Kaiserslautern Der neue jüdische Friedhof
Der jüdische Friedhof gilt als die Keimzelle des Kaiserslauterer Hauptfriedhofs, denn die Christen wurden zunächst noch auf dem städtischen Friedhof in der Friedenstraße beerdigt. Erst ab 1874 gab es auch christliche Beisetzungen in dem Areal zwischen Donnersberg- und Mannheimer Straße.
Der neue jüdische Friedhof wurde entlang der Mauer zur Mannheimer Straße in Richtung des östlichen Endes des Friedhofs angelegt. Im Mai 2009 erfolgte die feierliche Einweihung, bei der der Rabbiner gemeinsam mit zehn jüdischen Männern das Areal nach altem Brauch siebenmal umschritt. Auf dem etwa 5000 Quadratmeter großen Gelände hat das Referat Grünflächen der Stadtverwaltung eine Teilfläche für rund 200 Beisetzungen hergerichtet. In den vergangenen Jahren sind dort schon etliche Gräber entstanden – die Namen auf den Steinen zeigen, dass es sich überwiegend um Juden handelt, die aus Osteuropa nach Deutschland gekommen sind.
Im Eigentum der Jüdischen Kultusgemeinde
Zurzeit leben nach Angaben von Bernhard H. Gerlach rund 400 Juden im Bereich Kaiserslautern. Viele kennt der ehemalige Lehrer und ausgewiesene Kenner der jüdischen Geschichte persönlich, weil er ihnen nach ihrem Umzug Deutschunterricht gegeben hat.
Während früher jüdische Gräber nicht aufwendig gepflegt wurden, sieht man auf jüngeren Gräbern, insbesondere von Menschen, die aus der früheren Sowjetunion gekommen sind, auch einen umfangreichen Blumenschmuck. Eine weitere Besonderheit: Am Rand des neuen Grabfeldes ist eine Fläche für die Beisetzung von Angehörigen ausgewiesen, die nicht jüdischen Glaubens sind.
Alter wie neuer jüdischer Friedhof sind im Eigentum der Jüdischen Kultusgemeinde, die Pflege übernimmt die Stadtverwaltung, die dafür einen geringen Pauschalbetrag erhält.