Abständen den Stab weiter hinein. Eine Playmobilfigur taucht auf. Der Stab wird noch weiter hineingeschoben. Eine weitere Figur wird sichtbar. Es geht weiter. Wenig später ist der Stab komplett in die Röhre geschoben – und eine dritte Figur ist zu sehen.

Trügerische Zeitverzögerung

Wenn später die Röhre geöffnet wird, stellt der Proband fest, dass alle Figuren nebeneinander stehen. Durch das zeitverzögerte Entdecken der Figuren war zuvor der Eindruck erweckt worden, sie seien hintereinander platziert. Der einzige Unterschied zwischen den Figuren ist jedoch lediglich die Bekleidung. Diejenige, die zuerst auftauchte, trägt reflektierende Kleidung, die zweite helle Kleidung und die zuletzt gesichtete Figur dunkle Kleidung. Die trügerische Zeitverzögerung liegt nur an der Kleidung. Das prägt sich ein.

Der Lichttunnel stellt verschiedene Szenarien dar: unterschiedlich gekleidete Personen, unterschiedliche Lichtverhältnisse und unterschiedliche Abstände zum Betrachter. Künftig soll das Objekt in Schulen, in der Jugendverkehrsschule am Kniebrech sowie bei Veranstaltungen der Kinderunfallkommission eingesetzt werden.

Der Kinderunfallkommission Kaiserslautern gehören sowohl die Stadt Kaiserslautern, die Polizei, der ADAC, der ADFC, der TÜV, das Rote Kreuz und weitere Organisationen an. Der ehrenamtliche Verein setzt sich dafür ein, dass Kaiserslautern für Kinder eine sichere Stadt ist.

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