Kaiserslautern In letzter Sekunde

Durch den Ausgleichstreffer von David Tomic in der Schlussminute kam die B-Jugend des 1. FC Kaiserslautern zu einem mehr als verdienten 1:1 (0:0) gegen den FSV Mainz 05. In der Tabelle der U17-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest belegt die Mannschaft von FCK-Trainer Philipp Dahm nun den fünften Platz.

Die 220 Zuschauer des Südwest-Derbys sahen im Sportpark Rote Teufel von Beginn an eine bärenstarke Heimelf. Mit viel Selbstvertrauen ausgestattet, dominierten die Pfälzer das Spielgeschehen und erarbeiteten sich zahlreiche Chancen. Die erste Gelegenheit bot sich Torben Müsel, der nach einer Ecke von Minou Tsimba am langen Pfosten zum Kopfball kam – FSV-Torhüter Finn Dahmen war allerdings zur Stelle und parierte souverän (7. Minute). In der 13. Spielminute setzte sich Rechtsverteidiger Rouven Amos am Flügel durch und bediente den einschussbereiten Darius Held, der den Ball allerdings nicht mehr entscheidend traf. Die Gäste aus Mainz fanden in der Anfangsphase überhaupt nicht statt und fielen lediglich durch ihre überharte Gangart auf. So auch nach zwanzig Spielminuten, als Müsel von hinten rüde umgegrätscht wurde und Schiedsrichter Patrick Hartmann auf Vorteil entschied. Daraus konnten die Lauterer aber kein Kapital schlagen, denn die Hereingabe vom agilen Valdrin Mustafa wurde von einem FSV-Verteidiger im letzten Moment an das Außennetz bugsiert. Nachträglich hätte der Unparteiische für das grobe Einsteigen die Rote Karte zücken müssen, ließ sie aber stecken. Nachdem Müsel verletzungsbedingt ausgewechselt werden mussten, schickte Anton Artemov Mustafa mit einem steilen Pass auf die Reise, der seinen Gegenspieler elegant austanzte, aber mit einem Flachschuss an Schlussmann Dahmen scheiterte (31.). Nach der Pause erwischte der FCK wieder einen guten Start, hatte aber Pech, dass Mustafa in Dahmen erneut seinen Meister fand (41.). Nach gut einer Stunde befreiten sich die Mainzer dann etwas aus der Lauterer Umklammerung und nahmen nun ebenfalls an der Partie teil. Den ersten Warnschuss gab Joel Richter ab (55.). Sein Versuch aus der zweiten Reihe strich nur knapp über das FCK-Gehäuse. In der Folgezeit hatten die Gäste zwar ein leichtes Übergewicht, konnten sich aber keine zwingenden Möglichkeiten herausspielen. Deshalb kam die Führung des FSV in der 72. Minute doch überraschend. Vorausgegangen war eine ungefährliche Aktion von Amos, der zunächst den Ball erobert hatte, dann aber keine Übersicht bewies und das Spielgerät gegen Nico Siegert vertändelte. Dieser lief zur Grundlinie und flankte in die Mitte, wo Lauterns Flavius Botiseriu den Ball unglücklich mit der Brust ins eigene Tor beförderte. Im Anschluss bewiesen die Roten Teufel wieder einmal große Moral und markierten in letzter Minute den umjubelten Ausgleich: Einen Freistoß aus dem Halbfeld konnten die Gäste nicht entschärfen, so landete der Ball bei Tomic, der goldrichtig stand – und aus wenigen Metern einnetzte (80.). U17-Übungsleiter Philipp Dahm konnte sich nach der Begegnung trotzdem nicht richtig über den einen Punkt freuen: „Wir hätten nach zwanzig Minuten schon 2:0 führen müssen. Die Jungs haben die Partie dominiert, es aber versäumt, die Chancen zu nutzen.“ Mitte der zweiten Hälfte seien die Gäste zwar etwas besser ins Spiel gekommen, „dennoch denke ich, dass ein Sieg für uns verdient gewesen wäre“. Im Gegensatz zur Leistung seiner Schützlinge war Dahm mit der des Schiedsrichters überhaupt nicht zufrieden: „Das Foul an Torben Müsel war eine klare Rote Karte. Aber auch in anderen Situationen hat der Unparteiische zu viel durchgehen lassen und das robuste Einsteigen der Mainzer nicht unterbunden.“ Dahm verteilte ein riesen Kompliment an seine Spieler, weil sie sich dadurch nicht aus der Ruhe hätte bringen lassen und weiter auf die Partie fokussiert gewesen seien: „Das ist in diesem jungen Alter nicht selbstverständlich.“

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