Kaiserslautern Die Goetheschule hieß einstmals Rupprechtschule

 Eine „Stahlstich-Fotografie“ der Rupprechtschule als Ansichtskarte aus dem Jahr 1916. Die Rupprechtschule war 1916 ein Lazarett
Eine »Stahlstich-Fotografie« der Rupprechtschule als Ansichtskarte aus dem Jahr 1916. Die Rupprechtschule war 1916 ein Lazarett.

Kaiserslautern gestern und heute: Die ehemalige Rupprechtschule, die heutige Goetheschule, wurde in den Jahren 1906 bis 1908 erbaut. Sie war zu ihrer Zeit die größte Schule der Stadt.

Der damaligen Gepflogenheit entsprechend, gab es an der Rupprechtschule einen Mädcheneingang und einen Bubeneingang. Planer und Architekt der Schule war Ernst Spieß, der Leiter des städtischen Hochbauamts. Im Jahr 1922 benannte die Stadt die Schule in Goetheschule um. Heute ist es eine Integrierte Gesamtschule.

Die Rupprechtschule wurde am 30. April 1908 eingeweiht. Sie wurde zunächst nur sechs Jahre als Schule genutzt – bis 1914. Wegen der steigenden Schülerzahl erweiterte die Stadt das Schulgebäude im Jahr 1910 mit dem „Südostflügel“ und 1913 mit dem „Nordwestflügel“. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs sah sich die Stadt verpflichtet, das gesamte Gebäude zu einem Lazarett umzugestalten – das „Vereinslazarett Kaiserslautern“. Schulsäle wurden zu Lazarettsälen, zu Behandlungs- und Operationsräumen.

Links die Buben, rechts die Mädchen

König Ludwig von Bayern besuchte am 15. September 1914 mit seiner Entourage und Oberbürgermeister Hans Küfner das Lazarett. Die Herren sollen den Mädcheneingang gewählt haben, als sie verwundete Soldaten besuchten, erläutert die Schulgeschichte. Die in Sandstein gehauenen Medaillons über den beiden Eingängen – links die Buben, rechts die Mädchen – sind noch erhalten. Bereits drei Monate später, im Dezember 1914, soll das Lazarett mit verwundeten Soldaten des Kaiserslauterer Landsturms, der in den Hochvogesen kämpfte, „voll belegt“ gewesen sein, hält die Lazarettgeschichte fest. Und weiter: „Vom Westbahnhof her wurde ein Gleisanschluss zur Schule verlegt, um die Verwundetentransporte zu erleichtern.“ Mit der Umbenennung in Goetheschule und einer Gesamtüberarbeitung einschließlich der Fassade soll im Jahr 1922 der Schulbetrieb wieder angelaufen sein.

Ihren Namen erhielt die Schule in Verehrung des bayerischen Kronprinzen und Pfalzgrafen bei Rhein, Rupprecht. Rupprecht lebte von 1869 bis 1955. Nach der Novemberrevolution von 1918/19, wurde Rupprecht ein Gegner des in den folgenden Jahren aufkommenden Nationalsozialismus „mit allen ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten“, steht in seiner Lebensgeschichte.

 Die Goetheschule ist heute eine Integrierte Gesamtschule. Ihren Namen erhielt sie im Jahr 1922.
Die Goetheschule ist heute eine Integrierte Gesamtschule. Ihren Namen erhielt sie im Jahr 1922.
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