Kaiserslautern Die Pfarrei feiert die fertige Renovierung der Marienkirche

„Möge die neue Chororgel wie heute am Fest Mariä Geburt, dem Weihetag der Marienkirche, in das Lob Gottes einstimmen“, sagte Bis
»Möge die neue Chororgel wie heute am Fest Mariä Geburt, dem Weihetag der Marienkirche, in das Lob Gottes einstimmen«, sagte Bischof Karl-Heinz Wiesemann bei der Segnung der Orgel.

Die Pfarrei Heilig Geist hatte am Sonntag Grund zur Freude. Den Abschluss der 18 Jahre laufenden Restaurierungsmaßnahmen der neugotischen Kirche St. Maria und die Errichtung einer neuen Chororgel feierte die Gemeinde gestern zusammen mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann in einem zweieinhalbstündigen Festgottesdienst. Dem schloss sich auf dem Marienplatz ein Pfarrfest an.

So gut besucht hat man die Marienkirche schon lange nicht mehr gesehen. Mehrere Hundert Menschen füllten Kirchenbänke und Stuhlreihen. Wohin zuerst schauen nach der Innenrestaurierung der Kirche? Farblich neu ausgemalt und mit einem indirekten Lichtkonzept ausgeleuchtet, erstrahlte die Kirche zusammen mit der neuen in Weiß gehaltenen Chororgel in frischem Glanz.

Pfarrer Martin Olf sprach von einem langem Weg und einem wunderbaren Ergebnis. 18 Jahre sei die Marienkirche restauriert worden. Davon hätten dreieinhalb Jahre der Innenrenovierung gegolten. Mit der von Professor Erwin Roeder gestifteten Chororgel habe sich für die Kirchenmusik in St. Maria ein Traum erfüllt. Olf bedauerte, dass der Mäzen der Chororgel aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnte. Umso mehr freute er sich, dass seine Vorgänger, die Pfarrer Edmund Janson und Friedrich Schmit, mit am Altar standen.

Nach 50 Jahren wieder ein Mittelgang

„Möge die neue Chororgel wie heute am Fest Mariä Geburt, dem Weihetag der Marienkirche, in das Lob Gottes einstimmen“, sagte Bischof Wiesemann bei der Segnung der im linken Seitenschiff platzierten Orgel. Zu weiteren Veränderungen im liturgischen Raum verwies Olf auf den nach 50 Jahren wieder vorhandenen Mittelgang, der vom Taufbecken im Eingangsbereich zu einem neuen Ambo mittig vor dem Altarbereich führt.

Alles beginne im Herzen mit einer neuen Sehnsucht, erinnerte Wiesemann in seiner Predigt an die von Maria verkörperte Morgenröte des Heils. Das Morgenrot könne Kraftquelle sein und wie der Klang der Chororgel neue Töne zum Klingen bringen. „Alles beginnt mit einer Sehnsucht.“

Welch festlichen Klang die vom Schweizer Orgelbau Kuhn errichtete Chororgel zu leisten vermag, demonstrierte Organist Stefan Schlipf in einem ersten Spiel der Roeder-Orgel. Er intonierte das „Kleine Flötenkonzert“ von Justin Heinrich Knecht. Für Besucher Anlass, einer Folge von zarten Flötentönen zu lauschen, die gleich Federn im Raum schwebten. Was die Chororgel zusammen mit 70 Sängerinnen und Sängern zu leisten vermag, zeigte der junge Dirigent Philipp Schreyer. Zusammen mit Sängerin Antonietta Jana und der Unterstützung eines Bläserquartetts des Kolpingblasorchesters wartete er mit ausgewählten Stücken auf.

„Das Werk vieler Menschen“

Nach einem bewegenden Gottesdienst war es Pfarrer Olf ein Bedürfnis, vielen an der Renovierung und Festlichkeit Beteiligten zu danken. Er würdigte die Leistung von Architekt Lukas Lehners, der Künstlerin Anne Hitzker-Lubin, den beteiligten Firmen, des Fördervereins der Marienkirche und des Orgelvereins St. Maria. Die Musik trage zu einer lebendigen Liturgie bei, pries Olf den Klang der Chororgel, der Balsam für die Seele sei. Liturgisch, musikalisch und kulturell gelte es, den renovierten Raum der Kirche mit Leben zu füllen. Für die Gemeinde sei es keine einfache Zeit gewesen, dankte er für deren Verständnis und den Zusammenhalt während der Kirchenschließung. Die Restaurierung der Marienkirche sei das Werk vieler Menschen gewesen, ließ Lukas Lehners die Jahre mit drei Pfarrern Revue passieren. Die Restaurierung von „Mariechen“, mit Stärken und Schwächen des Bauwerks, habe zu abenteuerlichen Maßnahmen geführt. Dank guter Schutzengel sei nichts Schlimmes passiert, lobte der Architekt das gute Zusammenwirken aller Beteiligten.

Nach dem Gottesdienst nahm das Kirchweihfest bei zünftiger Musik des Kolpingblasorchesters Kaiserslautern und Darbietungen der portugiesischen Folkloregruppe auf dem Marienplatz seinen Lauf. Weiter standen Kirchenführungen und ein Orgelkonzert mit Vorstellung der Roeder-Orgel durch Mitarbeiter der Firma Kuhn auf dem Programm. Den Abschluss bildete eine musikalische Vesper in der Marienkirche. Der Festgottesdienst wurde vom Livestream-Team der Pfarrei Heilig Geist unter der Regie von Oliver Schreyer im Internet übertragen: live.heiliggeist-kl.de.

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