Kaiserslautern Gemeinsamkeiten und Unterschiede

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„Gemeinsam lernen“ ist der Titel einer Ausstellung, die gestern im Foyer der Berufsbildenden Schule II Wirtschaft und Soziales eröffnet wurde. Auf rund 30 Motiven hat der Lautrer Fotograf Thomas Brenner jeweils einen Schüler der BBS II mit einem jugendlichen Flüchtling abgebildet.

Die Kampagne, die Flüchtlinge willkommen heißt, ist in dunklen Farbtönen gehalten. Sie lebt vom Ausdruck der Schülerporträts und von den in den Farben Rot und Weiß angereicherten Textzeilen. „Rohullah hat den Schalk im Nacken – Lea hat den Witz auf der Zunge.“ Oder: „Majd weiss, dass Liebe Würze braucht – Ella fühlt, dass Liebe durch den Magen geht.“ Und: „Masumeh findet Klassisches Ballett spitze – Vanessa wirft beim Gardetanz die Beine.“ So lauten drei Aussagen von einheimischen Schülern und ihren Mitschülern aus andren Ländern, die gleichzeitig Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Sprache bringen. Lobende Worte fand Schulleiter Fritz Pfaff für die Ausstellung. Er wertete sie als ein gelungenes Beispiel für das Bemühen der Schule um ein Zusammenleben von unterschiedlichen Kulturen. Projekte in der Vergangenheit wie „Dialog der Kulturen“, die Schülern einen Einblick in Judentum, Christentum und Islam gaben oder Projekte, die der gesellschaftlichen Integration und dem interkulturellen Lernen gelten, stünden nicht nur im Leitbild der Schule, sondern bestimmten den Stundenplan der BBS II. Das Thema Flucht werde im Religionsunterricht, in Gemeinschaftskunde, im Deutschunterricht, in Psychologie und Pädagogik thematisiert. Pfaff dankte Brenner für die gelungene künstlerische Umsetzung der Projektarbeit. Brenner habe mit seiner Willkommenskampagne für Flüchtlinge das Stadtbild von Kaiserslautern geprägt und fördere mit der neuen Kampagne das gemeinsame Lernen von jungen Erwachsenen und Flüchtlingen an der Schule. Studienrätin Heike Beardsley, verwies auf die Idee für die Fotokampagne. Sie sei aus einem Leistungskurs Pädagogik entstanden. Schüler hätten den Wunsch gehabt, ihre ausländischen Mitschüler an der BBS II kennenzulernen. Ebenso habe sich unter den rund 50 Flüchtlingen, die zurzeit die Schule besuchen, der Wunsch geäußert, klassenübergreifenden Kontakt zu ihren deutschen Schülern zu knüpfen. In einem Projekt sei man sich bei gemeinsamem Spiel und Essen trotz Sprachbarrieren gegenseitig näher gekommen. Die Fotoausstellung dokumentiere, dass gemeinsam lernen und leben möglich sei, sagte Beardsley. Serin und Yahia, zwei am Projekt beteiligte Schüler, bescheinigten der Aktion einen wertvollen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen zu leisten. Durch gegenseitiges Kennenlernen, beim Kochen und beim gemeinsamen Essen seien Freundschaften entstanden, berichtete Serin. Yahia aus Afghanistan, seit zwei Jahren in Deutschland, informierte zusätzlich über seine Flucht und seine Entbehrungen in Ländern wie Iran und Griechenland. „Ich bin froh Schüler der BBS II zu sein und mich auf einen Beruf vorzubereiten zu können“, so Yahia, der die elfte Klassenstufe des beruflichen Gymnasiums besucht. Info Die Ausstellung „Gemeinsam lernen“ ist in den nächsten Monaten zu den Öffnungszeiten der Schule im Foyer der BBS II zu sehen. |jsw DOPPELTERZEILENUMBRUCH

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