Kaiserslautern Etablierte Parteien müssen Federn lassen

Auch wenn die Genossen Federn lassen mussten: Der Wahlkreis 45 bleibt mit 37,4 Prozent fest in SPD-Hand. Die CDU kam auf 29,8 – 4,4 Prozentpunkte weniger als 2011. Die bittersten Verluste mussten allerdings die Grünen hinnehmen: Nach 10,9 Prozent im Fukushima-Jahr landeten sie nun hart bei 3,8 Prozent. Den größten Satz nach oben machte indes die AfD, die es aus dem Nichts auf 15,2 Prozent schaffte.

Beileibe nicht nur in den Städten, auch auf dem Lande gibt es viele, die offenbar mit der Politik der etablierten Parteien und dem Flüchtlingskurs der Regierung nicht einverstanden sind. Nutznießer ist die AfD. Ausnahmslos in allen Ortsgemeinden im Wahlkreis 45 kam sie auf ein zweistelliges Ergebnis, in Mittelbrunn, Frankelbach, Sulzbachtal, Erzenhausen und Eulenbis erreichte sie gar um oder über 20 Prozent. Inwieweit die AfD dabei aus dem Reservoir der Nichtwähler schöpfte oder ihre Wähler von den etablierten Parteien abzog, ist schwer zu sagen. Beides trifft wohl zu, denn die Wahlbeteiligung stieg in den meisten Gemeinden deutlich – teilweise um zehn Punkte und mehr –, während zugleich SPD, CDU und vor allem die Grünen viele Stimmen verloren. Ein Waterloo erlebten letztere in Gerhardsbrunn (-12) und Eulenbis (-16,1). Teils deutliche Einbußen musste die CDU hinnehmen, auch die Hochburgen blieben davon nicht verschont: Die VG Landstuhl war zwar die einzige Gebietskörperschaft im Wahlkreis 45, in der die CDU mit insgesamt 34,3 Prozent die SPD (31,7) überholte, doch 2011 hatte die Union dort noch ganz andere Zustimmungswerte erhalten: 43,5 Prozent. Noch herber fielen die Verluste in der Sickingenstadt aus: Dort rutschte die CDU von 45,6 auf 32,6 Prozent. Alles andere als eitel Sonnenschein auch bei der SPD: Ähnlich wie die CDU mussten auch die Genossen in ihren Hochburgen Federn lassen. In den Verbandsgemeinden Weilerbach und Bruchmühlbach-Miesau ging die Zustimmung um rund fünf Prozentpunkte zurück. In einzelnen Gemeinden, etwa in Oberarnbach (-8,4), Langwieden (-13,6) und Hirschhorn (-16) waren die Rückgänge noch deutlich dramatischer. Selbst in Mackenbach, der Heimatgemeinde von Daniel Schäffner, musste die SPD einen Rückgang von 13,8 Punkten hinnehmen. (oef)

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