Kaiserslautern Junge Kunst nach Lautern holen

Blick in die Auftaktveranstaltung Mitte April: Arbeit von Lena Trost im „Kunstlager“ der Künstlerwerkgemeinschaft.
Blick in die Auftaktveranstaltung Mitte April: Arbeit von Lena Trost im »Kunstlager« der Künstlerwerkgemeinschaft.

Der Kunstverein Kaiserslautern e. V. soll am morgigen Donnerstag, 19 Uhr, im Restaurant Spinnrädl gegründet werden. Ziel ist die Förderung zeitgenössischer Kunst in der Stadt und in der Region durch Ausstellungsaktivitäten und Projekte. Der Verein will nach Angaben der Organisatoren mit der Kunstszene der Stadt und der Region zusammenarbeiten, aber auch Experimentierraum sein.

Vier Initiatoren geben dem noch zu gründenden Verein derzeit ihr Gesicht: allen voran der bekannte Kaiserslauterer Fotograf Thomas Brenner, daneben Birgit Weindl (Beauftragte für Kunst und Kirche der evangelischen Kirche der Pfalz), Stefanie Schneider (arbeitet im Marketing der Gartenschau) und Marco Creutz (arbeitet im Bereich Wirtschaftsförderung und ist Initiator Slow-Food-Bewegung Kaiserslautern). Die neue Initiative hat sich als Schwerpunkt die Förderung noch nicht etablierter, junger Künstler auf die Fahnen geschrieben. Weiteres Augenmerk soll auf spartenübergreifender Kunst liegen. Der Verein soll offen sein auch für die Bereiche Architektur, Performance, Film, Crossover, Design und populäre Kunst wie Street Art, Urban Art und Popmusik. Veranstaltungen sollen auch an ungewohnten Orten für die Kunst im Stadtgebiet und der näheren Region stattfinden. Er versteht sich als ein „freies, nicht-kommerzielles Ausstellungs- und Kulturforum mit hohem qualitativem Anspruch, will eine kommunikative Plattform schaffen innerhalb der Kunstszene und den Dialog fördern zwischen zeitgenössischer Kunst und Interessierten jeder Altersgruppe, auch von jungen Menschen und Menschen anderer Kulturkreise“. Zu diesem Zweck sollen neben Ausstellungen auch Workshops, Künstlerresidenzen, Exkursionen und Atelierbesuche stattfinden. Als Maxime werden die Freiheit künstlerischen Schaffens formuliert und die nichtkommerzielle Ausrichtung. Auf der Gründungsversammlung soll der Vorstand gewählt und eine Satzung – mit etlichen der oben genannten Punkte – samt Geschäftsordnung verabschiedet werden. Creutz hat bereits einen schlanken, vierseitigen Satzungsvorschlag und den Entwurf einer Geschäftsordnung erarbeitet. Wie Brenner weiter mitteilt, gibt es bereits erste Künstler aus Mannheim und Berlin, die an einer Zusammenarbeit im Sinne des neuen Vereins interessiert seien. Aufgabe des Vereins, der selbst keine Räume betreiben will, sei es einmal für Künstler geeignete Ausstellungsflächen zu suchen und umgekehrt für frei stehende Räume geeignete Künstler. Mit diesem neuen Konzept trete man nicht in Konkurrenz zu bestehenden Vereinen wie etwa der Künstlerwerkgemeinschaft (KWG), die ja hiesige Künstler in eigenen Räumen unterstützt. „Wir sehen uns vielmehr als Ergänzung in einer wirklich regen Szene“, so Brenner weiter. Entsprechend habe er bereits positive Rückmeldungen auf eine Rundmail bekommen von privater Seite, aber auch von Institutionen wie der Pfalzgalerie. Allein die Stadt habe sich bislang eher zurückgehalten, so Brenner, der in diesem Zusammenhang die „außerordentliche Sparsamkeit“ der kommunalen Kulturverantwortlichen nicht nachvollziehen kann. Eine Auftaktveranstaltung für den neuen Verein hatte in Form der Ausstellung „Slow Art Day“ im Kunstlager der KWG am 14. April stattgefunden (wir berichteten am 16. April). Beinahe zeitgleich hatte es im Theodor-Zink-Museum die Gründungsversammlung eines Kulturvereins, initiiert und/oder unterstützt durch das Städtische Kulturreferat und die Zukunftsregion Westpfalz, gegeben (wir berichteten am 13. April).

Thomas Brenner
Thomas Brenner
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