Kaiserslautern Erst die Pflicht, dann das Spitzenspiel

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Das nahende Spitzenspiel der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zwischen Tabellenführer TuS Dansenberg und seinem schärfsten Verfolger VTZ Saarpfalz wirft seine Schatten bereits voraus. Vor der Kür steht bekanntlich jedoch die Pflicht. Für die Mannschaft von Trainer Marco Sliwa bedeutet das, am Sonntag (16 Uhr) bei der HSG Rhein-Nahe Bingen nichts anbrennen zu lassen.

Dass die Lauterer mit Rückschlägen umzugehen wissen, haben sie im ersten Spiel nach der Winterpause mehr als deutlich gemacht. Das 23:26, mit dem sie beim amtierenden Vizemeister HF Illtal den Kürzeren zogen, wurde mit dem 35:16-Kantersieg gegen die HSG Völklingen mehr als vergessen gemacht. Weder die durchwachsene Rückrundenvorbereitung noch der Ausfall von Christopher Seitz konnten den TuS daran hindern, sich für die 27:33-Niederlage im Hinspiel zu revanchieren. Die Art und Weise, wie die Schwarz-Weißen ihren Gegner ab Mitte der ersten Halbzeit dominierten, war durchaus beeindruckend. Torwart Markus Seitz hielt überragend und durfte sich bei der aufmerksamen Abwehr bedanken, dass die gefährlichen Schützen der HSG nur selten frei zum Wurf kamen. Im Spiel nach vorne lief es wie am Schnürchen, weil der TuS den Ball gut laufen ließ und auch den Ausfall von Spielmacher Tim Beutler locker wegsteckte. Der Regisseur musste beim Stand von 25:12 (45.) vom Platz, weil er so unglücklich am Kopf getroffen wurde, dass er eine tiefe Platzwunde erlitt, die mit zwei Stichen genäht werden musste. Ob er gegen Bingen schon wieder eine Option ist, bleibt abzuwarten. „Man kann dem Gegenspieler keinen Vorwurf machen. So etwas passiert jedes Wochenende“, stellt Sliwa klar. Dass sich sein Team gegen Völklingen zunächst schwertat, wunderte den Trainer nicht. „Nach sechs Wochen ohne Spielpraxis war das abzusehen. Da konnte nicht gleich alles wie am Schnürchen laufen. Wichtig war, dass wir auch bei drei Toren Rückstand die Ruhe bewahrt und unser Spiel weiter durchgezogen haben.“ Bingen belegt einen Platz im Niemandsland der Tabelle und kann daher befreit gegen die Lauterer aufspielen. Der Tabellensiebte durchläuft eine sorgenfreie Runde, der letzte Heimsieg liegt allerdings schon eine Weile zurück. Seit dem 24:22 gegen Merzig-Hilbringen am 13. November 2016 wartet die Mannschaft auf ein Erfolgserlebnis vor heimischer Kulisse. Dennoch warnt Sliwa davor, den Gegner zu unterschätzen: „Wir wissen, was uns in Bingen erwartet, und haben entsprechend hart trainiert. Das ist ein sehr unangenehmer Gegner mit einem starken Rückraum und einem sehr guten Torhüter. Das Hinspiel konnten wir erst in den letzten zehn Minuten für uns entscheiden. Es gibt daher überhaupt keinen Grund, uns zurückzulehnen. Wenn wir gewinnen, haben wir eine super Ausgangsposition für das Spitzenspiel gegen Zweibrücken.“ Ob Christopher Seitz rechtzeitig fit wird, ist ungewiss. „Ich hoffe, dass er so schnell wie möglich zurückkommt. Ein Spieler wie er ist auf Dauer nicht zu ersetzen“, setzt Sliwa auf eine rasche Genesung des Kapitäns.

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