Tipps für die Lange Nacht Halberstadt rät zu Ilgen Nur und zu Dokumentarfilm

Kulturpreisträger der Stadt Kaiserslautern: Michael Halberstadt.
Kulturpreisträger der Stadt Kaiserslautern: Michael Halberstadt.

Gerade erst wurde der städtische Kult-Gitarrist, Salon Schmitt-Betreiber und „Shaian“-Mitbegründer, Michael Halberstadt, mit dem Kaiserslauterer Kulturpreis ausgezeichnet. Wer könnte also bessere Tipps zur „Langen Nacht der Kultur“ geben als der heimische Kultur-Aktivist? Er selbst wird wohl nicht über die Kultur-Meile schlendern, denn der Musiker organisiert eine Techno-Rave-Party im Salon.

„Schade, schade“, sagt er über sein Fernbleiben bei den kulturellen Hotspots des Großevents. „Aber ich habe das komplette Programm durchforstet und gleich zwei Sachen gefunden, die ich selbst ehrlicherweise sehr gerne besucht hätte. Mein absoluter Favorit musikalisch ist natürlich die wunderbare Ilgen Nur in der Fruchthalle. Intelligent gemachter und geschmackvoller Independent-Pop, Wahl-Hamburgerin, englische Texte, hat bereits mit Tocotronic im Vorprogramm gespielt – also genau mein Style. Das würde mich daher sehr interessieren. Und auch wenn ich sie leider noch nie live gesehen habe, mag ich schon mal die ganzen Youtube-Geschichten, die sie veröffentlicht hat. Ich denke, das ist absolut empfehlenswert.“

Die visuelle Kultur verfolgen

Die zweite interessante Geschichte steigt quasi bei den Nachbarn des Salon Schmitts – im Union-Kino. „And the king said, what a fantastic machine!“ So heißt der knapp 92-minütige Dokumentarfilm von Axel Danielson und Maximilien Van Aertryck, der sich kunstvoll und rasant aus Archivmaterial und spektakulären Handyaufnahmen bedient und die Entwicklung der visuellen Kultur verfolgt – von der Camera Obscura und den ersten Bewegtbildern bis hin zu „haarsträubenden privaten Aufnahmen von Adrenalinjunkies im Selfie-Wahn“. Die Frage dahinter: Wie formen und „verformen“ moderne Medien unsere Wahrnehmung der Welt? „Das hatte Jörg Jacob vom Union-Kino bei der Pressekonferenz zur ,Langen Nacht' vorgestellt und das klang auch sehr interessant. Und natürlich die vielen Kurzfilme nicht verpassen!“ Zwei spannende Programmpunkte also, die der Musiker zwar verpassen wird, den Lautrer Kultur-Fans aber nur zu gerne mit auf den Weg gibt.

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