Kaiserslautern Ehrgott erklärt Wald und auch die Welt

Wandelndes Wald-Lexikon: Revierförster Volker Ehrgott (rechts) wusste beim Gemarkungsrundgang in Dansenberg viel Interessantes z
Wandelndes Wald-Lexikon: Revierförster Volker Ehrgott (rechts) wusste beim Gemarkungsrundgang in Dansenberg viel Interessantes zu berichten. Das Bild zeigt ihn bei einer Rast der ersten Wandergruppe im Gespräch mit Manfred Bacher (links) und Wolfgang Mayer.

Klar, die Dansenberger kennen ihr Terrain. Was nicht heißt, dass nicht alljährlich einige aufs Neue aufbrechen, um die Schönheiten rundrum erkunden. Erstaunlich viele „Städter“ aber hat es am Sonntag ebenfalls zum „Balkon Kaiserslauterns“ gezogen; nicht wenige waren erstmals mit von der Partie. Mit dem jährlichen Gemarkungsrundgang im Juni haben Ortsvorsteher und Vereinsring schon eine kleine Tradition begründet. Die kommt an, wie sich am Sonntag wieder gezeigt hat.

Wer hat’s erfunden? Franz Rheinheimer war’s, keine Frage. Der Ortsvorsteher weiß allerdings selber nicht mehr so genau – wann war noch mal die Premiere? „Egal. Auf alle Fälle ist es schön, wie das jetzt läuft.“ Der Ortsvorsteher spielt damit auf die tatkräftige Unterstützung der Dansenberger Vereinsgemeinschaft an. Jene haben an fünf Stationen den Wanderern am Sonntag den Spaziergang versüßt. Mit Kuchen, Kaffee und Herzhaftem, aber auch guten Tröpfchen. Vor allem aber war Wasser gefragt; die Sommerhitze ließ die Nachmittagwanderung nicht zum reinen Vergnügen werden. So waren’s denn auch nur noch neune, die sich zur Runde zwei auf den Weg machten. Weit, weit stärker war die Wandergruppe, die sich am späten Vormittag zu Runde eins aufgemacht hatte. Als höchst hitzebeständig erwies sich einer, ohne den die Wanderung nicht mehr denkbar wäre. Volker Ehrgott, als Förster für die halbe Dansenberger Gemarkung verantwortlich, war diesmal ganztägig gefordert. Eigentlich wollte Wolfgang Nägle den Part am Nachmittag übernehmen. Weil der Pollichia-Kreisvorsitzende jedoch verletzt passen musste, hatte sich Ehrgott bereit erklärt, auch die zweite Führung zu leiten. Des Försters Revier reicht weit, erstreckt sich auch über einen erklecklichen Teil der Dansenberger Gemarkung. Ehrgott kennt sich also vor Ort prima aus, ist aber auch sonst als wandelndes Lexikon anzusehen. Die Schwerpunkte setzte er bei Führung Nummer zwei denn auch anders. Vorab hatte er indes eingeschränkt: „Ich kann einer so heterogenen Gruppe schwer die Welt erklären.“ Man möge also fragen, die Teilnehmer selbst sollten gern kundtun, was sie besonders interessiert. Nun, Revierförster Volker Ehrgott kann zur Not auch die Welt, vor allem jedoch den Wald erklären. Ihm zur Seite stand an einer Stelle Forstamtskollege Patrick Lemmen. Der hatte gemeinsam mit der örtlichen Grundschule in einem Gemeinschaftsprojekt mit der Forstverwaltung vor drei Jahren „junge Riesen“ gesetzt, hegt und pflegt diese Bäumchen seither mit Schulkindern. Lemmen erläuterte, was es damit auf sich hat. Mühe gemacht hatten sich die Vereine, die an fünf Stationen aus Zelten Verpflegung reichten − gegen einen Obolus übrigens. Wohlweislich aber hatte Rheinheimer die Route diesmal geändert: Statt im Uhrzeigersinn führte der Weg in Gegenrichtung. „Mir bleiben zu viele beim Gesangverein hängen“, scherzte der Ortsvorsteher. Da scheint jedoch ein Körnchen Wahrheit dran zu sein, im Birngarten von Kurt Lied, wo der Männergesangverein bewirtet, lässt sich’s offenbar besonders gut aushalten. Am gemeinsamen Stand von katholischer und evangelischer Kirchengemeinde, VdK und FWG standen Kaffee und Kuchen bereit. Hans-Jürgen Gayer und seine Mitstreiter empfahlen dort auch, noch einen raschen Blick auf den „Pfad der Sinne“ zu werfen, der unweit des Waldspielplatzes an einem Holzkreuz zu finden ist. Lag ja genau auf dem Weg. Jenen Weg rund um Dansenberg hat Wiltrud Henrich schon öfter beschritten. Die Anlaufstellen kennt die Dansenbergerin natürlich alle – am Sonntag aber ging sie erstmals bei der geführten Wanderung mit. Auch Manfred Bacher und Ehefrau Helga sind in Dansenberg heimisch. „Wir haben aber ein paar Bekannte aus der Stadt flott gemacht“, sagte Bacher, um kurz darauf Wolfgang Mayer und Ehefrau Maria zu begrüßen. Weitere folgten, um sich ebenfalls mal bei den „Kerscheknabberern“ umzuschauen. Zum Abschluss bot sich auch diesmal die Station von Feuerwehr und Obst- und Gartenbauverein an. Die Gartenbaufreunde um Uta Mayer-Falkenberg hatten aufs Neue nahe der Obstwiese zu Beratertag und Pflanzenbörse eingeladen.

x