Kaiserslautern „Glückwunsch zu diesen Fans“

Im Klammergriff: Augusto Aranda vom TuS Dansenberg, der fünf Tore zum Sieg beisteuerte. Links Marc Breckel, rechts Micha Thieman
Im Klammergriff: Augusto Aranda vom TuS Dansenberg, der fünf Tore zum Sieg beisteuerte. Links Marc Breckel, rechts Micha Thiemann vom VfL Pfullingen.

«Kaiserslautern.»Loic Laurent hat den TuS Dansenberg am Samstag zum fünften Sieg im sechsten Spiel geführt. Der Winter-Neuzugang erzielte beim 29:24 (14:14) gegen den VfL Pfullingen zehn Tore und machte so in einem hart umkämpften Spiel den Unterschied.

„Glückwunsch zu dieser Halle und zu diesen Fans. Ich weiß nicht, wie man seinen Namen ausspricht, aber er kann schon Handball spielen. Er war heute besser als mein gesamtes Team“, gab VfL-Trainer Till Fernow nach dem Spiel zu Protokoll. Gemeint war Loic Laurent, der hochprozentig traf und seine Nebenleute klug in Szene setzte. Der 25-jährige Franzose, der in seiner Heimat bereits höherklassig gespielt hat, hatte im siebenfachen Torschützen Alexander Schulze einen kongenialen Partner an seiner Seite. „Die Entwicklung, die Alex in den letzten anderthalb Jahren hier genommen hat, ist unwahrscheinlich. Als ich hier anfing, hat er noch in der Pfalzliga gespielt. Jetzt steht er hier“, sagte TuS-Coach Marco Sliwa mit Blick auf das Dansenberger Eigengewächs. Schulze war schon immer einer, der keinem Zweikampf aus dem Weg gegangen ist. Die Umstellung auf den körperbetonten Handball in der dritthöchsten Spielklasse meisterte er daher mit Bravour. Inzwischen hat sich der 20-jährige Industriemechaniker zu einer Stütze entwickelt. Schulze hat schnell gelernt und tritt nun auch immer öfter als Torschütze in Erscheinung. Seinen Job, Tore zu verhindern, erledigte auf der anderen Seite des Feldes Tim Hottgenroth mit Bravour. Der für Markus Seitz beim Stand von 2:7 (8.) in die Partie gekommene Keeper hielt den neunten Saisonsieg nach dem Seitenwechsel fest und sicherte seiner Mannschaft somit zwei überlebenswichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. „Hotte“ hielt phasenweise überragend und ließ seinen Emotionen nach gelungenen Paraden freien Lauf. Dass der 20-Jährige nach nur einem Jahr in der Westpfalz nicht als Absteiger gehen will, ist unverkennbar. Seitz, der an diesem Abend keinen einzigen Ball zu fassen bekam, feuerte seinen Rivalen fortan von der Bank aus an, fieberte, litt und jubelte mit. „Ich vertraue Markus nach wie vor. Wir waren in der Anfangsphase nicht auf der Platte“, nahm TuS-Coach Marco Sliwa seinen Keeper in Schutz. Beide Teams spielten am Limit, die Gäste am oberen, Dansenberg am unteren. Pfullingen benötigte für die ersten sieben Tore sieben Chancen – da wurde böse Erinnerungen an die Hinspiel-Klatsche wach, wo es gleich 41-mal im Dansenberger Kasten einschlug. Nach der Auszeit und Wechsel auf der Torwartposition fanden die Lauterer über den Kampf zum Spiel. Beflügelt vom technisch beschlagenen Laurent, der in dieser Phase immer wieder seine individuelle Klasse zeigte, machten sich die Lauterer an die Aufholjagd und kamen Mitte der ersten Halbzeit durch Jan Claussen zum Ausgleich (8:8/18.). Von nun an bekamen die rund 500 Zuschauer in der stimmungsvollen Layenberger-Sporthalle ein packendes Spiel zu sehen, das alles bot, was den Handballsport für seine Fans so attraktiv macht. Die Lauterer gingen dorthin, wo es wehtut. Der Lohn hierfür waren insgesamt neun Siebenmetern, von denen allerdings nur fünf den Weg ins Tor fanden. Dansenberg zog über 19:15 auf 22:18 davon und sah schon wie der sichere Sieger aus. Pfullingen hielt beherzt dagegen, was auf Kosten von insgesamt acht Zeitstrafen ging. Näher als bis auf zwei Tore kam der Tabellenzehnte nicht mehr heran. Nach zwei vergebenen Strafwürfen in Folge machte Augusto Aranda mit seinem Tor zum 26:23 (58.) den Deckel endgültig drauf. Am Ende standen fünf Treffer für den gebürtigen Angolaner zu Buche, dessen Team unter stehenden Ovationen vom Feld geleitet wurde. Der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt jetzt drei Punkte. Zwei bis drei Siege aus den letzten sechs Spielen müssen aber wohl noch her, wenn der Klassenerhalt gelingen soll. So spielten sie TuS Dansenberg: Markus Seitz (ab 8. Hottgenroth) - Munzinger (3), Laurent (10/5), Claussen (2) - Aranda (5), Schulze (7) - Megalooikonomou (1), Christopher Seitz (1), Eisel (5), Kiefer (1), Jung Spielfilm: 2:7 (8.), 8:8 (18.), 8:9 (27.), 9:12 (24.), 14:14 (Halbzeit), 19:15 (38.), 22:18 (46.), 25:23 (54.), 29:24 (Ende) Siebenmeter: 9/5:3/2 - Zeitstrafen: 4:8 - Beste Spieler: Laurent, Schulze, Hottgenroth - Thiemann - Zuschauer: 475 - Schiedsrichter: Beck/Braun.

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