Kaiserslautern Die große Unbekannte

Rollt der Ball nun regelmäßig an acht Spielstätten oder nur an sieben? Starten 16 Teams in die neue Saison der Landesliga West oder hat an jedem Spieltag eine Mannschaft frei? Eine Antwort darauf gab’s noch nicht, als Repräsentanten der Liga-Klubs am Freitagabend in Münchweiler an der Alsenz weitgehend die Weichen für den Rundenstart Anfang August stellten. Die unbekannte Größe heißt SG Blaubach-Diedelkopf.

15 Klubs hatten Verantwortliche entsandt – ein einziger aber nicht. Ein Vertreter des Verbandsliga-Absteigers hatte sich wegen beruflicher Verpflichtungen vorab entschuldigt. Das für den 27. Juli – eine Woche vorm Saisonstart – anberaumte Verbandspokal-Spiel gegen den Lokalrivalen und Aufsteiger VfR Baumholder hat die SG bereits abgesagt. Stand der Dinge aber ist bis heute: Der Verein hat seine Mannschaft – die einzig verbliebene – nicht vom Spielbetrieb abgemeldet. Also blieb bei der Vorrunden-Besprechung im Münchweilerer Bürgerhaus nichts anderes übrig, als von einem kompletten 16-Team-Feld auszugehen. Staffelleiter Udo Schöneberger hat, von jener Unwägbarkeit abgesehen, einen schönen Job: Die Zusammenarbeit klappe prima, Schöneberger fand wenig Grund zum Klagen. Gleiches gilt für die Klubs, in deren Reihen es das übliche Stühlerücken gab: Mit dem Meister FK Pirmasens II hat sich zum zweiten Mal in Folge ein Aufsteiger nach einem „Durchmarsch“ verabschiedet. Als erfreulich wertete Schöneberger, dass mit dem TuS Rüssingen auch mal wieder der West-„Vize“ den Aufstieg über die Entscheidungsspiele gegen den Ost-Zweiten (Phönix Schifferstadt) geschafft hat. VfB Waldmohr, SC Birkenfeld und SG Hoppstädten-Weiersbach sind abgestiegen. Aus der Verbandsliga sind die TSG Kaiserslautern und besagte SG Blaubach-Diedelkopf hinzugestoßen. Ebenfalls neu in der Runde, wenngleich aus ungleich erfreulicherem Grund: die Bezirksliga-Meister SV Herschberg (Westpfalz) und VfR Baumholder (Nahe) sowie der Westpfalz-Vizemeister SV Mackenbach, der im „Nachsitzen“ den Nahe-Zweiten TSG Bretzenheim aus dem Feld geschlagen hat. Nur ein kleiner Wermutstropfen: Der Staffelleiter verwies auf 80 Urteile – 20 mehr als noch in der Saison zuvor. 28 Platzverweise (plus vier) und 30 Gelb-Rote Karten (eine mehr als 2012/2013) seien jedoch noch kein Alarmzeichen. Bedenklich stimmte Schöneberger, dass er neun Urteile gegen Trainer und weitere neun gegen Zuschauer habe vermerken müssen. Erfreulich wiederum: Alle 240 Partien endeten mit einem regulären Schlusspfiff, Abbrüche gab es keine. Fairstes Team war der VfR Kirn vor den Absteigern SC Birkenfeld und VfB Waldmohr. Zuschauer-Primus war der SV Steinwenden (217 pro Spiel) vor dem SV Rodenbach (216) und dem SV Hermersberg (170). Mit Toren wurde nicht gegeizt, es fielen in der Saison 466 (3,5 pro Partie im Schnitt). Bester Schütze war Christopher Ludy (FKP II) vor den Rodenbachern Marko Heieck (27) und Dennis Leist (20). Bis auf die übliche Klage ob zu weniger Unparteiischer hatte auch der für die Liga-Spieleinteilung zuständige Schiedsrichter-Obmann Ralf Vollmar (Pirmasens/Zweibrücken) mit keinen schlechten Nachrichten aufzuwarten. Vollmar erläuterte ebenso einige Neuerungen wie SWFV-Vizepräsident Jürgen Veth und Franz Kolb, der bei der Geschäftsstelle für den Senioren-Spielbetrieb und Passwesen verantwortlich zeichnet. Demokratisch entschieden hat die Vereinsvertreter-Runde eine Neuerung: Mit großer Mehrheit kam man überein, die Eintrittspreise bei 4 Euro (für Erwachsene) beziehungsweise ermäßigt 2,50 Euro zu belassen. Aber: Frauen gelten mit Beginn der neuen Saison in puncto Eintritt als Erwachsene, zahlen also in der Regel den vollen Preis. (cha)

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