Kaiserslautern Filme der Woche:
Das Enkenbacher Provinzkino zeigt am Samstag das Animationsmärchen „Leon und die magischen Worte“. Im Vorprogramm können die Kids Jasmin Stültemeyer treffen, die mittels eines magischen Schlüssels und anderer Zaubereien eine Vorgeschmack auf den Film geben wird. In der Frauen-Sinn(ema)-Reihe zeigt das Provinzkino am Montag den preisgekrönten Publikumserfolg „Gabrielle – (K)eine ganz normale Liebe“. Daneben sind drei Previews im Programm: die Komödie „Die Schadenfreundinnen“ (Mittwoch in den Kaiserslauterer Kinos Central und UCI sowie Broadway-Kino Landstuhl), die Puppen- und Realfilmkomödie „Muppets Most Wanted“ (UCI, Samstag), sowie der französische Märchenfilm „Die Schöne und das Biest“ (UCI Sonntag, Broadway Mittwoch). Als freitägliches Midnight-Movie zeigt das UCI den Horrorthriller „Resolution – Cabin of Death“. Der historische Liebesfilm „The Invisible Woman“ mit Ralph Fiennes, der die Liaison des Schriftstellers Charles Dickens mit einer jungen Schauspielerin schildert (UCI), war leider vorab nicht zu sehen. Warum werden Berge bestiegen? Weil sie rufen, heißt es. Und weil mit solch einem „Event“ Werbung gemacht werden kann. Der Brausehersteller Red Bull sponsorte den anfangs 19-jährigen Freeclimber David Lama, der den Cerro Torre in Patagonien besteigen wollte. Ein zunächst unmöglich scheinender Plan, der im dritten Anlauf gelang. Der Cerro Torre, eine 3000 Meter hohe Felsnadel mit senkrechten Granitwänden, den Großteil des Jahres mit Eis überzogen, stellt eine ungeheure Herausforderung dar. Schon Werner Herzog hatte dem Fels mit „Schrei aus Stein“ 1991 einen Film gewidmet. Dokumentarfilmer Thomas Dirnhofer, selbst Bergsteiger, liefert spektakuläre Aufnahmen. Zwischendurch erinnert er an die Erstbesteigung durch Cesare Maestri 1959, von der es jedoch keine Bilder mehr gibt. 1970 wiederholte Maestri den Aufstieg, bohrte aber mit dem Kompressor 360 Haken in die Wand, was nicht unumstritten blieb. Die Dokumentation blendet sogar die Kritik von Reinhold Messner am Filmprojekt ein (das Product-Placement beschränkt sich indes auf das Logo auf Davids Mütze), obwohl Messner einst Hauptdarsteller in Herzogs Film war. Man nehme drei gut aufgelegte Mittzwanziger und platziere sie in der Hochburg der attraktiven Singles: New York stellt in dieser Beziehungskomödie ein riesiges Buffet schöner Frauen dar, die darauf warten, vernascht zu werden. Jason und Daniel haben Übung darin, längere Beziehungen weiträumig zu umfahren. Als ihr Freund Mikey von seiner Frau verlassen wird, überreden sie ihn zu einem Pakt, bei dem Frauen nur in Form unverbindlicher One-Night-Stands erlaubt sind. Doch gerade jetzt begegnen sie ihren Traumfrauen, versuchen dies aber vor den anderen zu verleugnen… Die Komödie, inspiriert von „American Pie“, reiht ein lahmes Klischee ans nächste. Zwar gibt es ein paar freche Dialoge. Doch der exhibitionistische Humor rund um Sex und Klo bewegt sich kaum über das Niveau unreifer Teenager hinaus. Das ist schade, weil mit Teenieschwarm Zac Efron und It-Girl Imogen Poots ein schnuckeliges Pärchen im Mittelpunkt steht. Gabrielle, eine geistig behinderte, junge Frau, verliebt sich in ihrer Chorgruppe in Martin. Liebe zwischen Behinderten ist mittlerweile ein häufiges Filmthema. Hier geht es um Menschen mit dem Williams-Beuren-Syndrom – eine genetische Anomalie, die sich in einem als „Kobold“ oder „Elfe“ beschriebenen Gesicht zeigt. Menschen mit diesem Syndrom sind in ihren kognitiven Fähigkeiten eingeschränkt und zugleich extrem quirlig, kontaktfreudig und sprachbegabt und haben oft große Freude am musikalischen Ausdruck. So ist in dieser Romanze die Vorbereitung des Chores auf einen Auftritt der rote Faden. Behutsam wird gezeigt, wie sich die Liebe zwischen Martin und Gabrielle entwickelt – und wie die Außenstehenden nicht wissen, wie sie mit dieser Situation umgehen sollen. Die Hauptdarstellerin, selbst mit dem Williams-Beuren-Syndrom geboren, nimmt durch ihre offene, unverfälschte Art für sich ein. Der mit Preisen überhäufte Film ging bei der Oscarverleihung für Kanada ins Rennen. Daniel ist ein netter, aber besitzergreifender Typ, der darunter leidet, als ihm seine Freundin wegen seines Klammerverhaltens den Laufpass gibt. Um seiner Macke auf die Spur zu kommen, besucht er mit seinem Kumpel Thomas, einem treulosen Playboy, ein Familienaufstellungsseminar – und hat unerwarteten Erfolg bei den Teilnehmerinnen. Thomas überredet Daniel dazu, sich unter falscher Identität in diversen Therapiegruppen zu tummeln und als softe Emo-Typen angeknackste Frauen aufzureißen. Doch eine kommt ihnen auf die Schliche… Was wie der deutsche Versuch einer Adam-Sandler-Sexkomödie anmutet, ist weniger peinlich als der letzte Schweighöfer-Schwank. Trotz grausamer Drehbuchaussetzer und eines schauerlich fehlbesetzten Milan Peschels als Weiberheld hat diese Psychokomödie Charme. Fahri Yardim bringt als Gemütstier viel Herz in das oft brachialwitzige Geschehen. Marie Bäumer ist als Sex-Erpresserin eine unerwartet coole Nummer. Die Balance zwischen Zoten und Romanze kriegt der Film nur gelegentlich hin – doch es hätte schlimmer kommen können. Yves Saint Laurent war ein Genie – doch erst Pierre Bergé, Manager, Liebhaber und Aufpasser des labilen Modeschöpfers, machte das Label YSL zum Inbegriff Pariser Schicks. So ist auch die Filmbio durch Bergés Perspektive geprägt und beschränkt sich weitgehend auf die Jahre ihrer Beziehung von 1957, kurz vor dem Aufeinandertreffen, bis 1976, dem Jahr der Trennung des Paares, das bis zu Saint Laurents Tod 2008 befreundet blieb. Leider wird der Modeschöpfer auf die Rolle des labilen Künstlers festgenagelt, dessen Schüchternheit es ihm unmöglich macht, dem 1961 gegründeten Modehaus Yves Saint Laurent vorzustehen. Die Regie übernimmt Bergé. Vom Handwerk der Haute Couture und den wechselnden Musen des Modeschöpfers erfährt man eher wenig – umso mehr vom Auf und Ab zwischen kreativer Hochspannung und Ausschweifung. Regisseur Lespert zeichnet ein lebhaftes Wimmelbild, ohne die Untiefen auszuloten. Trotz Drogenexzessen und gefährlichen Liebschaften bleibt der Ton diskret. Nikolai Kinski gibt „Karl“ (Karl Lagerfeld), der mehr als Partykumpel denn als ewiger Konkurrent auftritt; dass Saint Laurent eine Affäre mit Lagerfelds Lover hatte, scheint die Eintracht nicht gestört zu haben. Pierre Niney, als jüngster je auf der Comédie Française angenommener Schauspieler selbst ein Wunderkind, gelingt eine perfekte Mimikry des Modeschöpfers. Die vorgeführten Kleider sind Originale: schöner Stoff für eine rührende, aber kurzsichtige Legende. Der sechzigjährigen Molekularbiologin Louise wird wegen unangemessenen Verhaltens gekündigt. Da erinnert sie sich daran, dass sie vor 20 Jahren ihre Eizellen eingefroren hatte – und will das Abenteuer Kind wagen. Der Samenspender ist im Internet schnell ausgesucht. Doch um sicher zu gehen, beobachtet Louise den jungen Mann und begegnet dabei dessen eitlem Vater Frans. Frans, schwer beschäftigt mit seinem Jugendwahn und seiner anstrengenden jungen Freundin, bekommt mit Louise sogleich Zoff. Dennoch verstehen sich die beiden immer besser. Späte Mütter sind ein Megathema, obwohl mit 60 Jahren die Latte zu hoch gelegt scheint. Daneben geht es um fitte „Senioren“, die auf nichts verzichten wollen. So wird hier im Stil einer Screwballkomödie ordentlich Gas gegeben. Aber nicht alle Gags sitzen. Doch Iris Berben darf dem Affen Zucker geben, wirft als Powerfrau mit bissigen Sprüchen um sich und erntet manchen Lacher. Linda hat einen angeborenen Herzfehler. Obwohl die Ärzte ihr einen frühen Tod prophezeit haben, ist sie nun 30 Jahre alt. Doch jetzt steht eine weitere Herzoperation an, und Linda spürt, dass es dem Ende zugeht. Sie überredet ihre Schwestern zu einem Wochenendtreffen im früheren Ferienort der Familie an der Nordsee. Es wird in diesem Film von Anfang an kein Zweifel an Lindas Schicksal gelassen. So dreht sich alles um den Prozess des Abschiednehmens. Sorglos schwelgen die drei in den nostalgischen Vergnügungen ihrer Jugendzeit, gehen in die Disco und treffen alte Bekannte. Dann beschließen sie spontan, ihre Lieblingstante in Paris zu besuchen. Allmählich schälen sich dabei die Strukturen der Schwesternbeziehung heraus, in der hinter der äußeren Harmonie viele alte Wunden schwelen. Der Film erweist sich als unaufgeregtes, aber intensives Charakterdrama, in dem die Spannungen nicht aufgelöst werden. Neben Vertrauen und Liebe kommen wie im wahren Leben auch ambivalente Gefühle zu ihrem Recht. Ein feiner, kleiner Schauspielerinnen-Film. Dr. Will Caster ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz. Als er nach einem Attentat technikfeindlicher Terroristen im Sterben liegt, wagt seine Frau und Kollegin Evelyn ein waghalsiges Experiment: Casters Bewusstsein wird in ein Elektronengehirn hochgeladen. Er stirbt, kehrt als digitale Reinkarnation wieder und macht sich mit Hilfe von Evelyn daran via Internet, die Welt nach seinen gutmeinenden Vorstellungen zu formen. Evelyn baut eine Biotechnologie-Fabrik, in der Wunderheilungen stattfinden – und die Geheilten mit Casters Superhirn verknüpft werden... Der Sci-Fi-Thriller beschäftigt sich mit der Angst vor einer digitalen Allmacht und lückenloser Überwachung. Bald aber erinnert das Szenario an alte Grusel-Schätzchen, von Frankenstein bis hin zu „Körperfressern“. Die Handlung gerät zunehmend zäh, weil die einfachste Logik auf der Strecke bleibt – und die Grundprämisse eines Paares, das tot und lebendig zusammenhält, wenig glaubhaft vermittelt wird. Der größte Malus ist indes Johnny Depps ausdruckslose Synchronstimme. Ben Barber, von Beruf Wachmann, ist ein quirliger Typ, der sich vorwiegend bei Computerspielen austobt. Seine Freundin liebt ihn, doch sein Schwager in spe, der knallharte Cop James, hält ihn für eine Lusche. Als Ben an der Polizeiakademie angenommen wird, schlägt ihm James vor, ihn 24 Stunden auf Streife durch Atlanta zu begleiten – um ihn als Versager vorzuführen und die Hochzeit zu verhindern. Doch wider Erwarten stößt Ben auf eine Spur und legt sich mit dem gefährlichsten Gangster der Stadt an. Die Komödie greift auf Vorgänger wie „Nur 48 Stunden“ und „Lethal Weapon“ zurück und ist auf den Komiker Kevin Hart zugeschnitten. In den USA ist er eine große Nummer, hierzulande aber nahezu unbekannt. Hart kann zwar quasseln, bis die Ohren bluten, erreicht aber nicht die Klasse von Eddie Murphy. Zwar funktioniert die Chemie zwischen Hart und Rapper Ice Cube als seinem entnervten Gegenpart. Doch auch in punkto Action bleibt der Film hinter den Vorbildern zurück. The Amazing Spider-Man 2 – Comicverfilmung (Central 2+3D, UCI 3D, Broadway 3D, auch OF) Die Bestimmung – Sci-Fi-Thriller (Central, UCI, Broadway, auch OF) er Hundertjährige… – Bestsellerverfilmung über einen umtriebigen Jahrhundertzeugen (Central) Im August in Osage County – Mutter-Tochter-Drama mit Julia Roberts und Meryl Streep (Provinzkino) Janosch – Komm, wir finden einen Schatz – Deutsches Animationsmärchen mit Tigerente (Union Sonntag) The Lego Movie – Verspielte Animationskomödie über die Welt der Legoklötzchen (Central 2+3D, UCI 2+3D, Broadway 2+3D, auch OF 2D) Leon und die magischen Worte – Französisches Trickfilmmärchen (Provinzkino Samstag) A Long Way Down – Selbstmordkomödie mit Pierce Brosnan, nach dem Roman von Nick Hornby (UCI, Sonntag) Michel muss mehr Männchen machen – Schwedischer Kinderfilm (Provinzkino Sonntag) Pettersson & Findus – Kinderbuchverfilmung mit computeranimiertem Kater (Central) Noah – Biblisches Desaster-Movie mit Russell Crowe als Schiffsbauer (Central, UCI 3D, auch OF 2D) The Return of the First Avenger 3D – Superhelden-Spektakel mit Captain America (Central 3D, UCI 3D, Broadway OF 3+2D) Non-Stop – Flugzeugthriller mit Liam Neeson (UCI) Rio 2 – Animationsmärchen mit schrägen brasilianischen Vögeln (Central 3D, UCI 2+3D, Broadway 2D, OF 2D) … in Union, Central und UCI