Kaiserslautern „Jetzt gehe ich Pizza essen“

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Der neue Deutsche Meister und Gesamtsieger im Classic Bodybuilding heißt Sebastian Weis aus Kaiserslautern. „Das war immer mein Traum“, zeigt sich der studierte Sportökonom noch Tage nach seinem Triumph euphorisch. Neue Träume hat er keine, aber klare Ziele. Nächstes Jahr will er international ran.

Die Anfahrt nach Wiesloch, Nähe Heidelberg, dort richtet der Deutsche Bodybuilding- und Fitnessverband seit Jahren seine Deutschen Meisterschaften aus, war für den Bodybuilder aus Kaiserslautern nicht wirklich weit. Ist ja keine allzu große Entfernung. Der Weg zum Podest, der war dagegen lang und schwer und hart. „Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt“, ist der 29-Jährige derzeit aber ganz froh, dass er sich in der „Offseason“ befindet. Heißt konkret, kein Wettbewerb in Sicht, bei dem sich alles um das gekonnte Zeigen der Muskelmasse ohne Fett und Wasser dreht. „Ich trainiere trotzdem jeden Tag, es macht mir einfach Spaß“, erzählt er von seinen Vorlieben, die Gewichte zu bearbeiten. Die Ernährung ist aber momentan nicht ganz und gar auf die Reduktion von Fett und Eiweiß ausgerichtet. „Jetzt gehe ich auch mal eine Pizza essen“, gibt er zu. Die Monate vor einem Turnier sind schon von argem Genuss-Verzicht geprägt. Das erfordert einen eisernen Willen, der keine Minute brechen darf. „Man gewöhnt sich dran. Die andere Art der Ernährung zieht sich 24 Stunden durch den Alltag und gehört irgendwann einfach dazu“, geht der neue Meister locker über die zurückliegenden selbst auferlegten Strapazen hinweg. Es war nicht die erste Meisterschaft, auf der sich Sebastian Weis seinen Traum vom Deutschen Meister erfüllen wollte. Ein Traum, der ihn seit seiner Kindheit begleitet. Fußballmeister! Das war der erste Plan. Kein Talent, gibt er lachend zu. 2006 traten die Gewichte in sein Leben, und der Traum wurde immer massiver anvisiert. 2013 war er bereits ganz nah dran, kam als Vizemeister nach Hause. Platz fünf folgte im Jahr danach, und 2015 war erst einmal der Abschluss seines Studiums dran. Fitnesssport-Ökonomie hat er studiert. Seiner Bachelorarbeit liegt ein Trainingsprogramm für Diabetespatienten zugrunde. „Ich konnte an den Blutwerten der Diabetespatienten, die mit mir trainiert haben, feststellen, dass sich das Training positiv auswirkt“, ist er schon ein bisschen stolz auf seine berufliche Laufbahn. Die hält ihn zudem als Studioleiter des V3Gym Fitness Kaiserslautern immer schön in der Nähe der Gewichte. Krafttraining alleine macht aber noch lange keinen Meister, sagt er und verweist darauf, dass er seit Januar über die Ernährung seinen Körper modelliert hat. Im Wettkampf in Wiesloch war aus Sicht der Wertungsrichter dann alles perfekt, einschließlich der einstudierten Choreographie, mit der er seine Muskeln zu präsentierten wusste. Erst gab’s den Titel in der Kategorie bis 178 Zentimeter Körpergröße. Sein mitgereister Fanclub war da bereits außer sich. Sebastian Weis konnte die Freude noch toppen, legte nach und holte am Ende auch den Gesamtsieg aller Größen nach Kaiserslautern.

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