Kaiserslautern Doppelpass mit dem Publikum

Mittendrin: Mario Basler bei seinem Auftritt gestern Abend in der Kammgarn.
Mittendrin: Mario Basler bei seinem Auftritt gestern Abend in der Kammgarn.

Zu den fetzigen Klängen der Red Hot Chili Peppers läuft Super-Mario ein und hat die Sympathien gleich auf seiner Seite, als er die rund 500 Zuschauer mit einem lockeren „Servus!“ begrüßt. Applaus und Zurufe. Das Heimspiel des ehemaligen FCK-Spielers beginnt. Wie ein ausgebuffter Comedian sucht er sofort den Kontakt zum Publikum. „Woher kommt Ihr denn?“, ruft er in die Runde und verlässt dann auch mal die Bühne, um sich unter die Zuschauer zu mischen, mit ihnen zu sprechen. Doch dieses Warm-up dauert nicht lange. Schnell kehrt er auf die Bühne zurück, und das Basler-Solo beginnt. Gekommen sei er ja, um Geschichten aus seiner Karriere zu erzählen. „Ihr wisst ja, ich war ein etwas anderer Fußballer.“ Diese Bemerkung quittiert der Saal mit zustimmendem Lachen. Und lang dauert es nicht, bis dem Mario die erste Pointe gelingt. Auf Kosten des 1. FC Kaiserslautern. Auf dem Betzenberg habe er gute Zeiten erlebt. Und natürlich wünsche er sich und wohl auch alle im Saal, „dass der FCK wieder in der Bundesliga spielt“. „Aber“, so Basler, „das wird wohl noch 200 Jahre dauern.“ Basler hat den Ball ins Rollen gebracht, und fortan spielt er mit dem Publikum gekonnt Doppelpass. In der Folge bedient er alle Klischees, die man mit ihm verbindet. Er erzählt aus der Zeit, als er noch unter dem strengen Trainer Otto Rehhagel Spieler bei Werder Bremen war. Wie er nachts mit drei seiner Teamkollegen klammheimlich das Mannschaftshotel verließ, um einen Biergarten zu besuchen. Der von ihm oft und gerne genossene Alkohol und die Zigarette vor und nach dem Spiel sind der vorhersehbare Stoff, den Basler für seine Geschichten nutzt. Seine Fans lachen – sie kennen ihren Mario, und sie danken es ihm mit viel Beifall. Am Ende der ersten Halbzeit ruft Basler „einen urigen FCKler“ auf die Bühne, der einst wie er das Trikot der Roten Teufel trug, Marco Reich, um mit ihm über alte Zeiten zu plaudern. Keine Frage: Mario Basler hat nach seine Karriere als Fußballer ein neues Metier gefunden, bei dem er ebenso viel Talent zeigt wie früher auf dem Rasen. Im nächsten Jahr wird er sein nächsten Gastspiel in der Kammgarn geben. Es dürfte wieder ausverkauft sein.

x