Kaiserslautern Drei Punkte bis zum rettenden Ufer

Springt und wirft: Jan Claussen vom TuS Dansenberg.
Springt und wirft: Jan Claussen vom TuS Dansenberg.

«Kaiserslautern.»Der TuS Dansenberg hat am Samstag den erhofften Befreiungsschlag im Kampf um den Klassenerhalt in der Dritten Handball-Bundesliga Süd verpasst. Die Mannschaft von Trainer Marco Sliwa unterlag der HBW Balingen-Weilstetten II nach starkem Beginn mit 23:26 (10:9) und quittierte die fünfte Niederlage in Folge.

Von der Mannschaft, die letztes Jahr die Meisterschaft in der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar errang, stand gegen den Tabellenachten nur Kapitän Christopher Seitz in der Startformation. Trainer Marco Sliwa begann mit Tim Hottgenroth im Tor, der seine Sache vor der Pause überragend machte, und schenkte den Winterneuzugängen Augusto Aranda (Benfica Lissabon), Marc-Robin-Eisel (SV 64 Zweibrücken) und Mislav Nenadic (Israel) das Vertrauen. Jan Claussen und Christopher Klee, die vor Saisonbeginn von Ligarivale TV Hochdorf gekommen waren, komplettierten die Erste Sieben. Dansenberg begann bärenstark und war nach der enttäuschenden 26:36-Pleite im Kellerduell gegen den HC Oppenweiler-Backnang sichtlich um Wiedergutmachung bemüht. Auch ohne ihren etatmäßigen Spielmacher Tim Beutler, der im Vorfeld der Partie sein sofortiges Karriereende bekanntgab, hatten die Lauterer Ball und Gegner fest im Griff und waren die spielbestimmende Mannschaft. „Leider haben sich die Knieprobleme bei Tim in den letzten ein, zwei Wochen dramatisch zugespitzt. Auf diesem Weg möchte ich mich bei ihm für die vielen Jahre im Trikot des TuS Dansenberg bedanken. Er hat bis zuletzt versucht, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen, aber die Gesundheit geht natürlich vor. Unser Ziel ist es, Tim ab der kommenden Saison in unser Trainerteam einzubinden“, erläuterte Dansenbergs Teammanager Alexander Schmitt. Eisel, der nach und nach in die Rolle des Spielmachers schlüpfen sollte, sieht sich nun früher als erwartet damit konfrontiert, auf einer absoluten Schlüsselposition Verantwortung übernehmen zu müssen. Um es vorwegzunehmen: Der 18-jährige Juniorennationalspieler machte seine Sache ausgezeichnet, verwandelte drei von drei Siebenmetern und war mit insgesamt acht Toren der erfolgreichste Schütze beim TuS. Dansenberg verteidigte mit sehr viel Biss. Jede gelungenen Abwehraktion wurde wie ein Torerfolg gefeiert. Die Bälle, die aufs Tor kamen, wurden zur sicheren Beute von Hottgenroth, der vor der Pause acht Würfe stach. Die Lauterer kombinierten gefällig und zogen über 3:0 auf 6:1 (11.) davon. Von jetzt auf gleich wollte im Angriffsspiel dann nicht mehr viel zusammenlaufen. Die Gäste nutzten die Schwächephase der Lauterer eiskalt aus stellten mit vier Toren in Folge den Anschluss wieder her (5:6/19.). Nach zehn Minuten ohne Torerfolg brach Luca Munzinger den Bann. Ausgerechnet mit einem Mann mehr auf der Platte, musste der TuS kurz vor der Pause den Ausgleich schlucken (8:8/28.). Als Hottgenroth im Stile eines Football-Quarterbacks den nach vorne eilenden Nenadic in Szene setzte und dieser das 13:11 erzielte, stand die Halle Kopf. Als Seitz nach Traumpass von Claussen das 14:12 folgen ließ, hielt es niemanden mehr auf seinem Sitz. Die nächsten zwei Gegenstoßtore von Aranda (16:14/40.) nährten die Hoffnung auf den fünften Saisonsieg. Nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Theo Megaloikonomou und einem verunglückten Kempa-Trick im Angriff, kippte das Spiel. Balingen ging erstmals in Front und machte jetzt mächtig Druck. Durch zwei verwandelte Siebenmeter stellten die Gäste auf 19:17 (45.) und hielten nach einer weiteren Zeitstrafe gegen Munzinger alle Trümpfe in der Hand. Ein Unterzahltreffer von Seitz und eine Glanzparade Hottgenroths hielten Dansenberg im Spiel. Als Balingen das leere Tor nicht traf und Florian Lammering im Gegenzug den 20:20-Ausgleich erzielte, schien ein Punktgewinn zum Greifen nah zu sein. Als die Schiedsrichter nach einem Stürmerfoul gegen Seitz den verdutzten Klee vom Feld schickten, ging Balingen mit 22:20 in Front. Kurz darauf erwischte es Nenadic, der sich übel das Knie verdrehte und das Feld nicht mehr aus eigener Kraft verlassen konnte. Eisels Anschlusstreffer hatte nur noch statistischen Wert. „Die Jungs haben alles gegeben und sehr viel investiert. Leider stehen wir trotzdem wieder mit leeren Händen da“, haderte Trainer Marco Sliwa nach der fünften Pleite in Folge. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt nun drei Punkte. So spielten sie TuS Dansenberg: Hottgenroth/M. Seitz (Tor), Eisel (8/2), Aranda, Lammering (je 3), Munzinger, Claussen, Nenadic, C. Seitz (je 2), Kiefer (1), Klee, Megaloikonomou, von Lauppert, Jung – Spielfilm: 4:1 (8.), 6:1 (11.), 6:5 (19.), 8:8 (28.), 10:9 (30.), 14:12 (36.), 16:17 (43.), 17:19 (45.), 20:20 (51.), 21:24 (58.), 23:26 (60.) – Beste Spieler: Hottgenroth, Eisel - Bitzer – Zuschauer: 450 – Schiedsrichter: Meike/Plinz.

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