Kaiserslautern Gedanken und Gedenken

Den Hauptfriedhof besinnlich, ja sogar freudvoll erneut oder erstmals kennenzulernen – dieser Gedanke regte Hannelore Bähr an, nochmals den literarisch-musikalischen Spaziergang unter dem Titel „Wandlung“ zwischen Gräbern anzubieten. Anlass ist zum einen die Jahreszeit des Gedenkens. Zum anderen die Auftaktveranstaltung der neuen Reihe „Freunde außer Haus“ des Förderkreises Freunde des Pfalztheaters.

Es war vor drei Jahren, als der hiesige Fotograf Thomas Brenner jenes Wochen andauernde Projekt „Letzte Inszenierung“ organisiert und durchgeführt hatte. Ein Programmpunkt davon hieß „Wandlung...“. Ihn hatte Hannelore Bähr zum Thema Leben und Tod eingebracht. Diesen literarisch-musikalischen, seinerzeit mit großer Publikumsresonanz begleiteten Gang über den Hauptfriedhof wiederholt die Schauspielerin nun am kommenden Sonntagvormittag. Gleichzeitig heißt das, dass der Förderkreis Freunde des Pfalztheaters seine neue Reihe „Freunde außer Haus“ startet. Der Verein wolle, so Vorsitzender Michael Krauß, dass Kunst und Kultur auch außerhalb des Musentempels einen Spaziergang oder gar eine Spazierfahrt lohnt. Nach dem Abstecher auf den Friedhof ist so unter anderem eine Wanderung zu einer Hütte geplant, auf der ein Musikprogramm auf die Kunst- und Naturfreunde wartet. Diesmal erwarten das Publikum Rezitationen aus literarischen Werken von unter anderem Friedrich Holländer, „Lee“, Erich Kästner, Rainer Maria Rilke, Alexander Puschkin, Hugo von Hoffmannsthal oder F. G. Lorca. Den musikalischen Part übernimmt Laura Weiß, Flötistin im Orchester des Pfalztheaters. Zwischen Rasten und Zuhören, Gehen und Sehen findet erfahrungsgemäß ein reger verinnerlichter Gedankenaustausch statt, der oftmals direkt zu offenen Gesprächen unter den Teilnehmern führt. Ganz besonders unter dem Aspekt, sich dabei im Dialog mit verbalen und musikalischen Gedanken großer Meister ihres Metiers zu befinden. Der Schlusspunkt des Lesens und Musizierens wird im Hussongpavillon sein. „Ich mache diesen Spaziergang quer über den Friedhof nochmals, weil ich es als eine wunderbare Gelegenheit ansehe, ihn besinnlich und freudvoll kennenzulernen“, so Hannelore Bähr. Veranstaltung Am Sonntag, 30. Oktober (Achtung: Ende der Sommerzeit!), 11 Uhr, Treffpunkt um 10.45 Uhr am Haupteingang Donnersbergstraße; Eintritt frei. |igs