Kaiserslautern Grenzenloses Vergnügen beim Ferientag

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Die Luft riecht appetitanregend nach Gegrilltem und gleichzeitig frisch, wie es nach einem niedergegangenen, von der Sonne verdrängten Regenschauer üblich ist. Auf den Sportanlagen des TSV Hütschenhausen ist einiges los an diesem Super-Ferientag, der als Teil des Ferienprogramms der Verbandsgemeinde (VG) Ramstein-Miesenbach organisiert wurde und auch als Kennenlerntag für Flüchtlinge und Einheimische gedacht ist.

Auf der Anlage des TSV Hütschenhausen erklingt eine Melange aus fremden Sprachen, gebrochenem Deutsch und dem ortstypischen Dialekt. Das sich fröhlich ausbreitende Lachen derweil ist keiner Sprache zuzuordnen, es kennt keine Grenzen. In entspannter, freundlicher Atmosphäre genießen Flüchtlingsfamilien zusammen mit den Einheimischen den Super-Ferientag, der Teil des Ferienprogramms der VG Ramstein-Miesenbach ist. Bei Spielen und kulinarischer Vielfalt auf dem Teller fällt das gegenseitige Kennenlernen leicht. Auf dem gepflegten Gelände des TSV bieten sich beste Möglichkeiten zum Spielen. Kinder und Erwachsene aus Syrien, Afghanistan und Pakistan betätigen sich gemeinsam mit den pfälzischen Einwohnern bei Rasenspielen. Einige versuchen auf dem Tennisplatz, den Ball über das Netz zu schlagen – natürlich unter professioneller Anleitung erfahrener Sportler des TSV. Andere entscheiden sich gar für ein Spiel, das ihnen ganz und gar fremd ist – den Kugelsport Boule. „Diese Menschen haben noch nie Boule gespielt“, freut sich Volker Hammel, Leiter des Jugendbüros Ramstein, dass er den Flüchtlingen etwas Neues zeigen kann. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des TSV Hütschenhausen, Volker Nicolay, hat er den Super-Ferientag zum gegenseitigen Kennenlernen für Flüchtlinge und Einheimische organisiert. Kinder und auch Erwachsene, die sich mehr zu künstlerischen Aktivitäten hingezogen fühlen, haben die Möglichkeit, unter Anleitung des bekannten Künstlers Hans Rossberger beim Acrylmalen farbenprächtige Bilder zu gestalten. Das Kulinarische kommt ebenfalls nicht zu kurz. Es stehen Kuchen und Salate bereit. „Für vieles haben die Angereisten selbst gesorgt. Da wurden Kuchen gebacken, Salate gemacht“, freuen sich die beiden Organisatoren. „Diese Menschen können richtig guten Kuchen backen“, schwärmt Volker Hammel. Die Organisation der Spiele und Grillwaren hat zum Großteil das Team des Jugendbüros Ramstein übernommen. „Natürlich nur Rindswürste und Hamburger aus reinem Rindfleisch“, verweisen die Organisatoren auf das korrekte Beachten der Essgewohnheiten der Menschen aus der islamischen Welt. Fast alle der in Hütschenhausen untergebrachten Flüchtlinge sind hier und bleiben dabei nicht nur unter sich, sondern finden Kontakt. „Es ist das etwas andere Ferienprogramm“, erklärt der engagierte Leiter des Jugendbüros Ramstein, „denn hier steht die Begegnung im Vordergrund, zwischen Erwachsenen und auch Kindern.“ Und so gut, wie es auf dem Platz läuft, funktioniere auch die Kooperation zwischen TSV und Jugendbüro, befinden die zwei Herren. Einige der jungen Flüchtlingskinder nehmen derweil dem Dokufilmer vom Jugendbüro, der das Ereignis für die Nachwelt filmisch festhalten möchte, die Kamera ab und gucken durch den Sucher auf eine ihnen neu erscheinende Welt, in der sie sich erst zurechtfinden müssen. Das Ferienprogramm ist ein motivierender Baustein dazu. |kön

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