Kaiserslautern E-Scooter und Verkehrsprobleme: Anna Rothhaar überzeugt mit innovativem Know-How

Anna Rothhaar
Anna Rothhaar

Wenn keine E-Scooter mehr verwahrlost in der Stadt rumstehen, ist Anna Rothhaar daran beteiligt. Die Verkehrsingenieurin aus Kaiserslautern versucht mit ihren Pilotprojekten, die Infrastruktur von Städten nachhaltig zu verändern.

Mitten auf dem Unigelände, Gebäude 14, Fachbereich Bauingenieurswesen, findet man sie: Anna Rothhaar. Die 26-jährige wissenschaftliche Mitarbeiterin der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern (RPTU) kommt aus Thaleischweiler-Fröschen und war schon immer an Technik interessiert. Trotzdem war es 2017 ein Vortrag des Fachs Bauingenieurswesen am Studieninfotag, der sie dazu gebracht hat zu sagen: „Und das studier’ ich“.

Ihr Fokus auf Mobilität und Verkehr kam von der eigenen Pendelsituation. „Ich habe selbst lieber das Auto als den umweltfreundlicheren Zug genommen“, erklärt Rothhaar. Durch weitere Probleme wie den Radverkehr und dem Mangel an „gescheiten öffentlichen Verkehrsmitteln“ war klar, dass sie daran etwas ändern möchte.

Brennen für den Beruf

Gerade recht kam also der Wunsch der Stadt, mit Hilfe der Universität eine Lösung für die vielen herumstehenden E-Scooter zu finden. Mit viel Aufwand und ohne wissenschaftliche Vorlage entwarf die damalige Masterstudentin einen Plan für E-Scooter-Abstellflächen in Kaiserslautern. Die Forschungsergebnisse inspirierten dabei maßgeblich die Umsetzung seitens der Stadt.

An ihrem Job mag sie am meisten den Kontakt zu Studenten und „Wissen weitergeben zu können“. Deswegen kommt sie auch jeden Tag gerne zur Arbeit, und auch ihre Angehörigen scheinen das Brennen für ihren Beruf zu spüren. „Mein Freund sagt, manche Leute lieben ihren Job, doch ich lebe ihn“, berichtet Rothhaar.

Tischtennis, Querflöte, FCK

Während des Studiums pendelte sie zwischen Heimatort und Uni hin und her und arbeitete nebenbei. Im Masterstudium hatte sie zeitgleich zwei Jobs im Bereich des Verkehrsingenieurswesens, bei denen sie „mehr gelernt hat als im ganzen Bachelorstudium“. Auch privat ist Anna Rothhaar sehr aktiv. Sie spielt Tischtennis in zwei Mannschaften beim Verein in Steinalben, außerdem seit ihrer Jugend Querflöte und ist Teil des Orchesters in Bechhofen.

Ganz klassisch unterstützt die wissenschaftliche Mitarbeiterin den 1. FC Kaiserslautern von der Westkurve aus. Für die Zukunft plant sie, ihre Doktorarbeit zu schreiben. Zudem arbeitet sie an einem Projekt, um öffentliche Verkehrsmittel in Zeiten von wenig Auslastung zum Gütertransport zu nutzen.

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