Kaiserslautern Frauen-, Männer-, Heimatbilder

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Irgendwann war das Gebäude einmal der Wirtschaftshof einer Prämonstratenserabtei, von der es den Namen behalten hat: Wadgasserhof. Es steht am Rand der Kaiserslauterer Altstadt und führte lange ein Schattendasein – jedenfalls im Vergleich zum gegenüberliegenden Theodor-Zink-Museum. Gemeinsam firmieren die beiden jetzt unter dem Namen Stadtmuseum. Im Wadgasserhof selbst gibt es immer mehr kleine, aber feine Ausstellungen – derzeit sogar zwei, die den Weg lohnen. „Alte Heimat – Neue Heimat“ heißt die Ausstellung von Thomas Brenner, der in der ganzen Pfalz mit seinen Fotos von Flüchtlingen und denen, die sie willkommen hießen, Aufmerksamkeit erregt hat. Jetzt hat er nicht selbst zur Kamera gegriffen. Zu sehen sind – auf stilisierten Weltkarten – Fotos, die Geflüchtete auf ihren Smartphones aus ihrer alten Heimat mitgebracht haben: oft das einzige, was ihnen geblieben ist. Aber auch Bilder von ihrer ersten Zeit in der neuen Heimat: Selfies mit Freunden, in der neuen Umgebung. Sehr persönliche, oft anrührende Schicksale von jungen Menschen, meist Männer, die – vielleicht – angekommen sind ... Schon länger zu sehen und jetzt sogar verlängert ist die Ausstellung der in Kusel lebenden Französin France Kermer: Frauenbilder diesmal. Manchmal grotesk, radikal, mal komisch, manchmal auch zornig, aber nie wirklich böse, so als ob die Malerin den Männern dieser Welt mal gehörig die Meinung geigen wolle. Eine erstaunliche Vielfalt an Weiblichkeit ist da versammelt. Ob Männer oder Frauen: Der Weg durch die Steinstraße lohnt nicht nur wegen der lauschigen Innenhöfe der Häuser, sondern auch wegen dem, was dann drinnen zu sehen ist. Die Ausstellungen —Thomas Brenner: „Alte Heimat – Neue Heimat“, bis 28. Mai. —France Kermer: „Frauenbilder“, bis 21. April, mittwochs bis freitags 10-17 Uhr, samstags und sonntags 11-18 Uhr. |gil

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