Kaiserslautern Ideen zu Europa auf Papier gebannt

Beiträge zur europäischen Verständigung: Im Landstuhler Rathaus werden Bilder von Schülern gezeigt, die am Europa-Wettbewerb tei
Beiträge zur europäischen Verständigung: Im Landstuhler Rathaus werden Bilder von Schülern gezeigt, die am Europa-Wettbewerb teilgenommen haben.

Die Begeisterung für Europa ist bei den Schülern in Deutschland nach wie vor ungebrochen. Das zeigte sich wieder daran, dass sich so viele Klassen am 65. europäischen Wettbewerb beteiligten. Der stand diesmal unter dem Motto „Denk mal – worauf baut Europa“. Aus dem Landkreis Kaiserslautern waren acht Schulen dabei.

Im Foyer des Rathauses der Verbandsgemeindeverwaltung Landstuhl vermitteln die bildnerischen Arbeiten der Europa-Wettbewerbs-Preisträger aus der Region einen Eindruck davon, wie wichtig es ist, schon junge Menschen mit Europa vertraut zu machen. Die Werke machten deutlich, welche Gedanken sich die Jugendlichen über das Zusammenleben auf dem Kontinent machen und welche hervorragende Arbeit Schulen für ein einiges Europa leisten können. „Es ist nicht selbstverständlich, sich neben dem normalen Schulalltag noch mit viel Engagement an solchen Wettbewerben zu beteiligen. Dafür ein großes Lob und viel Anerkennung an euch, aber auch an die betreuenden Lehrkräfte, die ebenfalls Zeit zusätzlich zu ihren Unterrichtsverpflichtungen investierten“, sagte Peter Degenhardt, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landstuhl, bei der Ausstellungseröffnung in der vergangenen Woche. Mit Blick auf den bevorstehenden Austritt Großbritanniens, auf das Verhalten der Mitgliedsstaaten in der Flüchtlingskrise und Politikern aus Italien, Ungarn, Polen und Frankreich sprach Degenhardt von einem fragilen, besorgniserregenden Zustand Europas. Eigentlich, meinte der Verwaltungschef, müssten doch die Länder Europas nach zwei furchtbaren Weltkriegen ihre Lektion gelernt haben. „Europa ist gut beraten, sich den Äußerungen der Rechtspopulisten entgegenzustellen“, sagte Norbert Herhammer, Vorsitzender der Europa-Union Kaiserslautern Stadt und Landkreis, der bei der Ausstellungseröffnung ebenfalls anwesend war. Als Wertegemeinschaft habe Europa bis jetzt der Bevölkerung gut getan. Er bedankte sich bei den 6300 Schülern aus Rheinland-Pfalz und den rund 1000 Schülern aus den polnischen Partnerschulen, dass sie sich dem Thema im europäischen Kulturjahr 2018 angenommen hatten. Aus dem Landkreis Kaiserslautern reichten insgesamt 815 Schüler ihre Arbeiten bei dem Wettbewerb ein. 70 Teilnehmer wurden mit Preisen auf Kreisebene und 49 auf Landesebene ausgezeichnet. Zu den Preisträgern auf Bundesebene gehören in der Altersgruppe 17 bis 21 Jahre Ruth Nolte, Schülerin am Sickingen-Gymnasium Landstuhl, und in der Altersgruppe neun Jahre bis vierte Klasse die beiden Schüler der Theodor-Heuss-Grundschule Landstuhl, Luca Prüfer und Clara Rückert. Für Ruth Nolte bedeutet die Auszeichnung, dass sie vom Bundstagspräsidenten Wolfgang Schäuble zu einem viertägigen Aufenthalt nach Berlin eingeladen wurde, die beiden Grundschüler erhielten für ihre Gruppenarbeit einen Buchpreis. Musikalisch wurde die Ausstellungseröffnung von der Pianistin Lena Hoffmann, dem Violinisten Jannis Straßer und dem Cajon-Spieler Felix Kries, die alle das Sickingen-Gymnasium besuchen, umrahmt.

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