Kaiserslautern „Die wahre Essenz“

Uwe Kern
Uwe Kern

Led-Zeppelin-Fans aufgepasst: Am Samstag wird im Irish House einer der einflussreichsten Kultbands der Rockgeschichte Tribut gezollt. Die vier Herren von Lord Zeppelin Berlin statten Kaiserslautern ihren ersten Besuch ab und huldigen dem zeitlosen Geist alter Zeppelin-Klassiker. RHEINPFALZ-Mitarbeiterin Katharina Kovalkov sprach mit Gitarrist und Bandgründer Uwe Kern.

Herr Kern, Sie haben 2005 die Tributeband ins Leben gerufen. Was gab den Anstoß? Und wie haben sich die Musiker zusammengefunden?

Wir kamen alle aus unterschiedlichen Regionen und spielten damals schon in verschiedenen Bands. Durch einige gemeinsame Gigs haben wir uns in Berlin getroffen, unsere gemeinsame Leidenschaft für Led Zeppelin entdeckt und uns zu einer Tributeband zusammengeschlossen. Die Besetzung wie sie heute ist, besteht seit sieben Jahren. Schlagzeuger Hermann Beesten und ich sind von Anfang an dabei, zwischenzeitlich gab es aber auch ein paar Wechsel. Welche Led-Zeppelin-Platte oder welcher Led-Zeppelin-Song hat Sie persönlich zum Fan gemacht? Das kann ich gar nicht so genau sagen. Wir sind alle schon als Kinder Fans gewesen. Vor etwa zwölf Jahren haben wir uns nochmal die alten Platten angehört und sind auf die Idee gekommen: ,Ey, die Musik ist nach wie vor klasse und zeitlos. Lasst uns das mal probieren.’ Und wir haben auch direkt damit angefangen – zuerst noch aus Spaß, aber dann ist das Ganze richtig gut ins Laufen gekommen. Heute machen wir etwa 30 Auftritte pro Jahr, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Polen. In Kaiserslautern sind wir am Samstag aber zum ersten Mal. Oft steht und fällt eine Tributeband mit dem Sänger, nach dem Motto: je näher am Original, desto besser. Habt Ihr Euch deshalb von Euren alten Sänger getrennt und dafür 2009 Sven Schumacher ins Boot geholt? Das war eher Zufall. Ich hatte Sven bei einem Konzert gehört und fand ihn klasse. Unser erster Sänger hat oft zu sehr versucht, die Stimme von Robert Plant nachzuahmen – was natürlich nicht funktioniert hat. Sven hat einfach eine super Stimme und versucht nicht Plant zu kopieren, sondern sein eigenes Ding zu machen. Ihr rühmt Euch damit, die Zeppelin-Songs so authentisch zu covern wie kaum eine andere Tributeband. Was fehlt Eurer Meinung nach den meisten Tributebands, was Ihr wiederum erfüllt? Viele Bands covern die Stücke Ton für Ton. Das ist nicht unser Anspruch. Bei uns wird kein Song zweimal gleich gespielt – genau wie es bei Led Zeppelin der Fall war. Wir wollen eher den Geist der Songs und die wahre Essenz der Band einfangen und versprühen. Wie schafft man den Spagat zwischen Originaltreue und eigener Interpretation? Heißt: Wie drückt Ihr den Zeppelin-Klassikern Euren eigenen Stempel auf? Wir lassen bei jedem Song unserer eigenen Originalität freien Lauf. Zum Beispiel bei den Gitarren-Soli. Die Soli, die ich spiele, sind alle meine eigenen. Natürlich behalte ich die Kernelemente von Jimmy Page bei, verändere aber den Rest nach meinem Gefühl. Tatsächlich steckt in allem, was ich spiele, immer ein bisschen Jimmy Page. Gibt es einen bestimmten Zeppelin-Song, der auch für Profimusiker wie Euch eine echte Herausforderung darstellte? Alle. Die Songs von Led Zeppelin sind alle nicht einfach zu spielen. „Black Dog“ war zum Beispiel eine Mammutaufgabe, die wir aber gut gemeistert haben. Trotzdem gab es bisher keinen Song, an den wir uns nicht herangetraut hätten. Danke für das Gespräch. Konzert Lord Zeppelin Berlin am Samstag, 5. August, 21 Uhr, im Irish House; Tickets und Infos unter 06301/796455 oder an der Abendkasse.

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