Kaiserslautern Erhobenen Hauptes die Halle verlassen

Hatte es am Sonntag schwer: Isaah Negron vom FCK (am Ball). Wenn er verteidigte, wurde jeder noch so kleine Kontakt abgepfiffen.
Hatte es am Sonntag schwer: Isaah Negron vom FCK (am Ball). Wenn er verteidigte, wurde jeder noch so kleine Kontakt abgepfiffen.

Trotz einer starken kämpferischen Leistung mussten sich die Korbjäger des 1. FC Kaiserslautern am Sonntag dem alten und neuen Spitzenreiter SG Lützel-Post Koblenz geschlagen geben. Beim 67:81 (28:43) waren die Roten Teufel drauf und dran, einen 20-Punkte-Rückstand wettzumachen.

Dazu beigetragen, dass die Mannschaft von Trainer Theo Tarver nach gutem Beginn auf die Verliererstraße geriet, hatten auch die beiden Schiedsrichter, die in den ersten zehn Minuten auf Seiten des FCK acht Fouls gesehen haben wollten. Drei davon gingen auf das Konto des mit sehr viel Energie verteidigenden Isaah Negron, dem jeder noch so kleine Kontakt abgepfiffen wurde. Auch die Schrittfehlerentscheidungen gegen die Heimmannschaft waren nicht immer nachvollziehbar. Das Offensivfoul gegen Waldemar Nap, der auf dem Weg zum Korb von seinem Gegenspieler unsanft ausgebremst wurde, war die vorläufige Krönung einer der bis dahin unterirdischen Darbietung der beiden Männer in Grau. Dass sie von ihrer Linie, im Zweifel gegen den FCK zu entscheiden, nach der Pause abwichen, kam aus Sicht der Lauterer zu spät. Diese hatten stark begonnen und dem Spitzenreiter mit großer Einsatzfreude und stark verbessertem Teamplay Paroli geboten (11:9/7.). Mit zwei erfolgreichen Drei-Punkte-Würfen zum 17:11 (8.) eroberten die „Conlog Baskets“ die Führung zurück und bauten sie bis zur Mitte des zweiten Viertels auf 38:18 (16.) aus. Wer nun damit gerechnet hatte, dass sich die Roten Teufel in der stimmungsvollen Barbarossahalle in ihr Schicksal ergeben würden, sah sich getäuscht. Obwohl bereits vor der Pause drei FCK-Spieler mit jeweils drei Fouls belastet waren, hielten die Hausherren an ihrer couragierten Spielweise fest, kämpften um jeden Ball und halbierten innerhalb kürzester Zeit den Rückstand. Als Ellis per Dreier auf 35:45 (33.) stellte, war endgültig wieder Musik drin. Die Lauterer kontrollierten die Bretter und ließen jetzt kaum noch zweite Würfe zu. Besonders reboundstark agierte John Barber Jr., der insgesamt zwölf Abpraller fing. Offensiv hatte der US-Amerikaner hingegen einen gebrauchten Tag erwischt. Ihm glückte im gesamten Spiel nur ein einziger Korb. Das war zu wenig für einen Mann seiner Klasse. Auch von Gergely Hosszu, der nur einen von neun Würfen traf, ging keinerlei Korbgefahr aus. Nach zwei sehenswerten Drei-Punkte-Würfen von Negron und Ronny Weihmann zum 49:56 (30.) war der FCK endgültig wieder zurück im Geschäft. Näher als bis auf sechs Punkte kamen die wacker kämpfenden Barbarossastädter im letzten Viertel aber nicht mehr heran, auch, weil sie an der Freiwurflinie zu viele Punkte verschenkten. Mit einer Quote von nur knapp über 50 Prozent (9/17) ist in der vierthöchsten Spielklasse kein Staat zu machen. Als Negron auf 55:61 (32.) stellte, geriet der Favorit noch einmal kurz ins Wanken. Die Aufholjagd blieb jedoch unbelohnt, weil Koblenz in der Schlussphase deutlich abgeklärter agierte. Die Roten Teufel, bei denen gleich vier Spieler zweistellig trafen, konnten die Halle dennoch erhobenen Hauptes verlassen. Mit dieser Einstellung sollte das Minimalziel Klassenerhalt auf jeden Fall gelingen. Die meisten Körbe gingen auf das Konto von Nap (18). So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: W. Nap (18), Weihmann (16), Negron (14), Ellis (13), Hosszu, Erb, Barber Jr. (je 2), Piechocki - Spielfilm: 11:9 (7.), 11:17 (8.), 18:38 (12.), 28:43 (20.), 35:45 (23.), 40:47 (26.), 41:54 (28.), 52:58 (36.), 60:68 (36.), 67:81 (40.) - Beste Spieler: Ellis, Weihmann, Nap - Haufs - Zuschauer: 222 - Schiedsrichter: Kazda/Berres.

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